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Wiki-War-Monitor

WikiWar

Wikipedia als Monitor für den Kampf um die richtige Darstellung von Informationen? Forscher aus Budapest und Alberta nutzten die Plattform, um soziale Auseinandersetzungen zu analysieren und besonders „heiss umkämpfte“ Themenfelder zu identifizieren. Um diese findet ein regelrechter „Edit-War“ statt, wie c’t berichtet, einem Kampf von Nutzern um die Darstellung der eigenen Meinung zu einem Thema. Da es bei Wikipedia möglich ist, jede Änderung einzusehen, ist es auch möglich, die umstrittensten Beiträge zu identifizieren und zu schauen, welche Nationen in welchen Bereichen miteinander ringen.

„In der Gruppe Englisch/Deutsch/Französisch/Spanisch waren zum Beispiel die Texte über Jesus und Homöopathie am stärksten umkämpft. Die Einträge zur globalen Erwärmung wurden nur in drei der Sprachen kontrovers behandelt; unter Spanisch sprechenden Nutzern scheint das Thema nicht so umstritten zu sein. Bei der deutschen Wikipedia führte „Kroatien“ die Revert-Hitliste an.“ (ebd.)

Interessant ist die grafische Auswertung von Anselm Spoerri (Rutgers-Universität), die die einzelnen Begriffe und die damit zusammenhängende Auseinandersetzung nochmal verdeutlicht. Diese kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://comminfo.rutgers.edu/~aspoerri/searchCrystal/searchCrystal_editWars_ALL.html

 

Facebook, google+ & Co. – die sozialen Neidnetze

Bildquelle: http://it-runde.de/dateien/2010/11/soziale_netzwerke.jpg

In einer Untersuchung bei 584 Nutzuern von Facebook haben Forscher (Hanna Krasnova (Humboldt-Universität Berlin), Helena Wenninger, Thomas Widjaja und  Peter Buxmann (TU Darmstadt)) die Emotionen während und nach der Nutzung des sozialen Netzwerks beforscht. Sie kamen zum Ergebnis, dass 1/3 der Befragten (36,9%) negative Gefühle hatten, die sich durch Neid auf die Freunde bei Facebook begründen lassen. Der Neid entsteht durch die vielen Positivnachrichten der Freunde im Netzwerk, der diese im sozialen Vergleich als kleine Sonnenscheinchen erstrahlen lässt, während der Nutzer selbst nicht ganztags vom Glück heimgesucht wird. Da in sozialen Netzwerken eher gute Nachrichten gepostet werden, überschütten diese offensichtlich die Nutzer – im Gegensatz zum „real life“, wo auch weniger schöne Momente zur Geltung kommen können und dürfen. Besonders intensiv trifft es nach der Untersuchung Personen, die selbst wenig aktive Beiträge in den Netzwerken hinterlassen sondern mehr auf den Seiten der Freunde schauen, was es Neues gibt.  Auf der anderen Seite können diese negativen Gefühle dazu führen, selbst mehr gute Nachrichten zu hinterlassen, was wieder zu Neidgefühlen auf der anderen Seite des Kanals führt („Neidspirale“). An der Spitze der zu beneideten Dinge stehen Reise- und Freizeitthemen (56,§%, im Vergleich Offline 19,3%), wie gepostete Bildergrüße aus dem Urlaub, gefolgt von sozialer Interaktion. Bei Themen wie Partnerschaft und Familie sowie Erfolg hingegen erzeugen die Beziehungen im realen Leben einen höheren Neidfaktor. Es sei eingeräumt, dass auch und mehrheitlich (43,8% der Befragten) positive Gefühle wie Spaß, Zufriedenheit, Informiertheit,  Begeisterung und Entspannung bei der Nutzung sozialer Netzwerke gemessen wurden. So schlimm ist es dann auch nicht 😉

Link zur Studie: http://warhol.wiwi.hu-berlin.de/~hkrasnova/Ongoing_Research_files/WI%202013%20Final%20Submission%20Krasnova.pdf

Statistik Online lernen

Auf einer Tagung wurde ich auf die Webseite schoolinger.de aufmerksam gemacht, die von Dr. Malte Persike aus der Abteilung Methodenlehre & Statistik des Psychologischen Instituts der Johannes Gutenberg Universität Mainz betrieben wird. Abgesehen davon, dass Herr Persike in seine Veranstaltung eine Menge Sozialer Medien für die Vor- und Nachbereitung einbindet und auch direkt in den Veranstaltungen nutzt (z.B. Twitter-Rückmeldungen der Studierenden), bietet er die Veranstaltung zur Statistik auch Interessierten online an. So finden sich unter http://methodenlehre.sowi.uni-mainz.de/schoolinger/ Lerneinheiten zur Deskriptiven und Multivarianten Statistik, zur linearen und polynomialen Regression, Klassifikationsmethoden, statistisches Testen usw.

Die einzelnen Lehreinheiten werden mit Hilfe von Youtube-Videos anschaulich erklärt, es werden Beispieldatenstätze bereitgestellt, pdf-Texte zur Vertiefung angeboten sowie Übungen bereit gehalten, die zur Anwendung des Gelernten genutzt werden können. Darüber hinaus bietet jede Lerneinheit ein Diskussionsforum, in welchem man sich mit anderen Lernern austauschen kann.

