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Von Südenfed – Tromatic Reflexxions (2007)

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„Schon der Albumopener „Fledermaus Can`t Get It“ zündet sofort mit enormer Schubkraft und macht klar, wohin die Reise gehen soll. Sie geht nicht in die Vergangenheit, sondern schnurstracks geradeaus in die Zukunft. Bei Von Südenfed handelt es sich eben nicht um ein Alterswerk von The Fall, wo das Underground-Urgestein Smith seit über 30 Jahren auf unnachahmlich schnodderige Weise den Ton angibt und es handelt sich auch nicht nur um einen Produzentenjob der Elektroniktüftler aus Düsseldorf.

Von Südenfed ist eine richtige Rockband, die elektronische Instrumente benutzt und die sich im Studio offenbar derart gut ergänzt hat, dass das Beste aus beiden musikalischen Welten auf Platte zu finden ist, aber darüber hinaus auch eine ganz neue Dynamik entsteht. Da ist das Verspielte, Vertrackte von Mouse on Mars und da ist der typisch nörgelnde Gesang von Mark E. Smith. Aber da ist auch eine in dieser Form unerwartete Energie und Vorwärtsdrang, die beiden Seiten ausgesprochen gut steht.

Es scheint fast so, als habe man die Platte live eingespielt, sie klingt roh, dreckig und funky und hat zumindest auf der ersten Hälfte Biss, während die zweite Hälfte dann etwas mehr in Richtung lustige Jam-Session abdriftet. Das hat man in der Form von beiden Seiten noch nicht gehört und genau das macht die Sache so spannend. Besonders gespannt sein darf man wohl auf die ersten Live-Termine im Festivalsommer 2007 unter anderem beim Melt! Festival. (ur)“ (http://www.tonspion.de/mp3.php?id=4285)

Von Südenfed bei motor.de, myspace und Wikipedia

„Fledermaus Can’t Get It“ – Das großartige Video auf youtube! Ich zitiere mal: „Anschauen sollte man sich unbedingt den Clip zur Single. Großes Fratzenkino, Von Südenfeds Crossdresser. Transvestitismus at its best, feinstes Adelsgeschlecht…. Chic gemacht, die Herren. Smiths Stimme tanzt den Dancefloor. Als sei Baffsein der einzige Geisteszustand, in dem sich die Welt ertragen lässt. So wird’s gemacht, Leute!“ (http://machtdose.de/von-suedenfed-tromatic-reflexxions-2.html)

The Fall – Reformation! Post-TLC (2007)

Quelle: https://www.ox-fanzine.de/mediadb/cache/400x/rev151087.jpg

Mensch, Mensch, Mensch. Laut Wikipedia war „Reformation! Post-TLC“ das 25ste Studioalbum von The Fall. Oder besser vom Leader, Mark E. Smith? Denn im Laufe seiner – nunja, Karriere kann ich es fast nicht nennen – über 30jährigen musikalischen Laufbahn bei The Fall hatte er einen äußerst hohen Verschleiß an Musiker*innen. Die einzige Konstante war Smith, die auch den Sound, den Gestus, das Gesamtkunstwerk „The Fall“ prägte.

Und so zeigt The Fall auch hier, dass Sie nicht die Dinos des Punk New Waves sind, die man für ihre Arbeit bedauert oder sich gar fremdschämt. Meines Erachtens lotet The Fall auf ihrem Terrain durchaus aus, was state-of-the-art sein könnte. Beat und elektronische Sounds treffen auf den Bass und den Sprechgesang von M.E.S. Der selbst geht durchaus auch aus der Deckung, wenn er versucht, Melodien aufzugreifen und zu halten.

Und so behält auch hier John Peel, einer von ca 5000 Fans der Band, mit seiner Aussage Recht: „Always different – always the same“. Eine lange Geschichte, die Mark E. Smith mit The Fall bis hierhin zurücklegte. Viele Alben, noch mehr Tourneen, ein eigener Kopf. Und so beeindruckt mich vor allem das Cover „White Line Fever“. Hier, so stelle ich mir vor, hat Smith die endlosen, weißen Streifen auf der Fahrbahn von einem Konzert zum nächsten, vor seinem Auge. Ist der Weg das Ziel? Falls ja, ist es schön, dass auf dem langen, steinigen Weg Mark E. Smith nicht von seinem Pfad abkam. Und sogar gewillt ist, dieser Monotonie eine Melodie abzuringen…

Insofern auch ein Bild von mir, aufgenommen irgendwo in Patagonien oder der Pampa von Argentinien. Far, far, away…

„White Line Fever“ (C) Lars Kilian (2013)

Und hier noch der passende Song, wenngleich ohne Video…