
Muss man über dieses Album wirklich noch Worte verlieren? Getreu dem Motto: „Es ist alles gesagt, nur noch nicht von jedem“? Eigentlich nicht. Jedoch ist es eins der Alben, die mich wohl bzgl. der Entwicklung meiner Begeisterung für Musik nachhaltig beeinflussten. Dieses Album drang etwa 1983 an meine Ohren, im zarten Alter von 10-11 Jahren. Damals blühte eigentlich der 80er Pop gerade auf, der mit seinen Synthieklängen und durchgestylten Melodien Begeisterung hervorrief und dessen Grundgerüst sich gefühlt bis heute in einigen Genres wacker hält. Mich nerve das ziemlich und ich entdeckte Gruppen wie 16 Bit, Kraftwerk oder etwas später wohl auch DAF über verschlungene Quellen. Pink Floyd hingegen konnte man tatsächlich hinter der Mauer 1983 mit etwas Glück als Amiga-Pressung kaufen.
Und der Sound hatte in der damaligen Zeit etwas sehr eigenes, sphärisches, dichtes, das er für mich bis heute erhalten hat. Mir erschloss er sich nicht gleich, jedoch begeisterte mich die Qualität der Aufnahme in den 80er Jahren. Mit den Kopfhörern meines Bruders lauschte ich diesem Konzeptalbum, erfreute mich den Nuancen der Sounds, den Samples der Stimmen und dem Gesang. Das war Stereo! Ganz großartig: Das Intro des titelgebenden Songs „Wish You Were Here“, der mir bis heute in so manch emotionalem Moment durch den Kopf geistert. Durch diesen kleinen Nebeneffekt, der Freude am Stereo, hörte ich das Album immer und immer wieder und so brannte sich wohl der Sound in meine Hirnrinde… Eine, wie ich finde, glückliche Entwicklung des Schicksals. Denn was würde ich heute hören, wäre ich damals Modern Talking und Co verfallen? 🙂