„Was soll man noch glauben? Eine Frage, die sich bei dieser CD durchaus stellen kann. Zunächst mal hat man Angst. Immer gut. Aufregend. Der Mann, der einem im schicksten Cyberpunk-
motorrad-
hooligandesign vom Cover tief deklariert in die Augen blickt, ist kein anderer als Jesus. Doch, echt wahr. Der richtige. Er hat den Funk, das sieht man sofort. Viel davon. Tief drin. Schaut man etwas genauer hin, oder rein, oder klappt ihn auf, was alles unter Umständen das gleiche sein kann, aber immer anders klingt, dann offenbart sich in 8 knusperigen Tracks nicht nur der Funk und Jesus und all das, was ihr schon geahnt habt, sondern Ahnungen ganz anderer Dinge, von ganz anderen Menschen, anderen Welten gar. Im Zentrum: Atom , nein Atom©, nein ganz falsch, Atomª (ah, da war das Zeichen, das Zeichen Gottes), und der ist wie, wenn er nicht grade im Hause Fröbel seine Möbel umstellt, kleinteilig. Sehr kleinteilig. Knisternd, kramelig, mit Sounds die immer wieder ganz schnell zurück in ihre Kiste wollen, so als wären sie digitale Meerschweinchen mit Pokemonbitdichte. Technoider klang Atomª schon lange nicht mehr. Minimaler auch nicht, aber eben auch nicht so Surferstyle, auf den Klangwellen immer auf und ab. Ein sogenanntes Meisterwerk, wir hätten es bei dieser Bandbreite schräg zwischen 2000 Jahre Elektronik ahnen können. Killer. Frankfurter: An die Pressmaschinen.“ (http://www.de-bug.de/reviews/9215.html)
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Flanger – Templates (1999)
Mit Templates haben Flanger einen Meilenstein in die Musik des – ja was eigentlich? – gesetzt. Ist es Electro? Ist es Jazz? Dub? Ist es Fusion? NuJazz?
Burnt Friedmann und Atom Heart toben sich hier an Rhodes, Virbraphone und Gretsch Drums seelenruhig aus. Herausgekommen ist wohl eine der analogsten digitalen Platten des ausklingenden 20sten Jahrhunderts, die zugleich auf ihre Weise eine Retrospektive der Musik der letzten 50 Jahre gibt. Sehr unaufgeregt, zum Teil leise mit viel Hingabe zum Detail und mit Blick aufs Ganze knistert und britzelt es zwischen den organischen Sounds vor sich hin.
Eine kleine Anekdote zum Musikgenuss dieser Platte: So passierte es mir tatsächlich, dass ich im Supermarkt – die Ware schon von der Kassiererin über den Scanner gezogen – nicht bezahlen konnte, weil ich noch den Einsatz dieses wahnsinnig druckvoll-überraschenden Dubgeclickers im Song „Full Of Scientist“ hören musste. Das tat mir leid für die Kunden hinter mir, dauerte aber auch nur wenige Sekunden und musste definitiv sein.
Unfassbar gut und fast unerreichbar!
Mein assoziiertes Bild zum Album, speziell dem Song „Quicksilver Loom“
