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Kissogram – Nothing, Sir! (2007)

Hörproben
Witz & Melancholie

Was passiert auf diesem Album? Die Berliner Jonas Poppe und Sebastian Dassé zeigen auf ihrem Zweitlingswerk, dass es keine Grenzen gibt, wenn man Spass haben und verbreiten möchte. So wird dieses Spektakel auch gern Rock’n’Roll-Disco genannt. Einen festeren Stil auszumachen, ist schwer. Vorwiegend herrscht Elektropop gespickt mit allerlei musikalischen Einflüssen aus der Neuzeit über Flamenco bis zum klassichen Tönen aus Fernost. Gepaart wird dies mit wilden Texten über Probleme mit der Frisur und dem Friseur, Nächten vorm Sterben und die elenden Morgen danach, die in der Kombination mit der Musik zumindest bei mir ein herzliches Schmunzeln hervorrufen, während der Körper mitschunkelt.  Dabei schaffen es Kissogram, sich von den üblichen und nahe liegenden Dorf-Kirmes-Stampfern abzusetzen, wenngleich manches Stück auch da funktionieren könnte. Immer wieder tauchen musikalische Brüche auf, die sich vom Tanzflächenrythmus lösen und zu einer Besinnungspause einladen. Belebt ungemein und erinnert stark an die Arbeiten von Neoangin oder auch Stereo Total
http://www.kissogram.de/ – offizielle Homepage

Stereo Total – Musique Automatique (2001)

Reinhören
„Volle Kanne Coolness ist hier am Start.

Alles und jedermann wird gerade von der Retro-Schiene geschluckt. Da kommt eine neue Platte von Stereo Total, die Band, die schon immer retro war, genau richtig.

Inzwischen hat man sich von vier Bandmitgliedern wieder, wie zu Anfangszeiten, auf Francoise Cactus und Brezel Göring reduziert und macht Musik, die wie die Spielzeugabteilung des Berliner KaDeWe in der Mitte der 80er klingt. Alles piept und hupt, und erinnert stellenweise mehr an ein Basketball-Telespiel als an Popmusik. Willkommen im Spielzeugland.

Zur glücklichen Kindlichkeit kommen die grandios bescheuerten Texte von Francoise Cactus, die sich mit einem französischen Hardcore-Dialekt gekonnt durch das große Gefühlkino spielt. Immer herrlich absurd und mit einem Schmunzeln auf den Wangen. Neben Deutsch, Englisch und Französisch stürzt man sich im letzten Song sogar ins Türkische (Presseinfo: „für die türkischen Gemüsehändler in unsrer Umgebung“) und rockt mit einer fantastischen Cover-Version des Songs „Für Immer 16“: von rotzigem Gitarren (Brezel Göring: „Der Song hat nur einen einzigen Akkord“) unterstützt, geht diese große Platte zu Ende… (Philipp Schiedel)“ (http://www.laut.de/Stereo-Total/Musique-Automatique-%28Album%29)

Und natürlich noch ein Klassiker der Platte als Video. Viel Spaß beim Tanzen 🙂