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„Name und Titel jenseits aller Merkbarkeit deuten es schon an: Es handelt sich um ein Seitenprojekt von Godspeed You Black Emperor!. Und nicht nur die Verpackung (auf handgemacht getrimmte Pappe; wenn man böse sein wollte, könnte man es anthroposophisch nennen, also: Veleda-Style), sondern auch die Instrumentierung erinnert verblüffend an Godspeed. Tapeschleifen und Streicher bahnen sich da einen langsamen, in Strudeln gezogenen Weg durch klangliche Ursuppen, die jeder Therapeut als pränatale Berieselung nur wärmstens empfehlen könnte. Friedvoll, wallend und harmonietrunken stimmt uns die Musik auf einen langen Herbst und einen noch längeren Winter ein.
Songs? Ach was, ausufernde Epen ganz ohne Songstruktur, passend zum befürchtbaren “Herr der Ringe”-Boom. Und obwohl es wieder einmal tausend Gründe gäbe, diese Band, deren Namen ich hier nicht noch einmal niederschreiben möchte, zum Esoterik-Teufel zu wünschen, hat ihre Musik etwas schlichtweg Ergreifendes. Immer davor gefeiht, in den ganz großen Kitsch abzugleiten, immer auch bemüht, überfrachtetes Artrock-Pathos zu vermeiden, gleiten die Sounds leicht dahin wie Nebel über einem ruhigen morgendlichen See. Diese Musik erlaubt ein ungehemmtes Schwelgen, denn sie hält sich fern von den einstigen Materialschlachten der Rockmusik, ganz zu scheigen von peinlichen “Rock goes Classic”-Zusammentreffen. Es gelingt ihr, mit analogem Repertoire eine Stimmung von Flow zu erzeugen, die elektronischer Musik – etwa Biosphere und Gas – sehr nahe kommt. Das ist – zumal bei einem solchen ans Orchestrale reichenden Equipment – eine durchaus seltene Kunst, nämlich die der nötigen Selbstbeschränkung.“ (http://www.intro.de/platten/kritiken/23028597/the_silver_mt_zion_memorial_orchestra__tra-la-la_band_born_into_trouble_as_the_sparks_fly_upward)
Indiepedia zu Thee Silver Mt. Zion