„Es gibt wenige Künstler, die sich auf diese bestimmte elegante Art jenseits der gängigen Kategorien bewegen, aber Frau Gudmundsdottir ist definitiv eine von ihnen. Nach ihrer Abwendung von der gitarrenlastigen Musik der Sugarcubes zog sie nach London, um dort zusammen mit dem vorzugsweise im Dancefloor tätigen Produzenten Nellee Hooper ihren Solo-Erstling aufzunehmen. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit entstand eine merkwürdige Kombination verschiedenster Einflüsse und Instrumente, die vor allem eines ist: Ästhetisch. Hooper läßt Björks Stimme über den geräumigen Kompositionen schweben wie ein isländisches Fabelwesen und baut aus dem reichhaltigen Fundus an Instrumenten den Unterbau dazu: Neben der Standard-Instrumentierung nutzt man Streicher, Bläser, Harfe und Hammond Orgel, um so der Vielfältigkeit der Stücke gerecht zu werden. Hier ein stampfender, programmierter Beat, der in jedem Club Londons funktionieren könnte, im nächsten Moment nur der zarte Klang der Harfe und Björks Gesang. Mit dem Schritt zur Solokarriere hat sie ihre eigene Kategorie begründet und seitdem jede Menge Nachahmer auf den Plan gerufen. Die betörende Seltsamkeit ihres Schaffens ist jedoch nicht zu kopieren.“ (http://www.visions.de/platten/1037/bjoerk-debut-platten-der-neunziger)
„Von Zeit zu Zeit fallen seltsame Geburtstage zusammen. Laut Band-Mythos, ist der 8.Juni 1986 nicht nur der Tag an dem Björk ihren Sohn zur Welt bringt, sonder auch der Gründungstag von The Sugarcubes. Von den fünf Gründungsmitgliedern hatte Björk mit Abstand die längst Musiker-Karriere hinter sich. Mit 11 sang sie auf einem Album mit isländischen Kinderliedern und während ihrer Teens war sie Teil der Post-Punk Kombo Tappi Tikarrass. Später trafen sich einige der späteren Sugarcubes bei der Noise-Rockern K.U.L.K.
Kein Wunder also, dass The Sugarcubes sofort auf musikalisch hohem Niveau loslegen konnten. Nur ein Jahr nach der Gründung bringt die Band ihre erste Single mit dem Namen „Birthday“ heraus. Die Scheibe findet nicht nur übers Reykaviker College Radio viele Fans sonder erreicht auch Radio-Guru John Peel, der sie wiederholt in seinen Sendungen spielt. „Birthday“ wird zum Indie-Hit des Jahres ’87. Soviel Aufmerksamkeit auf der Insel muss natürlich fast zwangsläufig einen Plattenvertrag in selbigen Land bringen. One Little Indian nimmt die Sugarcubes unter Vertrag und verlegt alle folgenden Platten außerhalb von Island. 1988 erscheint das erste Album „Life’s Too Good“, das vor allem durch seine ungewöhnlichen Harmonien, die ehrlichen Lyrics und Björks eindringliche Stimme international Beachtung findet.
Ein kurzes Jahr und eine Menge Hype später erscheint das Zweitwerk „Here Today, Tomorrow Next Week“. Besonders Björk wird jetzt von den Kritikern mit Lob überhäuft. Was zwischen ihr und Einar Örn für immer mehr Spannungen sorgt. Die Touren werden immer größer und der Bekanntheitsgrad der Band steigt stetig. Es dauerte fast 10 Jahre bis mit Sigur Rós wieder eine isländische Band ähnlich erfolgreich ist wie die Sugarcubes in den frühen Neunzigern…“ (http://www.motor.de/kuenstler/the_sugarcubes/biografie)