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Weisst du wieviel Sternlein stehen?

Quelle: https://lh3.ggpht.com/V7FqnhPkIvw6n7xM9MsSDpOl7HAy-cMOPXDsafSGPEHTVFLsRC3tJCyEhZK5BwgfqvZC=h310

Diese im Kinderlied formulierte Frage dürfte in vielen Bereichen der urbanisierten Welt oft mit der Frage „Nein“ beantwortet werden. Neben Smog macht es die Lichtverschmutzung immer schwieriger, in Ballungsgebieten die Schönheit des nächtlichen Himmelszelts zu bewundern. Wie groß insbesondere die Lichtverschmutzung ist, möchten Forscher im Projekt „Verschwinden der Nacht“ herausfinden. Das interessante daran: (fast) jeder kann mitmachen, da für die Untersuchung eine App entwickelt wurde, mit deren Hilfe die Lichtverschmutzung gemessen wird.

Mittels der Suche nach hellen Referenzsternen wird die Himmelshelligkeit – den Skyglow – an den Orten der Welt gemessen. „Bürgerwissenschaftler“, die sich mit der App ausrüsten, sammeln so Daten, die wissenschaftlich ausgewertet werden können. Aus den Daten entstehen Karten, die die Verteilung der Helligkeiten auf dem Planeten aufzeigt. Daraus wiederum können Zusammenhänge zur Gesundheit, Energieverbrauch, Biodiversität uvm. abgeleitet werden. Auf Grundlage der Ergebnisse sollen entsprechende moderne Beleuchtungskonzepte entwickelt werden.

Das schöne an der App ist neben dem positiven Effekt für die Forschung und die daraus resultierende Neugestaltung des Lichtdesigns in Städten, dass man sich auch mal wieder Zeit für einen nächtlichen Spaziergang nehmen kann, etwas über die Sterne erfährt und die Schönheit des Nachthimmels wiederentdeckt. Vielleicht hat man Glück und sieht sogar eine Sternschnuppe – dann hat man noch einen Wunsch extra frei (aber nicht weiter verraten!) 🙂

Also, mitmachen lohnt sich in jedem Fall. Die App ist kostenlos im PlayStore verfügbar: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.cosalux.welovestars

Buchpreis selbst bestimmen

Ein interessantes Projekt, welches es bereits in ähnlichen Ansätzen auf dem Musikmarkt gab/gibt. Dort erinnere ich mich an eine Aktion der Britischen Gruppe Radiohead, die das Album „In Rainbow“ auf einer Webseite zum legalen Download angeboten hat (sogar vor Veröffentlichung als Platte). Bezahlt hat man, was man bereit war, für das Album zu geben.

Unglue.it geht einen ähnlichen Weg. Autoren oder Verleger bieten Bücher für einen gewissen Preis an und die Mitglieder der angemeldeten Community können sagen, was sie bereit wären, für das Buch zu zahlen. Wenn der gewünsche Betrag dann zusammengekommen ist, bekommt der Autor/Verleger das Geld und gibt dafür sein Buch als elektronische Version der Gemeinschaft frei. Ziemlich spannend, nur ist die Frage, ob einerseits die Community entsprechend wächst, damit auch genügend Geld für entsprechende Bücher zusammenkommt und ob andererseits interessante Autoren auf die Idee kommen, gute Bücher in der Gemeinschaft anzubieten. Darüber hinaus weiß ich gar nicht, wie das in Deutschland funktionieren könnte, da es ja die Buchpreisbindung gibt…

Mehr auf https://unglue.it/

studiVZ: Frauen wollen Reden, Männer wollen Dates

studiVZ ist gerade unter Studierenden mittlerweile ein beliebtes Onlineportal zum „Netzwerkeln“. An der An der Hochschule für Film und Fernsehen in Potdam-Babelsberg gabe es eine Untersuchung zum Nutzerverhalten in studieVZ. So führen Frauen in diesem Netz gern soziale reale Kontakte weiter und nutzen das Netz zum Austausch mit Freund(inn)en, während Männer gern auch neue Profile aufrufen. Dies hat auch wieder Konsequenzen für die Selbstdarstellung.

Interessant an der Untersuchung: Sie wurde von Studierenden des Studiengangs Medienwissenschaft durchgeführt.

Zum Forschungsbereicht (39 Seiten) geht es hier: http://www.hff-potsdam.de/fileadmin/hff/dokumente/aktuelles/Medienwiss_Forschungsbericht_studivz.pdf

Facebook mit neuen AGBs

facebook.com, die Community-Plattform, hat ihre AGBs geändert, was in der Onlinewelt für einiges Aufsehen sorgt. Grund ist, dass sich facebook das Recht einräumt, „eine unabänderliche, unbefristete, nicht exklusive, übertragbare, hiermit vollständig bezahlte, weltweit gültige Lizenz (mit dem Recht sie weiter zu lizenzieren), alle Nutzer-Inhalte zu verwenden, kopieren, veröffentlichen, streamen, speichern, öffentlich aufzuführen, zeigen, übertragen, scannen, neu zu formatieren, verändern, redigieren, übersetzen, auszugsweise zu nutzen, adaptieren und zu verbreiten, die Sie bei Facebook einstellen“ (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,608116,00.html). Im Klartext, jede Information über Nutzer, die sie über sich selbst Preis geben, kann von facebook beliebig weiter verwendet werden.

Darüber hinaus hat es facebook bislang nicht geschafft, die AGBs vollständig ins Deutsche übersetzt, in das Netz zu stellen. So stellt sich neben dieser kleinen Änderung die Frage, inwieweit diese AGBs in Deutschland Gültigkeit haben. Da das jedoch erst von richterlicher Seite geklärt werden muss, können die Daten derweil wild weitergegeben werden.

Eine Möglichkeit, gegen den potentiellen Datenmissbrauch vorzugehen, wäre eine sofortige Löschung des Accounts.

Mehr zum Thema bei spiegel.de, tagesschau und der süddeutschen