Gefühlt jeden Herbst drängt sich mir ein Low Album auf. Die langsamsten Rocker sind es nicht, da gibt es ja noch Bohren & der Club of Gore. Aber sie sind schon herrlich entschleunigt. Und trotz (oder wegen) dieses verschleppten Sounds schaffen Low eine Tiefe, die ihresgleichen sucht. Hier schwingt eine Melancholie mit, die zu dieser Jahreszeit so wunderbar passt. Und mit ihr bringen Low zugleich auch Hoffnung. Trotz der Low-typischen Reduktion ist das Album wieder bunt, wenngleich alles mehr angedeutet wird und damit Raum einnimmt: Vibraphon und Orgeln, Pauken und Trompeten, Streicher und Gitarren und viele andere Soundschnipsel, die wohldosiert eingestreut und von Steve Albini produziert wurde. Und wie passend, dass Low mit dem Album wiederholt bei kranky records landeten.
Ganz großes Kino.
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The Wedding Present – El Rey (2008)
Hörprobe
Es gibt Alben in meiner Sammlung, die ich gern übergehe, wenn ich durch die Augen durch das Regal schweifen lasse. Und hin und wieder wird so ein Album doch mal wieder aufgelegt – und überrascht mit seinem Sound. Und dann frag ich mich immer, warum ich diese Platte so selten höre… Bei El Rey kann ich es nicht sagen oder nicht fassen. Dieses Album macht alles richtig, was richtig gemacht werden soll und lässt alles aus, was vermieden werden soll. Und dennoch! Liegt es daran, dass diese achte Platte der Britten die Erste NACH dem wohl unübertrefflichen Werk „Take Fountain“ ist?
El Rey beschäftigt sich in autobiografischer Weise mit der Trennung von Mastermind David Gedge von seiner Partnerin Sally Murrell, die ihn musikalisch schon bei Cinerama begleitete. Und man merkt dem Album an, dass Gedge es in Los Angeles aufgenommen hat, denn es ist trägt neben der abgehangenen Schwermut, die Wedding Present Stücken irgendwie immer anhaftet, Kraft und Energie, die man nur in sonnigen Gefilden sammeln kann. Sicherlich hat auch Steve Albini als Produzent seinen Beitrag für diesen Klang geleistet. Hörenswert allemal und wohl auch weiterhin eine Überraschung aus dem Plattenregal – passt ja, ist bald Ostern 🙂