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ICILS 2013 – Verlust der „Digital Natives“?

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Am 20.11.14 wurde die ICILS 2013 veröffentlich. ICILS kann als PISA Studie mit Fokus auf auf Computer- und Informationskompetenzen (bei Achtklässlern) gefasst werden.  In der Zusammenschau der zentralen Ergebnisse für Deutschland zeigt sich, dass

  • die deutschen Schüler*innen sind bzgl. der gemessenen Kompetenzen im mittleren Bereich in der Rangreihe der beforschten Länder,
  • nur wenige Schüler*innen erreichen bei der Untersuchung das höchste Kompetenzniveau, aber ca. 30% liegen auf den unteren Kompetenzniveaus,
  • bei den mittleren Kompetenzniveaus liegen die Schülerinnen vor den Schülern,
  • Bildungsbenachteiligungen bzw. „besorgniserregend geringe computer- und informationsbezogenen Kompetenzen“ finden sich auch hier bei bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund sowie unteren und mittleren sozialen Lagen feststellen,
  • es ein Missverhältnis zwischen Potentialen des E- bzw. blended learning und der im Klassenraum stattfindenden Realität gibt und Entwicklungspotentiale bzgl. der schulischen Ausstattung sowie Lehrendenunterstützung bestehen (vgl. https://kw.uni-paderborn.de/fileadmin/kw/institute-einrichtungen/erziehungswissenschaft/arbeitsbereiche/eickelmann/pdf/ICILS_2013_Presseinformation.pdf, S. 5)

Am bemerkenswertesten finde ich das Ergebnis, demnach die untersuchten Schüler*innengruppen nicht per se als Digital Natives eingestuft werden können. Ich halte die These der „Digital Natives“, also der Existenz einer heranwachsenden Generation, denen die digitalen Medien schon in die Wiege gelegt wurden und die daher souverän, selbstbestimmt und selbstverständlich  die Medien Kompetent für ihre Belange einsetzen, fragwürdig – oder besser geschrieben: schlichtweg falsch. Meine Gegenthese ist: Die ältere Generation besaß die Medienkompetenz, die für ein (Über-)Leben in der jeweiligen Mediengesellschaft notwendig war. Durch die Multi-Entwicklungen der Medien ist es zunehmend schwerer, Medienkompetenz zu erlangen, wie sie Dieter Baacke (1998) formulierte: die Mediennutzung, Medienkunde, Mediengestaltung und Medienkritik. Zu wissen, welche Medien es gibt, wie diese für meine Kommunikationszwecke genutzt werden können, welche Optionen der Gestaltung ich hab und welche ich für welches Kommunikations- oder Informationsanliegen wie auswähle – das sind Fragen, deren Beantwortung immer exemplarischer werden kann…

Wer sich fragt, wie diese Kompetenzen bei den Schülern getestet worden sind, findet ein (englischsprachiges) Beispiel Testmodul hinter folgendem Link: http://www.iea.nl/icils_2013_example_module.html

Quellen

Baacke, Dieter (1998): Zum Konzept und zur Operationalisierung von Medienkompetenz. Online verfügbar unter http://www.produktive-medienarbeit.de/ressourcen/bibliothek/fachartikel/baacke_operationalisierung.shtml, zuletzt geprüft am 30.11.2014.

Bos, Wilfried; Eickelmann, Birgit; Gerick, Julia; Goldhammer, Frank; Schaumburg, Heike; Schwippert, Knut et al. (Hg.) (2014):
ICILS 2013. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich.
Münster, Westf: Waxmann.

Anmerkungen zum Kommentar „Es gibt keine digitale Didaktik!“

Bildquelle: http://pb21.de/2014/06/es-gibt-keine-digitale-didaktik/, Original bei http://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AFotothek_df_n-10_0000001.jpg (CC BY 3.0)

