Meine Kollegin Carmen Biel und ich können auf eine neue Veröffentlichung im Magazin Erwachsenenbildung.at verweisen.
In der Kurzzusammenfassung der Redaktion heißt es zum Beitrag:
„Das Portal wb-web und der darin eingebundene EULE Lernbereich sollen Lehrende in der Erwachsenen- und Weiterbildung durch (Selbst-)Professionalisierungsangebote beim Kompetenzaufbau unterstützen. Haben Erwachsenenbildnerinnen diese digitalen Angebote im Zuge des ersten coronabedingten Lockdowns im Jahr 2020 verstärkt genutzt, um ihre erwachsenenpädagogischen Handlungskompetenzen selbstgesteuert zu erweitern? Die statistische Analyse der Autorinnen legt nahe, dass dem so ist. So haben in der Zeit des ersten Lockdowns mehr Personen als im Vergleichszeitraum 2019 auf das Portal wb-web sowie den EULE Lernbereich zugegriffen. Noch stärker als bisher waren dabei Themen rund um die digitale Gestaltung von Lehr-/Lernsettings von Interesse. Dies verdeutlicht, dass es seitens der Nutzenden verstärkte Bedarfe an digitalen Informationsangeboten zu erwachsenenpädagogischen Themen zu Beginn der Corona-Krise und darüber hinaus gab.“
Die Corona-Krise traf und trifft alle Bereiche und jeden. wb-web, das Portal, für das ich tätig bin, will Lehrende der Erwachsenen- und Weiterbildung unterstützen. In diesen Zeiten ein umso wichtigeres Portal, den die Weiterbildung stand still. Kaum konnten Trainer ihre eigenen Kurse an die Lernenden bringen, noch konnten sie sich selbst bzgl. der mit Corona verbundenen Änderungen ihres Arbeitsfeldes weiterbilden (train the trainer). Das spürten wir auch bei wb-web. Der Traffic auf dem Portal nahm deutlich zu und auch die Nachfragen von Lehrenden stiegen an.
Zusammen mit Partnern des Unterstützerkreises von wb-web entwickelten wir eine Informationsveranstaltung – nein es war kein Webinar 🙂 – die wir zu Digitaltag 2020 am 19.6. anboten. Ziel war es, Lehrende über die Angebote zu informieren, die in Zeiten der Pandemie hilfreich sind, um diese zu bewältigen und die eigene Arbeit wieder aufnehmen zu können.
Wohl wegen meines Beitrags zur Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) auf wb-web wurde ich vom Infoweb Weiterbildung (IWWB) zum Herbstworkshop eingeladen. Ich konnte dort die NWS vorstellen und die Besonderheiten mit Blick auf die (allgemeine) Erwachsenenbildung ansprechen und diskutieren.
Die Folien zum Vortrag sind auf der Webseite des IWWB veröffentlicht und können dort eingesehen/heruntergeladen werden.
Danke für die Einladung. Ich fand die Beiträge äußerst interessant!
Im wbmonitor 2014 wurde der Frage nachgegangen, wie die Personalgewinnung bei Weiterbildungsanbietern ausschaut. Hintergrund ist, so die Autoren, dass das Weiterbildungspersonal eine entscheidende Rolle zukommt, wenn es um die Weiterbildungsqualität geht. Zugleich ist der Zugang zur Lehrtätigkeit in diesem Sektor nicht reglementiert und nur wenig professionalisiert. Daher scheint es interessant, die Rekrutierungskriterien der Weiterbildungsanbieter bei der Auswahl von Lehrenden genauer zu untersuchen. Das Ergebnis in Kürze: Die Soft Skills der potentiell Lehrenden sowie ihre Passung zur Einrichtung wird ein höherer Wert zugeschrieben, als den pädagogischen Qualifikationen.
Die Personalstrukturen, so zeigt die Untersuchung, ist für Deutschland atypisch. Nur ca. 1/3 der Beschäftigten sind bei den Anbietern angestellt, während die übrigen Mitarbeitenden auf Honorarbasis (ca. 60%) oder im Ehrenamt (ca. 6%) tätig sind. Hingegen bereitet ca 50% der Anbieter die Personalgewinnung Schwierigkeiten, die bei Privatanbietern durch bessere Bezahlung z.T. abgefedert werden soll. Dies hat insb. bei öffentlichen Trägern zur Folge, dass nicht alle gewünschten Weiterbildungsthemen angeboten werden können. Interessant ist, dass einmal gewonnenes und bewährtes Personal offenbar relativ problemlos gehalten werden kann und diese nur selten den Anbieter wechselt.
