Turner – Lukin Orgel (2000)

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„Wieder so ein lupenreines Popalbum im elektronischen Gewand. Was macht der Strom, wenn er mal schläfrig ist? Er rollt sich ein wie eine Katze vor dem warmen Ofen (eine Schande, daß es diese Horte der Heimeligkeit in modernen Wohnkasernen mit Fußbodenheizung nicht mehr gibt …), fängt an zu schnurren, läßt sich vielleicht sogar streicheln. Possierlichkeit regiert. Dann stellt sich TURNER (alias KENI MOK vom Frankfurter Label „Poets Club“) für das Cover noch vor ein goldgelbes Stoppelfeld und schmückt sein Haupt mit Stroh. Nett, verspielt und leicht hippiesk, das Ganze. Ein bißchen wie BOARDS OF CANADA vielleicht, aber deutlich weniger HipHop, eher schon House-lastig, aber immer auf süße, nette Melodien bedacht, die sich durch das ganze Album ziehen wie Zuckerherzen an einer Halskette.

Die Orchestrierung ist dabei bewußt sparsam, setzt eher minimale Sounds. Entfernte Geräusche, warme Pluckerloops, die man von irgendwoher zu kennen glaubt. Bewegungen verlaufen auf und ab. Mal greift man in die Tasche und findet dort eine Handvoll verlorene Zeit („Cask“), dann spielt kurz jemand auf einer viel zu kleinen Gitarre und klingt dabei wie LES PAUL persönlich („Cielo De Lisboa“), es geht forsch voran zu einer kleinen Sonntagnachmittagsspazierfahrt über Land („Neuheit“) oder auf die futuristische Hollywoodschaukel („Imschwung 1″). Seltsam, nicht wahr? Ich kann’s nicht genau sagen, aber schmeckt wie …“ (http://www.intro.de/platten/kritiken/23024082)

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