Angeregt durch einem Onlinekommentar von Jöran Muuß-Merholzin auf pb21.de mit dem Titel „Es gibt keine digitale Didaktik!“ (nachzulesen unter http://pb21.de/2014/06/es-gibt-keine-digitale-didaktik/) und der in google+ angestoßenen Diskussion (https://plus.google.com/102484891814321353019/posts/UH7ewekEShW) lass ich mich zu einem mittellangen Statement hinreißen. Der Gedanke, dass es keine digitale Didaktik gibt, ist durchaus interessant, aber nicht neu. Bei Arnold (2006, also bereits vor acht Jahren) zum Beispiel findet sich – passenderweise im Buch eLearning-Didaktik – die Aussage „Es gibt keine E-Learning-Didaktik. Die Fragen, die sich bei der Nutzung neuer Medien in Lehr-/Lernprozessen stellen, sind die Alten“ (S. 12) Vielleicht ist bereits die Frage nach der Didaktik digitaler Medien irreführend und verschleiert wieder das eigentliche Thema. Denn schließlich geht es darum, Lernende bei der Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Hierzu bieten digitale Medien zahlreiche Möglichkeiten, diesen Prozess zu unterstützen. Es ist jedoch nicht ihr Alleinstellungsmerkmal! Bereits „einige Jahre früher“ finden sich entsprechende Gedanken zur Bedeutung pädagogischen Handelns und der Hilfe zur Selbsthilfe. Verwiesen sei auf die Zeit der Reformpädagogik (wobei ich überzeugt davon bin, dass selbst die alten Griechen schon solche Grundprinzipien pädagogischen Handelns formulierten), in der z.B.  Maria Montessori an einer Pädagogik arbeitete, die Lernende beim Lernen unterstützt („hilf mir, es selbst zu tun“). Auch sehr empfehlenswert, die „Didaktischen Präludien“ von Gaudig (1909), der u.a.  bereits das diskutiert, was heute vor dem Hintergrund einer kompetenzorientierten Wende in der Gestaltung von Lehr-Lern-Szenarien wieder akut zu werden scheint.  Im übrigen kenne ich KEINE Didaktik, die per se NICHT lernerorientiert ist. Dies wäre dem Wesen der Didaktik als „Wissenschaft vom Lehren und Lernen“ auch fremd. Natürlich ist die Didaktik das „Kochbuch“, das es Lehrenden ermöglicht, Unterricht  zu planen. Und verschiedene Köche können mit den gleichen Zutaten unterschiedlich schmeckende Speisen zubereiten. So gilt beim Kochen und wohl auch in der Pädagogik der Satz „Kunst ist das, was man draus macht“. Wenn man von Didaktik spricht, kann man nicht den Lehrenden dahinter zu Gunsten einer Lernorientierung wegreden oder wegwünschen. Didaktik ist das Werkzeug der Lehrenden und damit kann Didaktik nicht ohne Lehrer gedacht werden. Im Gegensatz dazu lernen Lerner aus sich heraus, sie brauchen dafür nicht zwangsläufig den Pädagogen i.S.e. in einer Bildungsinstitution tätigen und speziell ausgebildeten Person. Bei einer interessanten, fesselnden Unterrichtsstunde lernen die Schüler vielleicht / hoffentlich den anvisierten Lerninhalt und entwickeln entsprechende Kompetenzen. Bei schlecht geplanten Unterricht lernen sie auch, nur wahrscheinlich andere Dinge wie z.B. geschickte Lernvermeidungsstrategien, die dem Lehrenden das Lernen vorgaukeln  (Holzkamp ,1995). Damit kann auch in Abrede gestellt werden, dass durch digitale Medien eine „hochgradige Kontrolle und Steuerung des Lernprozesses durch Lehrende“ (Muuß-Merholz, 2014) möglich wäre. Denn wenn der Lerngegenstand nicht der des Lernenden ist, wird er vermutlich Wege suchen und finden, das Lernen zu umgehen und dennoch die Kontrollmechanismen zu befriedigen. Ein Beispiel aus eigener Onlinelehre soll dies illustrieren: Ich erlebte es bei einigen Studierenden, dass sie viel Zeit im virtuellen Lernraum