Da der Weiterbildungsbereich nur einen geringen Grad an Professionalisierung aufweist und der Zugang zu einer Lehrtätigkeit im Gegensatz zu anderen Bildungsbereichen wie z.B. allgemeinbildenden Schulen kaum reglementiert ist, ging der wbmonitor der Frage nach, welche Auswahlkritierien die Anbieter bei der Rekrutierung von Personal nutzen. Bemerkenswert: Pädagogische Kompetenzen kommen erst an achter Stelle, noch nach den Fachkompetenzen. Dagegen dominieren Sozialkompetenzen, Loyalität ggü. dem Arbeitgeber u.ä. Skills. D.h., dem Weiterbildungsanbieter interessiert die fachliche und pädagogische Eignung der Lehrenden erst in zweiter oder dritter Linie. Vorrangig sollte eine Passung zwischen Lehrenden und der Organisation bestehen, die zu einer Einstellung führt.
Quelle: http://www.bibb.de/dokumente/pdf/a22_wbmonitor_ergebnisbericht_umfrage_2014.pdf, S. 15
Inwiefern solche Skills für die Bewältigung der Anforderungen wohl ausreichen? Oder lassen sich die Ergebnisse dadurch erklären, dass die Weiterbildungsanbieter von einer fachlichen und pädagogischen Eignung schlichtweg vorab ausgehen und damit die organisationale Passung an Bedeutung gewinnt? Deutlich mach die Untersuchung zumindest: Soft Skills sind wichtig für einen Zugang zum Arbeitsmarkt in der Weiterbildungsbranche.Aber ob damit eine „Abwertung der Pädagogik“ einher geht…?
Auf ca. 140 Seiten werden Qualitätsmanagementsysteme (Teil 1) Kompetenzorientierung und Qualitätssicherung (Teil 2) und Ergebnissicherung und Nachhaltigkeit von Evaluationen (Teil 3) besprochen und mit Praxisbezügen angereichert. Die Autorenschaft ist breit gefächert und arbeitet in vielfältigen Projekten, die durch den o.g. Wettbewerb gefördert werden.
Ein Trend, dem sich mittlerweile immer mehr Hochschulen öffnen, zeigt sich darin, die Bildungsangebote für (weltweit) interessierte Gruppen zu öffnen. Auch die Leuphana Universität geht nun diesen Weg und bietet Onlinekurse in der dafür eingerichteten Digital School an. Das Interessante daran: Jeder kann sich einschreiben, es gibt keine Zulassungsbeschränkungen. Interessant an dem Angebot ist, dass für die erfolgreiche Teilnahme auch Leistungspunkte vergeben werden, die dann an der eigenen Hochschule (falls nötig), angerechnet werden. Das dafür zu erstellende Zertifikat kostet dann jedoch etwas: 20 Euro.
Der erste angebotene 3-Monate dauernde Kurs heißt „ThinkTank Cities“ unter Leitung von Daniel Libeskind. In dem Kurs geht es darum, Zukunftsszenarien für die Gestaltung der Städte zu entwickeln. In fünf-Personen-Teams lösen die Studierenden Aufgaben, durch die Einbindung eines Peer-Review-Verfahrens werden die Arbeitsergebnisse online diskutiert. Hierfür setzt die Digital School auf den Einsatz von social media und einer entsprechenden Lernplattform. Die in den Gruppen entwickelten Ideen werden in einem weiteren Schritt in 2D und 3D Modellen umgesetzt.
Interessant an dem Ansatz ist weiterhin die Idee, mit Unterstützung vieler multidisziplinärer und internationaler Teams, gelungene Ideen und Innovationen für die Zukunft der Städteentwicklung zu erarbeiten. Mal schauen, welche Ergebnisse im April zu erwarten sind und ob diese online vorgestellt werden.
