Yello – Flag (1988)

Reinhören

„Meine Damen und Herren,

die Auswahl für das Jahr 1988 fiel mir sehr schwer. Es gab in der Zeit außerordentlich innovative Musik. Bei genauerer Betrachtung lagen die Erscheinungsjahre der guten Platten jener Zeit jedoch irgendwie immer in 1987 oder in 1989. Für diese beiden Jahre hätte ich jeweils mindestens fünf Topacts vorstellen können.

Aber dann habe ich die Platte des Jahres 1988 gefunden: Yello – Flag.Yello befanden sich auf dem Höhepunkt ihrer kreativen Schaffenszeit. Dies zeigte sich bereits 1987 mit dem Album „One Second“, dem sicherlich besten Album von Yello aller Zeiten. Was ich auf dem Album seinerzeit hörte, toppte alles bis dato gekannte. Sounds in einer derartigen Brillanz, wie es sie noch nie gab.

Sie haben Recht, Yello ist größtenteils Computermusik. An den richtigen Stellen werden jedoch Gitarren zugemischt; besonders auf dem Album „One Second“ glauben Sie mitunter sogar die Meister des Hartrock zu hören.Leider ist 1987 von Flash and the Pan besetzt. Aber im Folgejahr brachten die beiden Schweizer noch mal einen Klassiker hervor: „Flag“.

Wer kennt nicht die alte Titelmelodie „The Race“ von der seinerzeit kultigen Videoshow der ARD „Formel 1“, die kürzlich im Zusammenschnitt wiederholt wurde? (…)

Was ist über den Sound von Yello zu sagen? Guter Mix zwischen Elektronik, Gitarre und dem Gesang (?) von Dieter Meier? Das reicht nicht ganz. Blank bläst seine Synthesizer so weit auf, dass ein wahrhaft gigantischer Sound, geradezu orchestral entsteht. Meiers tiefe Stimme, die teils elektronisch noch tiefer gesetzt wird, ist einzigartig.

Das Fragezeichen hinter Gesang hat durchaus seine Berechtigung. Meier rappt eher als er singt. Er ist sicherlich kein begnadeter Sänger; kann er auch keine große Bandbreite von Tönen abdecken. Dafür hat die Stimme allerdings Groove und eine Basslage, die sonst nur der großartige Barry White erreichen konnte.

Ich kann Ihnen auch nicht mit Sicherheit sagen, ob der von Meier mitunter vorgetragene „Speed-Rap“ tatsächlich so schnell gesungen / gesprochen wird. Da mag Kollege Blank mit dem Synthesiser ein wenig nachgeholfen haben. Im Ergebnis klingt das aber gut. Und darauf kommt es bei dieser Band an.Um die Musik von Yello auf den Punkt zu bringen:

Yello ist textlich ebenso wie musikalisch in oftmals grotesker, geradezu kindlicher und verspielter Weise albern; letzteres aber mit völliger Ernsthaftigkeit. Sie können bei der Musik von Yello „Pups“- und „Furz“geräusche beziehungsweise sonstige „Plumps“- oder Knallgeräusche vernehmen und werden denken, dass diese Geräusche in absoluter Ernsthaftigkeit vorgetragen werden. Bei der Produktion bleiben keine Wünsche offen.“ (http://musik.ciao.de/Flag_Yello__Test_2981614)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert