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E-Books weiter auf dem Vormarsch – und bescheren dem Hardcover-Buch Aufschwung

Eine neue Studie zum geänderten Leseverhalten durch e-Books wurde durch ein Team um Prof. Dr. Michael Clement (Institut für Marketing und Medien an der Universität Hamburg) durchgeführt und veröffentlicht.

Nicht überraschend kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Nutzer von e-Books weiter wächst. Gaben in der ersten Untersuchung (2011) 9% der Befragten an, mind. 3 e-Books pro Jahr zu kaufen, waren es 2012 20%. Interessant ist hingegen, dass e-Book Leser auch das Papierbuch nutzen: 22% der e-Book Leser haben in den vergangenen 12 Monaten 3 oder mehr Hardcover-Bücher gekauft (in der ersten Untersuchung waren es noch 19%). Der Unterschied fällt im Segment der Taschenbücher geringer aus.

Ich vermute, dass in der ersten Befragung (2011) noch mehr early adaptors und besonders Technik affine Menschen befragt wurden, die schnell und gern neue Medien ausprobieren, während nun auch der analoge Leser auf den e-Book-Zug aufspringt, da dieses Format durchaus einige Vorteile mit sich bringt. Weiterhin kann durch die intensivere die Vermarktung der Geräte, der Preiskampf und die steigende Funktionsvielfalt zu einer Verbreitung beitragen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass 79% der Befragten e-Book Leser bei Amazon einkaufen. Der Onlinehsop konnte in den letzten Monaten mit einigen verlockenden Angeboten verschiedener e-Book Reader Punkten (vgl. Kindle e-Book Reader bei Amazon).

Darüber hinaus zeigten jüngere Studien, dass insbesondere für ältere Leser e-Books eine gute Wahl sind. Dies liegt wohl u.a. daran, dass nicht nur viele Bücher bequem und leicht zu transportieren sind, die Reader ausgezeichnete Laufzeiten mit einer Akkuladung vorweisen können und die Nutzung einfach von statten geht. Auch die Möglichkeit, Texte an die eigenen Lesepräferenzen bzgl. Kontrast und Schriftgröße anzupassen, kommt dieser Gruppe entgegen. Dennoch bietet das gedruckte Buch weiterhinVorteile: Nachschlagwerke, Reiseführer oder Bildbände beispielsweise sind als Papierversion oft deutlich praktischer zu nutzen bzw. schöner anzusehen, um nur ein Beispiel zu nennen.

Interessant ist die mediale Kannibalisierung, die insbesondere bei den Tablet-PCs als e-Book Lesegeräte stattfindet. Hier findet ein Verdrängungseffekt statt, dem das Medium e-Book noch nicht gewachsen ist. Denn die Tablets bieten neben der Lesefunktion viele weitere Möglichkeiten der Unterhaltung und der Informationssuche, da sie den problemlosen und komfortablen Zugang zum Internet ermöglichen. Somit werden für die Nutzer auch andere digitale Angebote interessant (Soziale Netzwerke, Online-Zeitungen etc.), die nur einen Klick weit entfernt sind. Diese Informationshäppchen, die schnell zwischendurch „eingeworfen“ werden können, passen offensichtlich besser zum Nutzungsverhalten als das langwierige Lesen eines Buches.

Dann wäre es ja besser, den Beitrag an dieser Stelle zu beenden, damit mir die Leser nicht abspringen 🙂

Kurzinfo zur Studie: http://www.uni-hamburg.de/presse/pressemitteilungen/2013/pm15.html

Facebook, google+ & Co. – die sozialen Neidnetze

Bildquelle: http://it-runde.de/dateien/2010/11/soziale_netzwerke.jpg

In einer Untersuchung bei 584 Nutzuern von Facebook haben Forscher (Hanna Krasnova (Humboldt-Universität Berlin), Helena Wenninger, Thomas Widjaja und  Peter Buxmann (TU Darmstadt)) die Emotionen während und nach der Nutzung des sozialen Netzwerks beforscht. Sie kamen zum Ergebnis, dass 1/3 der Befragten (36,9%) negative Gefühle hatten, die sich durch Neid auf die Freunde bei Facebook begründen lassen. Der Neid entsteht durch die vielen Positivnachrichten der Freunde im Netzwerk, der diese im sozialen Vergleich als kleine Sonnenscheinchen erstrahlen lässt, während der Nutzer selbst nicht ganztags vom Glück heimgesucht wird. Da in sozialen Netzwerken eher gute Nachrichten gepostet werden, überschütten diese offensichtlich die Nutzer – im Gegensatz zum „real life“, wo auch weniger schöne Momente zur Geltung kommen können und dürfen. Besonders intensiv trifft es nach der Untersuchung Personen, die selbst wenig aktive Beiträge in den Netzwerken hinterlassen sondern mehr auf den Seiten der Freunde schauen, was es Neues gibt.  Auf der anderen Seite können diese negativen Gefühle dazu führen, selbst mehr gute Nachrichten zu hinterlassen, was wieder zu Neidgefühlen auf der anderen Seite des Kanals führt („Neidspirale“). An der Spitze der zu beneideten Dinge stehen Reise- und Freizeitthemen (56,§%, im Vergleich Offline 19,3%), wie gepostete Bildergrüße aus dem Urlaub, gefolgt von sozialer Interaktion. Bei Themen wie Partnerschaft und Familie sowie Erfolg hingegen erzeugen die Beziehungen im realen Leben einen höheren Neidfaktor. Es sei eingeräumt, dass auch und mehrheitlich (43,8% der Befragten) positive Gefühle wie Spaß, Zufriedenheit, Informiertheit,  Begeisterung und Entspannung bei der Nutzung sozialer Netzwerke gemessen wurden. So schlimm ist es dann auch nicht 😉

Link zur Studie: http://warhol.wiwi.hu-berlin.de/~hkrasnova/Ongoing_Research_files/WI%202013%20Final%20Submission%20Krasnova.pdf

Googeln Personaler?

Im Rahmen studentischer Arbeiten wurde an der Universität eine Untersuchung durchgeführt, die sich mit der Frage beschäftigt, ob Personalentscheider in Unternehmen nach Mitarbeitern und – noch interessanter – potentiellen Bewerbern googeln. Die Mär vom Personaler, die die Partybilder in Sozialen Netzwerken findet, ging und geht ja gern die Runde. Auf einigen wenigen Seiten wurden die zentralen Ergebnisse dargestellt. Unter folgender Adresse kann das pdf abgerufen werden: http://media.monster.com/dege/b2b_pdf/Studien/social_media_universitaet_erfurt.pdf

Die Studie mit dem Titel: „Der Einfluss sozialer Netzwerkseiten auf den Bewerbungs- und Rekrutierungsprozess – von gläsernen Bewerbern und googelnden Personalern“ wurde unter Betreuung von Prof. Michael Giesecke, Dr. Heiner Stahl und Dr. Hannah Früh von den Studierenden der Kommunikationswissenschaft Kristine Avram, Jens Grotegut, Larissa Herber, Carolin Krause, Moritz Mönnig, Stefan Münzberg, Franziska Thiele und Hannes Tonat erstellt. Ich freu mich über solche Arbeiten, da sie doch Studienarbeiten in einen realen Bezug setzen. Ich hoffe, es hat auch den Studierenden Spaß gemacht 🙂