Efrim Menuck und sein Folterkammerorchester (plattentest.de) holen mit ihrem fünften Studioalbum wieder ganz groß aus und rufen zur Verbrüderung, zur Ekstase, zur Unbesiegbarkeit sowie zum Durchhaltevermögen auf und geben „auch noch eine sehr anschauliche Ahnung davon hinzu, wie es sich anfühlen muss, der einzige Mann mit Revolver in einer Messerstecherei zu sein“ (ebd.)
Und so ziehen die Montrealer ordentlich vom Leder. Eingeführt in das Album wird mit einem ohrenbetäubenden, hochfrequenten Pfeifton, der insgesamt in zwölf nahtlos übergehenden Stücken über eine Minute die Membran der Boxen und das Trommelfell empfindlich strapaziert. Weh tun sollte die Musik der Band schon immer, aber was bislang auf eher psychischer Ebene stattfand, wird nun physisch. Die erste Erlösung folgt mit 1.000.000 Died to make this sound. Allein der Titel ist bereits wenig verheißungsvoll und der Sound sowie Gesang von uns um Efrim Menuck sprechen hier eine deutliche Sprache.
Dabei lösen die Musiker sich nun komplett von klassischen Soundstrukturen und strengen Formalismen. Nichts scheint vorkomponiert, allenfalls intentional im Vorfeld besprochen. Bauchgefühl statt Notenblätter. Und alles gegossen in nicht enden wollende, bittere Stücke zwischen 13-17 Minuten.
Trotz der Düsternis der Tonlagen, des Gesangs und vor allem der Themen gelingt es Silver Mt. Zion immer wieder, die Kraft der Hoffnung unter dem Chaos, der Destruktion und dem Selbstzerfleischen hervorblitzen zu lassen. Ganz leise, aber hell und deutlich. Das begeistert mich jedes Mal aufs Neue an ihrer Musik.
Und so passt auch das Fazit von laut.de, dass das Album zwar „aufgrund kratzbürstiger Kompositionen einem elitären Kreis Wissender vorbehalten“ sei, doch es ist „[b]eruhigend, dass überhaupt noch Musiker mit Anliegen unter uns weilen.“