So, wie ich die Sache überblicke, ist das Angebot für die Nutzer kostenlos und es lohnt sich, die Inhalte genauer anzusehen. Es ist schon erstaunlich, wieviel Energie und Herz hier investiert wird, dass Thema für Lernende aufzubereiten. Wie bereits angesprochen, werden mehrere digitale Kanäle genutzt, um die Lernenden zu erreichen. So gibt es neben der Webseite auch

Bei so viel Nutzung von social media kann keiner sagen, er wurde nicht informiert 🙂

Und weil es so gut ist, hat sich auch schon Iversity für den Kurs gemeldet. Ich bin begeistert!

weltweit, kostenfrei ohne Zulassungsbeschränkung online Studieren

Ein Trend, dem sich mittlerweile immer mehr Hochschulen öffnen, zeigt sich darin, die Bildungsangebote für (weltweit) interessierte Gruppen zu öffnen. Auch die Leuphana Universität geht nun diesen Weg und bietet Onlinekurse in der dafür eingerichteten Digital School an. Das Interessante daran: Jeder kann sich einschreiben, es gibt keine Zulassungsbeschränkungen. Interessant an dem Angebot ist, dass für die erfolgreiche Teilnahme auch Leistungspunkte vergeben werden, die dann an der eigenen Hochschule (falls nötig), angerechnet werden. Das dafür zu erstellende Zertifikat kostet dann jedoch etwas: 20 Euro.

Der erste angebotene 3-Monate dauernde Kurs heißt „ThinkTank Cities“ unter Leitung von Daniel Libeskind. In dem Kurs geht es darum, Zukunftsszenarien für die Gestaltung der Städte zu entwickeln. In fünf-Personen-Teams lösen die Studierenden Aufgaben, durch die Einbindung eines Peer-Review-Verfahrens werden die Arbeitsergebnisse online diskutiert. Hierfür setzt die Digital School auf den Einsatz von social media und einer entsprechenden Lernplattform. Die in den Gruppen entwickelten Ideen werden in einem weiteren Schritt in 2D und 3D Modellen umgesetzt.

Interessant an dem Ansatz ist weiterhin die Idee, mit Unterstützung vieler multidisziplinärer und internationaler Teams, gelungene Ideen und Innovationen für die Zukunft der Städteentwicklung  zu erarbeiten. Mal schauen, welche Ergebnisse im April zu erwarten sind und ob diese online vorgestellt werden.

Mehr Informationen zum Kurs, Einschreibezeiten etc. unter: http://digital.leuphana.de/

 

Facebook Privacy Watcher

Facebook steht ja häufig in der Kritik, wenn es um den Schutz der Daten und Privatsphäre der Nutzer geht. Nicht allzu klare Regelungen in den AGB und viele nötige Einstellungsmöglichkeiten im Webinterface erhöhen die Intransparenz für die Nutzer, die nur mal schnell ein wenig „social networken“ wollen. Welche Inhalte wann und vom wem eingesehen werden können, bleibt manches mal unklar. Hier soll ein Programm helfen, den notwendigen Durchblick zu bekommen und zu behalten: der Facebook Privacy Watcher. Das Programm wurde an der TU Darmstadt entwickelt und kann als Erweiterung in Firefox kostenfrei installiert werden. Nach der Installation des Programms findet sich ein neues Icon in der Symbolleiste. Klickt man auf diese, durchsucht das Programm die eigenen Beiträge in Facebook und zeigt mittels farbiger Markierungen der einzelnen Beiträge, für welche Nutzergruppen in Facebook diese einsehbar sind. Vier Farben gibt es:

  • Grün: Jeder auf Facebook kann die Daten sehen
  • Orange: Nur für Freunde sichtbar
  • Rot: Vor allen Benutzern versteckt
  • Blau: Für eine Teilmenge der Freunde sichtbar

Bei einem ersten Testdurchlauf lieferte das Programm bei mir leider eine Fehlermeldung (Zeitüberschreitung). Nach dem Ändern einiger Standardeinstellungen im Programm klappte es aber. Wahrscheinlich müssen Intensivnutzer von Facebook noch größere Zeiträume für den Suchdurchlauf einstellen 🙂

Masse statt Klasse: Social Media Trendmonitor 2012

 

na / news aktuell veröffentlichte eine Pressemeldung über die Bewertung des Nutzens von Social Media bei Unternehmen und Redaktionen, der in einer Studie mit dem Partner Faktenkontor erhoben wurde. Befragt wurdeca 3000 Mitarbeiter aus den Bereichen Presse, Redation etc. Es zeigte sich, dass vor allem die Anzahl der Fans und Follower als entscheidendes Qualitätskriterium für einen Auftritt in sozialen Medien herangezogen wird.  Das gaben ca. über die Hälfte der Befragten an. Zweitrangig für Redaktionen ist hingenen die Anzahl der Erwähnungen in Sozialen Netzweken, während für Unternehmen neue Kontakte auf Rang 2 liegen. Was Wie und Wer über die Unternehmen in diesen Netzwerken spricht, ist eher zweitrangig. Insgesamt werden qualitativ Bewertungskriterien erst auf dem vierten Platz genannt. Demnach sind Aspekte wie die Tonalität der Beiträge, Intensität der Dialoge und die Frage, wer eigentlich über die Unternehmen spricht, von geringerer Bedeutung.

Auch die Investitionen in die Social Media Arbeit sind für viele Unternehmen eher eine Enttäuschung, was den wirtschaftlichen Erfolg betrifft, für ca. 25%-30& der Befragten sind sie dennoch gerechtfertigt.

Ausführlichere Informationen und weitere Ergebnisse der Untersuchung unter: http://www.newsaktuell.de/smtrend12