verbrachten, die Qualität des Outputs aber nicht unbedingt in Relation dazu stand. In Gesprächen stellte sich heraus, dass die Lernenden wissen, dass die Zeit getrackt werden kann und wohl auch von einigen wenigen Dozenten als ein Erfolgsmesser für erfolgreiche Teilnahme genutzt wird. Also gehen die Studierenden online und beschäftigen sich derweil mit anderen Dingen, die für sie wichtiger sind. Dass es keiner neuen Didaktik beim Einsatz neuer bzw. digitaler Medien bedarf, legt auch die Vermutung nahe, dass Medien bereits in entsprechenden didaktischen Modellen verankert sind, die wohl auch an den Hochschulen in der Lehrerbildung seit Jahrzehnten gelehrt werden (z.B. Berliner Modell von Heimann, Otto, Schulz, 1965). Damit stellt sich bei der didaktischen Planung des Unterrichts auch die Frage nach den einzusetzenden Medien, womit Fragen nach den Möglichkeiten, Vor- und Nachteilen der jeweiligen Medien angeschlossen sind. Zugegebenermaßen bekommen die Medien durch die digitale Revolution nicht nur ein neues Gewicht und bieten neue Chancen und Mehrwerte bzgl. der Nutzung, sondern verlangen auch neue Kompetenzen bzgl. der didaktischen Planung von den Lehrenden. Damit stellt sich nun vielmehr die häufig noch nicht geklärte Frage, welche Potentiale digitale Medien für das Entwickeln von Kompetenzen bieten. Und noch ein Gedanke. Der Text verweist darauf, dass die Frage nach der Didaktik eine politische ist. Denn: „Letztlich steht dahinter eine grundsätzliche Frage von Macht, also eine politische Frage: Wer – Lehrende oder Lernende – entscheidet über den konkreten Einsatz der digitalen Medien? Sind Lernende einem Prozess unterworfen oder haben sie selbst die Kontrolle?“ ( Muuß-Merholz, 2014) Dennoch (oder sollte ich besser „selbstverständlich“ schreiben?) wird auch bei den im o. a. Text vorgestellten „alternativen“ Modell der Oskar von Miller Schule wieder vom Lehrenden aus der Unterricht konzipiert. Denn die Lehrenden steckten sich das Ziel, dass Schüler eigene Lernwege gehen können sollen, nicht die Schüler. Diesem Konzept beugen sich die Schüler. (Ich stelle damit nicht in Abrede, dass dieses Ansinnen der Lehrenden dieser Schule falsch wäre, aber das Beispiel für eine Entkopplung von Didaktik und Lehrenden vor dem Hintergrund der Machtfrage greift meines Erachtens nicht. Was machen nun all die Schüler, die „klassisch beschult“ werden wollen?) Anders dürfte auch ein institutionalisierter Lernprozess nicht möglich sein. Schließlich müssen Lehrende ihr Handeln, ihre Institution und Profession behaupten und sie haben einen gesellschaftlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag zu realisieren. Wichtiger scheint mir vielmehr, dass das Professionsverständnis der Lehrenden dahin geht, auch die Möglichkeiten der digitalen Medien für einen lern- und schülerorientierten Unterricht auszuloten. Insofern sich meines Erachtens nicht die Frage nach einer digitalen Didaktik (ein im übrigen irgendwie misslicher Begriff, denn wann ist eine Didaktik digital und wann analog?). Es stellt sich vielmehr die Frage, ob es sich begründet lohnt, digitale Medien in den Unterricht zu holen? Falls sich diese Frage bejahen lässt, wovon ich überzeugt bin, gilt es, die Mehrwerte der digitalen Medien für Kompetenzentwicklungsprozesse auszuloten. Damit verbunden sind zugleich zahlreiche weitere Themen, wie die Entwicklung von Medienkompetenzen bei Lehrenden und Schülern, die Frage der technischen Ausstattung von Schulen usw. Aber das ist ein anderes Thema…