Der Innovationsindikator 2012, den das Fraunhofer ISI in Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung, erstellt hat, wurde jüngst veröffentlicht. Im Innovationsranking belegt Deutschland demnach den 6 Rang von 28 untersuchten Industrieländern. Das bedeutet ein Abrutschen um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Niederlande und Belgien haben sich dafür „nach vorne geschoben“. Gründe hierfür werden in der verstärkten Investition in Forschung und Innovation in den letzten Jahren gesehen. Platz 1 ist wieder die Schweiz. Die deutsche Wirtschaft hingegen konnte sich im internationalen Vergleich um zwei Plätze nach oben arbeiten und erreicht nun den 4. Platz. Größtes Manko in Deutschland bleibt das Bildungssystem, welches nur einen 17. Rang einnehmen konnte. Auch bei den staatlichen Rahmenbedingungen für Innovation erreicht Deutschland nur das Mittelfeld (15. Platz). Obwohl die Investitionen in diesem Bereich gestärkt worden sind, bleiben sie doch hinter denen der anderen Staaten zurück. Ein weiterer Faktor ist die Vielfalt und Vielfältigkeit der Menschen in einem Land (Diversity), die zu Innovationen beitragen können. Auch hier schneidet Deutschland nur mittelmäßig ab. Eine stärkere Beteiligung von Frauen, Migranten und älteren Beschäftigten in Wissenschaft und Wirtschaft könnte Impulse setzen. Insofern sehen die Macher der Studie als Handlungsfelder u.a. mehr Investitionen in Bildung zu tätigen, die Qualität der Bildung zu verbessern und die Vielfalt der Bevölkerung besser zu nutzen. Mehr Infos gibt es unter http://www.innovationsindikator.de/
Forscher der Universität der Bundeswehr München untersuchen, ob und wie sich das Lernen und die Weiterbildung(sbereitschaft) sowie die Einstellungen zu diesen (und anderen lebensbezogenen) Themen im Laufe des Alterns ändern. Hierfür gibt es einen öffentlichen Fragebogen, den jede/r ausfüllen darf. Es dauert ein paar Minuten aber hilft, sich über sich selbst Gedanken zu machen und den Forschern hoffentlich brauchbare Ergebnisse zu liefern. Und ja: es gibt sogar Geldpreise, die abschließend verlost werden 😉
Vom 5.-10.3.2012 findet erstmal die Open Education Week statt. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die darauf abzielt, die verschiedenen Einzelinitiativen im Bereich der Open Educational Resources (OER) zu bündeln und deren Bekanntheit zu steigern. Hierfür werden Onlineveranstaltungen (z.B. Webinare) aber auch Veranstaltung bei Bildungsanbietern weltweit (z.B. an Universitäten) durchgeführt. Die Open Education Week wird vom Open Courseware Consortium organisiert und von vielen Initiativen und Unternehmen unterstützt.
Seit 1979 führt das BMBF regelmäßige Erhebungen zur Weiterbildungsbeteiligung der Deutschen durch. Nun liegt der Trendbericht 2010 als pdf vor. Nach diesem Bericht gibt es folgende Entwicklungen seit der letzten Erhebung:
das Weiterbildungsverhalten ist insgesamt in Deutschland stabil (-2%), jedoch in Ostdeutschland rückläufig (-6%)
weiterhin ist die betriebliche Weiterbildung der größte Weiterbildungssektor (ca. 60%)
die betriebliche Weiterbildung verzeichnet einen Rückgang (-3%)
die Teilnahme an individueller Weiterbildung blieb stabil
Kurzveranstaltungen machen den Großteil der Weiterbildung aus
Kurzveranstaltungen nahmen quantitativ zu (+6%)
Ältere sind bei der Weiterbildung aktiver (+7%), bei jüngeren Bevölkerungsschichten ist ein Rückgang zu verzeichnen (-7%)
Arbeitslose sind etwas häufiger in Weiterbildungsveranstaltungen als in der letzten Erhebung 2007 (+4%)
teilzeitbeschäftigte Frauen nehmen verstärkt an Weiterbildungen teil (+2%)
Personen mit Migrationshintergrund nehmen unterdurchschnittlich an betrieblicher Weiterbildung teil, holen aber bei individueller Weiterbildung auf (+2%)