Da stolper ich jüngst über eine interessante Untersuchung von Leonard Reinecke, Tilo Hartmann & Allison Eden, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Mediennutzung mehr stresst oder doch mehr entspannt. Sie kamen zu einem interessanten Ergebnis auf Basis der Befragungen von 471 Studienteilnehmenden.
Personen, die mit besonders hohem Erschöpfungsgrad in den Feierabend gehen, sehen die Mediennutzung zu Unterhaltungszwecken eher als Prokrastination. Dies führt in Folge zu Stress, da offenbar das Gefühl bei diesen Personen entsteht, wertvolle Zeit zu verschwenden. Dies wiederum verringert die erholende Wirkung der Nutzung entsprechender Medien. Demgegenüber konnten jedoch vorausgehende Untersuchungen zeigen, dass die Mediennutzung zu Unterhaltungszwecken nach einem kräftezehrenden Tag als Quelle der Erholung und Motivator dienen können. Untersuchungsteilnehmer zeigten hier sowohl ein höher subjektiv eingeschätztes Energielevel als auch bessere kognitive Leistungen durch den erholenden Effekt der Unterhaltungsmedien.
Interessant ist diese Untersuchung auch vor dem Hintergrund meines hier geführten kleinen, digitalen Sammelsuriums. Die letzten Monate waren voll mit vielen anderen Dingen, die tagtäglich bearbeitet werden wollten / sollten / mussten. So blieb kaum Zeit für den Blog (und andere Hobbys.) Damit kam die Frage auf, ob ich den Blog überhaupt in dieser Form weiterführen oder besser beenden sollte, zumal viele andere Medien wie google+, xing, discogs oder flickr die schnellere Veröffentlichung von Inhalten und den Austausch selbiger am Markt sind. Dass ich mit diesen Gedanken nicht allein bin, zeigen Beispiele im Internet. So schloss jüngst Hajo Dezelski seinen Blog „Kontrapunkte“ (http://hajos-kontrapunkte.blogspot.de/2014/08/blogs-end-but-content-will-live-in.html). Das jemand seinen Blog nicht mehr pflegt, passiert sicher tagtäglich vielfach. Mir kamen aber die von Hajo Dezelski angeführten pro- und contra-Argumente zum Führen eines Blogs sehr bekannt vor und ich hätte seinen letzten Beitrag wohl fast 1:1 übernehmen können. Aber irgendwie häng ich an meiner digitale Sammelmappe, da sie mir als mobiles Nachschlagewerk schon oft gute Dienste leistete, wenn ich mich wieder mal an ein Thema nicht so recht erinnern mag…
Dank der o.g. Studie bleib ich also mal noch ein wenig in der virtuellen Welt des Blogs aktiv. Vielleicht ist das ja die kreative Verbindung zwischen Arbeit und Erholung, Erfolgsgefühl und verbesserten Energielevel 🙂