Literatur:

  • Arnold, Rolf (2006): Die Unzeitgemäßheit der e-Learning-Didaktik. In: Rolf Arnold und Markus Lermen (Hg.): eLearning-Didaktik. Baltmannsweiler: Schneider, S. 11–29.
  • Gaudig, Hugo (1909): Didaktische Präludien. Leipzig u.a: Teubner.
  • Heimann, Paul; Otto, Gunter; Schulz, Wolfgang (1965): Unterricht : Analyse und Planung. Hannover [u.a.]: Schrödel.
  • Holzkamp, Klaus (1995): Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt/M.: Campus Verlag.
  • Muuß-Merholz, Jöran (2014): Es gibt keine digitale Didaktik! Ein #pb21 Kommentar. Online unter http://pb21.de/2014/06/es-gibt-keine-digitale-didaktik/, letzter Abruf 17.6.2014

Bundesgerichtsurteil zur Nutzung urheberrechtlich gechützter Werke auf hochschulischen Lernplattformen

Wieder einmal stand der sogenannte Wissenschaftsparagraph §52a des Urheberrechtsgesetzes zur Debatte. Ausgelöst durch eine Klage eines Verlages gegen die Fernuni Hagen, die ihren  Studierendendes BA-Studiengangs „Psychologie“ 91 Seiten eines Werks  über ihre Lernplattform Moodle zur Verfügung stellte, wurde dieser Paragraph neu verhandelt – mit deutlichen Konsequenzen für die zukünftige Bereitstellung von Literatur für Studierende. Bislang  konnten (Hoch-) Schulen und Forschungseinrichtungen bei Zahlung einer angemessenen Gebühr an den Lernenden kleine Teile urheberrechtlich geschützter Werke für die Nutzung in entsprechend geschützten Bereichen (wie z.B. passwortgeschützte Lernplattformen, Content-Management Systeme o.ä. im Intranet der Einrichtung)  zum Lesen am Bildschirm, zum Speichern und zum Ausdruck zur Verfügung stellen. Unklar war jedoch u.a., wie groß die „kleinen“ Teile sein durften.

Hier hat der BGH nun Klarheit geschaffen. Demnach sind kleine Teile eines Werks entweder 12% des Gesamtwerks bzw. max. 100 Seiten. Die Einschränkung auf 100 Seiten macht aus Sicht des BGH Sinn, wenn es sich um umfassende, vielseitige Werke (z.B. Enzyklopädien, mehrbändige Handbücher etc.) handelt. Somit wird der Gefahr begegnet, dass hier 12% gleich ein ganzes Buch sein könnten.

 

 

 

Vermögendes Elternhaus – Erfolgreichere Kinder

Im 500stern SEOP Paper wurde eine Studie Veröffentlicht, die das Vermögen und den sozialen Aufstieg von Kindern unter die Lupe nahm. Hierfür nahmen die Forscher Fabian T. Pfeffer and Martin Hällsten (Michigan Universität) die Daten aus Deutschland, Amerika und Schweden zur Hand und untersuchten, wie sich der soziale Aufstieg von Kindern vor dem Hintergrund des Vermögens im Elternhaus gestaltet. Sozialer Aufstieg meint dabei, dass Kinder einen höheren ökonomischen und beruflichen Stand erreichen, als die Eltern. Nicht nur, dass in den USA Vermögen häufig erst eine erfolgsversprechende Ausbildung ermöglicht, auch bildet das Vermögen in den Ländern ein Sicherheitsnetz für die Bildungskarrieren. Jedoch bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass die Kinder auf das Vermögen der Eltern zurückgreifen. Es schafft aber im Falle eines Falles die finanzielle Rückendeckung (z.B. bei Studienwechsel oder -abbruch). Darüber hinaus wirkt das Finanzpolster der Eltern auch auf die Wahl der Bildungseinrichtungen, gerade in den USA, wo für renomierte Hochschulen oft auch ein entsprechender Obolus von Seiten der Studierenden fällig wird. So stellen die Forscher beim Blick in die Zahlen fest, dass von den „untersten 10%“ der sozialen Schicht in den USA nur jedes 10te Kind überhaupt einen Bachelor-Abschluß vorweisen kann, wohingegen bei den „obersten 10%“ mehr als die Hälfte  diesen Abschluß erwerbern.

Link zur Studie: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.411432.de/diw_sp0500.pdf

 

