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Underworld – Beaucoup Fish (1999)

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Das fünfte Album von Underworld – und ein weiterer Versuch, sich dem Born-Slippy Fluch (oder war es doch ein Segen?) zu entziehen, ohne die eigenen Stärken aus den Augen zu verlieren. Und so arbeiten Karl Hydes Gesang und Darren Emerson & Rick Smith elektronisch motivierte Soundstrukturen mal synchron, mal asynchron, aber immer schön Hand in Hand um Epik mit Rave zu vereinen. Herausgekommen ist eine sehr treibende Platte, die viele Akzente setzt und sowohl auf der Autobahn oder beim Joggen funktioniert, als auch für den Club den richtigen Nährstoff liefert. Insgesamt ein Album, dem der Satz „Daran hab ich mich überhört“ gar nicht gut steht. Im Spiegel Online stand passenderweise: „Keine extravaganten Samples, kein Schnickschnack und erst recht keine Big Beats. Dieser puristische Ansatz macht das Album modern und zeitlos zugleich. „Beaucoup Fish“ ist ein Klassiker: 74 Minuten lang jagen Wörter Beats und Beats Wörter. Es könnte ruhig noch länger dauern – wenn nicht sogar ewig.“ (http://www.spiegel.de/kultur/musik/cd-kritik-underworld-beaucoup-fish-a-18919.html)

Get Well Soon – Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon (2008)

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(Wie passend, nach dem gestrigen Post hier im Blog)
„Rest Now, Weary Head! You Will Get Well Soon…“ Mit dieser Textzeile beginnt das gleichnamige Album und zeigt auch gleich dank choralem Gesang und orchestraler Begleitung in Moll gebettet, wohin die Reise gehen soll. In ein Land, in dem der Schwermut nicht weggefegt werden kann, aber die geschundenen Knochen und der müde Kopf balsamiert und beruhigt werden. Begleitet wird dieses Ritual vom Wissen, dass es auch anderen gerade nicht besser geht, aber dass es doch immer wieder einen Hoffnungsschimmer geben wird, der dich dazu bringt, aufzustehen und weiter zu gehen. Und so helfen überschwengliche Melodien, wieder in den Tag und Trap zu kommen, tief einzuatmen und die Sonnenbrille aufzusetzen.

Es ist mir fast nicht vorstellbar, dass dieses Album im Alleingang erarbeitet wurde.Musikalische Anleihen an  Nick Cave, Tindersticks, Bright Eyes (oder besser Conor Oberst?) oder Radiohead und eine sehr abgefahren Akustikversion von Underworlds „Born Slippy“ lassen aufhorchen und begeistern. Klingt zwar nach Raubkopien an allen Ecken und Enden, ist aber keines Falls so. Vielmehr ist es das (erreichte!) Ziel von Mastermind Konstantin Gropper, vollkommen neue Songs abseits des Mainstreams zu basteln. Und so glaube ich ihm gern, wenn er nach seinem vollmundigen Versprechen der Heilung nachschiebt: „“I tried my very best to make this music lovable.“

Gute Genesung

Infos von Indipedia zum Album

Underworld – Dubnobasswithmyheadman (1993)

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„Man bedenke zuerst Folgendes: Diese Scheibe erschien 1993 und war zur damaligen Zeit etwas völlig Neues. Während andere Electronic-Künstler noch mit fetten Beats und House-Pianos experimentierten, gingen Underworld einen anderen Weg: Sie kreierten 9 wirklich unterschiedliche Tracks, die man dennoch ohne Unterbrechung durchhören kann. Besonders gut gefallen haben mir hierbei die Lyrics, deren Aussagekraft auch heute noch einzigartig ist. Ein Vergleich mit berühmten deutschen Dichtern würde hier zu weit gehen, aber auf gewisse Weise haben diese Lyrics nun mal den selben kraftvollen Effekt.Das Album startet mit dem meiner Meinung nach schwächsten Track „Dark And Long“, doch danach folgt auch schon das erste Highlight „Mmm Skyscraper I Love You“, einem 12minütigen Stück von wahrhaft epischer Bandbreite. Der Song hat harte Beats, aber auch Portionen von Ambient (Windrauschen) und House (eingängige Synthie-Sounds). In „Tongue“ (Track 5) wird dann der berühmte Vocoder-Effekt eingesetzt, allerdings auf äußerst geniale Weise. Der wohl chilligste Track mit Gitarrensamples und leisem Wasserplätschern im Hintergrund. „Dirty Epic“ ist der Pop-Song auf diesem Album, er glänzt durch ein geniales gesampletes Gitarrenriff und die Undderworld-typischen Vocals. Mit „M.E.“ (Track 9) endet das Album dann mit einer Ballade. Robot-Samples und Sprechgesang eines japanischen Mädels sind hier perfekt kombiniert, einer der stärksten Songs des Albums.

Das Wichtigste nochmal zum Schluss: Das Album ist zeitlos! Im Allgemeinen gewährt man elektronischer Musik 8-10 Jahre, bis sie „altbacken“ klingt. Das ist hier jedoch nicht der Fall. Ich denke, dass Underworld hier ihr bis dato stärkstes Werk vollbracht haben, auch wenn die Songs nicht gleich beim ersten Hören Jubelstürme auslösen, so sind sie dennoch chillig bis rockig und auf jeden Fall auch zum Tanzen geeignet.“ (http://www.amazon.de/Dubnobasswithmyheadman-Underworld/dp/B000024B9R/ref=dp_return_1?ie=UTF8&n=290380&s=music&qid=1197890086&sr=8-1)

Wikipedia liefert einige Infos zu Underworld