Eine jüngst veröffentlichte Studie des Frankfurter Soziologen Fabian Ochsenfeld in der Kölner Zeitschrift für Soziologie versucht, der Frage auf den Grund zu gehen, warum so wenig Frauen im Management vertreten sind. Ist es die „gläserne Decke“ in den Firmen? Ist es der „gender gap“? Oder sind es doch andere Faktoren? Letzteres scheint zumindest in der ersten Karrierephase (die ersten 10 Jahre im Berufsleben) einen nicht zu vernachlässigbaren Anteil auszumachen. So zeigt sich bereits bei der Wahl der Studienfächer, dass Frauen sich für Inhalte interessieren, die auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt weniger Karrierechancen zulassen (z.B. Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften oder Lehramt), während Männer stärker in Ingeneurswissenschaftlichen Studiengängen vertreten sind, was im Vergleich zu einem Drittel zu einem Karrieregefälle führt. So finden in den ersten 10 Jahren 42% der Männer eine Leitungsposition, dem 23% der Frauen im gleichen Zeitraum gegenüberstehen. Ein zweiter entscheidender Faktor, der dieses Ungleichgewicht bedingt, ist die Familienplanung. Kinder – die immer noch vorrangig von Frauen „versorgt“ werden – halbieren die Chance auf eine Managementpostion. In der Studie von Ochsenfeld findet sich bei kinderlosen Frauen nicht dieser Karriereknick.
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