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The Cinematic Orchestra – Motion (1999)

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Seit meiner Begeisterung über die Begleitmusik zum Film „The Man With The Movie Camera“ freu ich mich, wenn mein Finger im CD-Regal wieder an den Alben von The Cinematic Orchestra vorbei gleitet. Dann kann ich mir die Frage stellen, ob die Zeit reif für ein Kopfkino ist.

Motion ist das Album, dass eigentlich vor dem namensgebenden Umstand einzuordnen ist, an dem Jason Swinscoe von den Organisatoren eines Festivals in Porto gebeten wurde, den o.g. Stummfilmklassiker neu zu vertonen. Dem Album hört man an, dass ihm noch nicht die aufwändigen Produktionen  gegönnt wurden bzw. werden konnten, was keinesfalls heißen soll, dass es schlecht produziert wurde!

Motion als erster Longplayer von Cinematic Orchestra zeigt bereits, wohin die Reise gehen wird. Eine Synthese aus Jazz- und Clubsounds, Samples, Computern und traditionellen Insrumenten entwickelt eine Soundlandschaft, die wie geschaffen für das  (Kopf-)Kino ist. Neben der unglaublichen Feinfühligkeit für die Komposition von Stimmungen ist es meiner Meinung nach ein Markenzeichen für Cinematic Orchestra, dass sie trotz Einsatz digitaler Werkzeuge einen grundsätzlich organischen Sound produzieren. Andersherum schaffen sie es zugleich, Sounds zu kreieren, die keinesfalls nur analog eingespielt werden konnten. Und so können sie sowohl Freunde das analogen als auch digitalen erfreuen und verstören. Aber all das ist egal, wenn es um die Musik geht. Dann sollten diese Grenzziehungen sich aufheben.

Offizielle Webseite von Cinematic Orchestra

The Cinematic Orchestra – Ma Fleur (2007)

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„Es scheint Jason Swinscoes erklärtes Ziel zu sein, eines Tages Filmmusik zu schreiben. Damit das besser funktioniert, hat er seine Band The Cinematic Orchestra genannt. Bisher hat das jedoch noch nicht so ganz geklappt. Die CD „Ma Fleur“ ist zwar als Soundtrack entstanden, doch der dazu gehörige Film kam über das Projektstadium nicht heraus. Vielleicht ist das auch nur ein Promomärchen, wer weiß. Fest steht, dass sich das Resultat zwar durchaus als Filmmusik eignen würde, aber weit mehr Substanz aufweist als in dem Genre üblich ist.
Das verwundert nicht. Man muss sich einfach mal in einen Soundtrack-Komponisten hineinversetzen, oft genug muss die Musik sich dem Film anpassen, müssen Takte und Frames gezählt werden, damit am Ende alles passt. Dabei verkommt Musik leicht zu einem bloßen Werkzeug, das seine Berechtigung nur im Kontext von Bild und Ton besitzt, für sich genommen aber recht belanglos ist.

In Swinscoes Vorstellung müsste sich der Film sicherlich der Musik anpassen. Denn sie ist filigran und durchdacht komponiert. Da könnte man nichts wegschneiden oder strecken. Auch müsste der Film zu der Stimmung der Musik passen. Es wäre ein Film ohne Action, ohne dramatische Spannungen, dafür mit viel Zartheit, Wehmut und Liebe. Denn die Songs, die von unterschiedlichsten Gastsängern und -sängerinnen gesungen werden, sind zum Teil so zerbrechlich, dass man stets fürchtet, sie könnten auseinander brechen. Doch die Stimmung, die raffinierte Instrumentierung und vor allem die langen Melodielinien halten die Song-Gebilde zusammen… (Stefan Claudius)“  (http://www.gaesteliste.de/review/show.html?id=1&_nr=7826)

http://www.cinematicorchestra.com/ Homepage von Cinematic Orchestra

Wikipedia über Cinematic Orchestra

The Cinematic Orchestra – The Man With The Movie Camera (2002)

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„Die freie, improvisierte Neuvertonung von Filmen gibt es schon lange. Die Avantgardisten von Faust und Art Zoyd untermalten NosferatuThe Nursery taten dasselbe mit dem Robert-Wiene-Klassiker Das Cabinett des Dr. Caligari, ebenso wie mit AsphaltMan With A Movie Camera. Es scheinen die alten, epochalen Stummfilm-Meisterwerke zu sein, die immer wieder eine Herausforderung darstellen. Nun hat sich auch Jason Swinscoe, Kopf und Gründer des Cinematic Orchestra, an die Arbeit gemacht, den imposanten, russischen Avantgarde-Streifen Man With A Movie Camera von Dziga Wertow (eigentlich Denis Kaufman) neue Töne zu geben. Wie brillant dem Londoner das gelungen ist! Die CD bereitet schon losgelöst von den bewegten Bildern viel Freude, die aber wird beim Sehen der DVD noch gesteigert. Bilder und Musik laufen perfekt zusammen. Das Cinematic Orchestra lässt sich auf das Feuerwerk der Montage- und Trickeffekte ein, untermalt sie mit dem typischen und einmaligen Fusion-Sound aus Jazz, TripHop und Clubmusik. Man With A MovieCamera zeigt wunderbar montiert und fotografiert eine Welt in steter Bewegung und Veränderung, zwischen Geburt und Tod. Das CinematicOrchestra folgt den Bildern parallel, verstärkt die Spannungsmomente, Tempowechsel, Stimmungsänderungen mit einer modernen musikalischen Interpretation. Eine Aufführung in Porto vor 3.500 Besuchern endete mit stehenden Ovationen. Wir klatschen hier nachträglich mit!“ mit eigenen Sounds, In und 1999 (http://www.schieb.de/tipps/result.php?asin=B00008BLGC)

Videosequenz zum Film „Man With The Movie Camera“ mit Musik von Cinematic Orchestra bei youtube.com

Artistenportrait bei laut.de

Wikipediaeintrag zum Film „Man With The Movie Camera“