Schulbücher digital

Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Versuch unternommen wird, Schulbücher zu digitalisieren und so ins Klassenzimmer zu bringen. Das Angebot wird nun über die Webseite http://digitale-schulbuecher.de realisiert. Eine Vielzahl von Schulbuchverlagen (http://digitale-schulbuecher.de/verlage/) hat sich für diese Initiative zusammen geschlossen, um ein umfassendes Sortiment anbieten zu können.  Die Darstellung auf der Webseite klingt interessant. Schüler, Lehrer und Klassenverbände können digitale Schulbücher erwerben, die dann mit den Endgeräten (derzeit PC und Mac, eine Tabletversion soll folgen), abgerufen und online bzw. auch offline gelesen werden können. Charmant ist dabei die Möglichkeit, das eigene Buch auch zu bearbeiten. Es können Lesezeichen, Notizen, Text- und Bildbearbeitungen vorgenommen oder Teile des Buches verdeckt werden. Die jeweiligen Änderungen werden gespeichert und mit dem eigenen digitalen Bücherregal synchronisiert. Ungünstig hingegen scheint die Tatsache, dass die Bücher auch ein Ablaufdatum haben. Das heißt , dass die Bücher nach einer gewissen Zeit nicht mehr genutzt werden können, was für die weitere Arbeit nicht unbedingt günstig sein dürfte, da dann auch die Notizen etc. keinen Nutzen mehr bringen. Hier ist das klassische (Schul)Buch dann doch der digitalen Verion überlegen, denn das bleibt den Nutzern mit allen Notizen, Markierungen usw. erhalten. Durch die Vielzahl der Verlage, die sich hier unter einem virtuellen Dach versammeln, gibt es auch unterschiedliche Lizenzbedingungen, was die Nutzung ebenfalls erschwert. Aber ein interessanter Ansatz ist es schon und es gibt sicher noch ein paar spannende Entwicklungen, die hier warten. Denkbar wäre es z.B., virtuelle Diskussionsräume für Schulklassen oder auch schulübergreifend einzurichten, die digitalen Schulbücher mit weiteren multimedialen Elementen anzureichern und und und…

Bitkom-Studie: Schule 2.0

Auf der Webseite von BitKom ist eine Studie mit dem Titel „Schule 2.0. Eine repräsentative Untersuchung zum Einsatz elektronischer Medien an Schulen aus Lehrersicht“ veröffentlicht worden.

Sie zeigt, dass Lehrende überdurchschnittlich mit Kommunikationstechnik ausgestattet sind. Neun von zehn verfügen über Breitbandinternet, 85% der Befragten weisen eine hohe Akzeptanz für digitale Medien auf und mehr als 75% nutzen den PC zur Unterrichtsvorbereitung. Ebenso beurteilen über 75% der Lehrenden den Nutzen beim Einsatz neuer Meiden in der Schule hoch, allerdings finden nur bei einem Viertel moderne Lehrmedien im Unterricht Einsatz. Digitale Medien werden nur für einfache Aufgaben (z.B. Internetrecherche) genutzt. Auch wenn nach Angaben der Studie die Hälfte der Lehrenden in den letzten drei Jahren eine Schulung zum Einsatz neuer Medien im Unterricht besuchten, fordern diese mehr Qualifizierungsangebote sowie eine bessere technische Ausstattung der Schulen – nur ein Viertel der Befragten schätzt die technische Infrastruktur ihrer Schule gut bis sehr gut ein (vgl. http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM_Publikation_Schule_2.0.pdf).

Neben der technischen Ausgestaltung der Schulen scheinen weitere Hindernisse zu bestehen, die einen sinnvollen und nachhaltigen Einsatz neuer Medien im Unterricht erschweren. So fehlt nach Aussage von BitKom Präsident Kempf oft eine konsequente eSchool-Strategie an den Einrichtungen. „Ausstattung der Schulen, pädagogische Konzepte und die Lehrerweiterbildung stehen meist unverbunden nebeneinander. Die Lehrkräfte werden nicht wirksam begleitet bei ihren Versuchen, elektronische Medien konsequent einzusetzen. Die Chance, die private Nutzung von ITK durch junge Menschen für deren Lernprozess nutzbar zu machen, wird verschenkt.“ (http://www.checkpoint-elearning.de/article/11562.html)

 

