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Polarkreis 18 – The Colour Of Snow (2008)

Quelle: https://www.musik-sammler.de/cover/283000/282668_1506459627.jpg

Die einstige Band aus Dresden mit ihrem wohl erfolgreichstem und populärstem Album „The Colour Of Snow“ . Mit ihm wurden Polarkreis 18 massenkompatibel und auch in der Breite aufgenommen. Das ist erfreulich für die Band und die Hitparaden und muss auch gar nicht schlimm sein 🙂

Ganz ungefährlich ist dieser Spagat zwischen Pop und Eigenständigkeit aber nicht. Laura Anderson schrieb auf motor.de:

„…weil die Jungs wirklich wissen, was sie hier tun und wollen, ist ihnen eine Platte gelungen, die beim ersten Hören scheinbar haarscharf am Schmalz vorbeischrammt, sich jedoch sofort in den Gehörgang hakt und dort auf ewig nachhallt. Beim mehrmaligen Hören jedoch mit soviel Können aufwartet, mit liebevollen Details, mit einem wilden Mix an verschiedensten Zutaten aus Klassik, Electro und Post-Indie-Rock, dass einem schier die Worte fehlen.“

http://www.motor.de/motormeinung/motor.de/polarkreis_18_pro_contra_the_colour_of_snow.html

Insgesamt geht die Platte auf in Bombast! Kein versteckter Falsett-Gesang mehr von Felix Rauber und keine Streicher aus der Steckdose – das Babelsberger Filmorchester durfte es hier schon sein. Und trotz allem – oder weil? – sind Zerbrechlichkeit, Einsamkeit und Leere nicht nur dabei, sondern mittendrin. Insgesamt ein Album, welches viel Raum für Entdeckungen lässt. Die Musik geht im Stadion genauso gut, wie allein (allein) auf dem Sofa unter Kopfhörern.

Der Titel des Albums macht The Colour Of Snow für mich zu einem Januaralbum. Deshalb muss ich es nach über 10 Jahren nochmal ausgraben. Ich habe an den entsprechenden Titelsong gedacht, als ich jüngst das nachfolgende Winterbild aufnahm. Okay: Allein Allein hätte auch gepasst, aber irgendwie ist es für mich aufgrund der hohen Präsenz vor über 10 Jahren irgendwie verbrannt…

Lars Kilian: The Colour Of Snow
Lars Kilian: The Colour Of Snow

Polarkreis 18 – Polarkreis 18 (2007)

Reinhören
„Nein, eine stinknormale Popband sind Polarkreis 18 sicher nicht. Keine jungen Deutschen, deren Favoriten man, ohne lang suchen zu müssen, in Amerika, England oder Tocotronic verorten kann. Aber Polarkreis 18 ist ja auch kein Bandname, der so superlässig von der Zunge geht. Sondern schwierig und undurchsichtig. Wie die Band selbst. Die Musik von P18 ist heftig, unglaublich breit, großkotzig und transzendent. Und niemand wird mir weismachen können, dass dies ein Debüt von jungen Leuten ist. Dafür ist ihre Musik mit all den Stilverweisen zu divers, dafür klingt das Album durchgehend zu wissend, dafür sind die Arrangements zu klug, dafür ist die Band einfach zu viel zu viel in der Lage. Dafür steht ein Stück mit vornehm-erhabenen Dancebeats à la GusGus viel zu nah neben einem Stück mit feinen Sigur-Rós’schen Soundwänden neben einem Stück voll perfekter Hallgitarren. Jason Pierce hat dafür ewig gebraucht. Und diese fünf Dresdener machen das alles schon in ihrem ersten Dutzend veröffentlichter Songs? Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Wie kann man denn so fantasievoll und in seinen Atmosphären so komplex und substanziell sein? Wie kann man so exaltiert und doch unpeinlich singen? Wie kann man auf so frische Art und Weise Dance, Prog und Art miteinander verbinden, als wäre das gar nichts? Absolut verblüffend. Ein paar minimale Abzüge gibt es aber doch: die ständigen, etwas verkitschten Geigen zum Beispiel. Oder die Momente, in denen ich an Pink Floyd denken muss. Oder die Tatsache, dass ich so etwas wie eine Albumdramaturgie vermisse. Aber ist das so wichtig? Ich glaube nicht. Um es zurückhaltend auszudrücken: Ganz egal, wie man sich zu der Band positioniert – man wird nicht an ihr vorbeikommen. Dazu ist diese Musik mindestens in Deutschland viel zu einzigartig. So etwas war noch nie da. Und es spielt dabei keine Rolle, ob man 20 oder 50 Jahre zurückdenken kann.“ (http://www.intro.de/platten/kritiken/23039498/polarkreis-18-polarkreis-18)

http://www.polarkreis18.de/ – Webseite von Polarkreis 18

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Live im Schauspielhaus Dresden