„…“Connected“, die Platte, die die Band nach fünf Jahren und drei Alben auf einmal zum One-Hit-Wonder machte. „Wir sind getourt und wir waren müde. Wir sind für ein Jahr nicht mehr nach Hause gekommen. Es ging einfach nichts mehr. Wir hatten allesamt private Probleme, wir waren fucking Superstars und kamen damit nicht mehr klar. Das waren pretty bad years. Aber vielleicht mussten wir uns ja fast selbst zerstören, um jetzt wieder wir selbst sein zu können“, sagt Nick Hallam, der musikalische Kopf der Band. Er trägt eine schwarze Sonnenbrille, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Man wagt es kaum, sich vorzustellen, wie das wohl im Detail ausgesehen haben mag, das mit der Selbstzerstörung – da erhebt Rob Birch die Stimme. „Hör mal. Erfolg bedeutet, dass du deine meiste Zeit weit weg von zu Hause verbringst. Wenn du aus dem Nichts kommt, wenn du nichts hast, dann denkst du, du müsstest alles machen, was dir angeboten wird. Und wenn du das machst, dann fängst du an Dinge zu vernachlässigen, von denen du glaubst, du würdest sie umsonst bekommen. Das normale Leben. Und das war das Problem. Denn das ist unsere Musik. Wir leben ein normales Leben und daraus entsteht die Musik. Sich jeden Tag zusammensetzen und Musik machen. Erfolg ändert so was. Erfolg macht so was zu einem Witz. Das mussten wir für uns klären. Dass wir so was nicht nochmal machen.“
Nun war „Connected“ ja nicht nur ein Album. Vor allem war es ein Song, der im Laufe der Zeit eine ähnliche Eigendynamik gewann wie sonst vielleicht nur noch der „Pulp Fiction“-Soundtrack. Ein Stück, das die ganzen Neunziger in sich aufhob. Die Euphorie, dass man seinen Computer via Telefonbuchse mit den Rechnern all derjenigen verbinden kann, die sich auch einstöpseln. Die Wiedergeburt der Idee des Kollektivs in der Vorstellung des Netzwerks. Wenn sich alle connecten, dann wird alles gut. Jahrelang konnte man dem Stück kaum entgehen, wo immer sich die Besucher irgendwelcher Partys nicht einigen konnten, ob man nun Gitarrenmusik oder Computermusik hören soll – irgendwann einigte man sich auf die Stereo MC’s.
Das funktionierte, weil die Stereo MC’s Band genug waren, um auch für die verständlich zu sein, die Erzeugnissen des Dancefloor-Planeten eigentlich mit Misstrauen gegenüberstanden. Und für Leute, die sich mit den komplizierten Überbauten nicht anfreunden wollten, der sich in den frühen Neunzigern zwischen HipHop und seine deutsche Rezeption stellte, waren die Stereo MC’s aus England verständlicher und näher dran…“ (http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2001/05/31/a0156)
Wikipedia zu Stereo MC’s