Innovationsindikator 2012

Der Innovationsindikator 2012, den das Fraunhofer ISI in Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung, erstellt hat, wurde jüngst veröffentlicht. Im Innovationsranking belegt Deutschland demnach den 6 Rang von 28 untersuchten Industrieländern. Das bedeutet ein Abrutschen um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Niederlande und Belgien haben sich dafür „nach vorne geschoben“. Gründe hierfür werden in der verstärkten Investition in Forschung und Innovation in den letzten Jahren gesehen. Platz 1 ist wieder die Schweiz. Die deutsche Wirtschaft hingegen konnte sich im internationalen Vergleich um zwei Plätze nach oben arbeiten und erreicht nun den 4. Platz. Größtes Manko in Deutschland bleibt das Bildungssystem, welches nur einen 17. Rang einnehmen konnte. Auch bei den staatlichen Rahmenbedingungen für Innovation erreicht Deutschland nur das Mittelfeld (15. Platz). Obwohl die Investitionen in diesem Bereich gestärkt worden sind, bleiben sie doch hinter denen der anderen Staaten zurück. Ein weiterer Faktor ist die Vielfalt und Vielfältigkeit der Menschen in einem Land (Diversity), die zu Innovationen beitragen können. Auch hier schneidet Deutschland nur mittelmäßig ab. Eine stärkere Beteiligung von Frauen, Migranten und älteren Beschäftigten in Wissenschaft und Wirtschaft könnte Impulse setzen. Insofern sehen die Macher der Studie als Handlungsfelder u.a. mehr Investitionen in Bildung zu tätigen, die Qualität der Bildung zu verbessern und die Vielfalt der Bevölkerung besser zu nutzen.
Mehr Infos gibt es unter http://www.innovationsindikator.de/

Sketchometry – Geometrieunterricht am Tablet

Hach was war das für eine Zeit, als im Geometrieunterricht noch mit Bleistift und Zirkel gearbeitet wurde. Nie war der Bleistift spitz genug und immer wieder liefen Linien nicht am gewünschten Punkt zusammen… Ein Team von Wissenschaftlern der Uni Bayreuth um Prof. Dr. Wassermann hat sich der Möglichkeiten der neuen Medien bedient und entwickelte eine frei verfügbare (!) Software, die sich vor allem an Geräten mit Touchscreen-Oberfläche gut nutzen lässt, um Schülern die Geometrie nahe zu bringen. Mit einfachen Gesten kann dieser auf seinem Tablet gewünschte geometrische Formen zeichnen, Winkel erstellen, Beschriftungen einfügen, Funktionen berechnen uvm. Funktioniert in einem ersten Test wunderbar. Die erstellten Grafiken können für die weitere Arbeit in der Datencloud abgelegt werden (Dropbox, Skydrive, Ubuntu), die Software ist auf allen Geräten dank html5 Programmierung lauffähig. Dabei adressiert die Software vor allem den Geometrieunterricht der 7-9 Klasse und wird unter Rücksprache mit den Praktikern weiter ausgebaut und optimiert. Zwar gibt es ausgesprochen wenig Text auf der Webseite und vieles ist selbsterklärend, schön wäre es meiner Meinung dennoch, wenn die Webseite auch in deutscher Sprache verfügbar wäre, um die Hürden für die Nutzung bei den Schülern so gering wie möglich zu halten.

Link zur Webseite: http://beta.sketchometry.com/

Online-Befragung zu Belastung, Stress und Burnout bei Lehrerinnen und Lehrern

Die Kollegen aus Landau führen zu oben genannten Thema wieder eine Umfrage bei Referendarinnen und Referendaren, Lehramtsanwärtern, Lehrerinnen und Lehrern sowie pensionierten Lehrkräften durch, um ein wenig mehr empirisch gesichertes Wissen zu erhalten. Wer dazu zählt, den möchte ich mit diesem kleinen Blogeintrag ermuntern, an der Studie teilzunehmen. Geht schnell und tut nicht weh 🙂

Zur Befragung einfach folgenden Link anklicken: http://www.burn-out.zepf.uni-landau.de/

Lehrer dringend gesucht!

In den kommenden Jahren werden über 100.000 Lehrer in Deutschland fehlen. Schön für die Studenten der jetztigen Bildungswissenschaften. Der Kampf um Referendare und Quereinsteiger hat in einigen Bundesländern bereits begonnen. Intensive (Ab)Werbeinitiativen werden gestartet, um die Schulen zu füllen. Heute kam hierzu im Deutschlandfunk ein interessanter Beitrag, der als Podcast bereits auf der Webseite des Senders zur Verfügung steht.

Zum Podcast geht es hier lang

Eine schriftliche Zusammenfassung des Beitrags gibt es hier: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/929161/