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REVIEW DES NEUEN PROTOTYPEN DER EOS

Meine lieben Mitarbeitenden bei CampusKultur machten mir zum Abschied ein besonderes und doppeldeutiges Geschenk, da ich mich einerseits der Hobbyfotografie verschrieben habe und zum anderen meine zweite Tochter das Licht der Welt erblickte. Und obwohl ich mittlerweile bei Olympus mft Systemen angekommen bin (ich mag es kompakt und leicht) und mit der E-M1 (Mark II) zufrieden bin, schenkten mir die lieben Mitarbeiter_innen den Prototyp einer neuen EOS Kamera.


EOS Systeme gehören typischerweise der Canon Welt an. Bei dem hier vorliegenden Modell findet sich jedoch der klassische Canon-Schriftzug nicht auf dem Modell. Stattdessen punktet hier Canon wohl mit dem Versuch, individualisierte Kameras auf den Markt bringen zu wollen. Witzige Idee, aber was sagt der Datenschutz dazu? Zumindest könnten nun bei Streetfotos die Passanten die Fotografen gleich mit Namen ansprechen und ggf. leichter Klage gegen unerwünschtes Fotografieren einreichen 🙂

Individualisierung möglich: Statt großer Marke persönlicher Namenszug. Was sagt da der Datenschutz?

Der EOS Schriftzug am Body verrät jedoch, woher diese Kamera kommt. Auch der rote Ring am Objektiv gibt klar die Herkunft preis.

Unverkennbar: Eos und der rote Ring am Objektiv

Bewährt hat sich bei Canon das Schulterdisplay auf der rechten oberen Seite mit den üblichen Bedienelementen, die auch bei diesem Modell da zu finden sind, wo sie die Nutzer erwarten. Vom Display lässt sich vermuten, dass es mit E-Ink Technologie arbeitet, da es grau ist. So können die Informationen auch ohne hohen Energieaufwand bereitgestellt werden.

Schulterdisplay mit E-Ink Technologie? Bedienelement in gewohnter Anordnung

Wunderbar ist bei diesem Modell die Materialwahl. Eine fein strukturierte, weiche Oberfläche am Griffstück scheint dafür zu sorgen, dass die Kamera auch bei längeren Fotosessions gut in der Hand liegt und ein Entgleiten durch die leicht gerippte Oberfläche unwahrscheinlich wird. Der Auslöser ist gut erreichbar und genügend groß dimensioniert. Insgesamt schmeichelt das Material der Hand, hat aber auch ein Handicap, aber dazu später mehr…

Feine Materialien schmeicheln der Hand

Eine hervorragende, weil nahtlose Verarbeitung findet sich bei diesem Modell. Deutlich wird es, wenn man sich die rechte Seite anschaut, an der sonst meines Wissens die Zugänge zu den Speichermedien sind. Hier ist alles aus einem Guss. So reduziert das Design auf das Wesentliche, um nicht vom eigentlichen Zweck abzulenken. Es legt den Verdacht nahe, dass die Kamera wasserdicht ist. Aber einige Selbstversuche zeigten, dass sie Wasser nicht so gut verträgt, wenngleich sie einige Spritzer abkann.

Nahtlose Verarbeitung – EOS wasserdicht?

Auch die Rückseite im gewohnten Design, aber auch hier reduziert um einige Bedienelemente. Der Monitor löst im Mikro-Krümel-Bereich auf. Auf meinem Produktbild zeigt der Monitor eine Aufnahme einer Nebelwand, die ich zu Testzwecken geknipst habe. Einzelne Pixel sind nicht mehr auszumachen. Und der Sucher hat bereits den optimalen Grauwert ab Werk eingestellt und überträgt die Daten gleich auf den Sensor. D.h., keine Probleme mehr mit dem Weißabgleich bei schwierigen Lichtverhältnissen. 

Sucher und Monitor: keine einzelnen Pixel zu sehen und optimaler Grauwert voreingestellt

 Übrigens: Ganz neu ist die Technologie des Spiegels. Statt diesen in die Kamera zu verbauen, wird er nun offenbar unter den Body montiert. Die damit verbundenen Vorteile erschließen sich mir bei diesem Prototyp noch nicht. Eventuell ermöglicht dies, den Spiegel besser zu reinigen oder gegen größere/kleinere einzutauschen, so dass man zwischen Vollformat, APS-C, DX, Mittelformat oder weiteren Formaten im Sensorbereich bequem wechseln kann? Das wäre natürlich mal eine Ansage! Statt sich auf ein System festzulegen, wechselt man es einfach on the fly… Vielleicht ist es auch einfach der Selfie-Generation geschuldet? Vor einer Aufnahme nimmt man den Spiegel und schaut nochmal zur Kontrolle, ob die Frisur sitzt, bevor der Auslöse betätigt wird.

Neu: Spiegel unter der Kamera. Für Selfies?

Auf der linken Seite prangt klar der EOS Schriftzug. Verwechselungen mit anderen Herstellern sind damit ausgeschlossen, machen zugleich die gesamte Kamera aber auch zu einem heiß begehrten Objekt. In meiner Familie entbrannte ein regelrechter Kampf darum und meine größere Tochter (2) schlich sich manches Mal an das Gerät, um ein paar Knöpfe zu drücken und spricht seitdem begeistert vom Fotoapparat. Inwieweit hier Versicherungen greifen, um die Schäden an solch einem Gerät abzufedern, bleibt abzuwarten?

Unverwechselbar und Objekt der Begierde: EOS

Aber kommen wir zum Wesentlichen: Die inneren Werte. Und die haben es in sich! Eine 72 Mega-kcal Auflösung allerfeinster Güte machen diese Kamera zu einem echten Knaller. Der Sensor mit Kakao-Veredelung erlaubt es, nur Schokoladenseiten der jeweiligen Motive aufzuzeichnen. Überhaupt wurde in der EOS nur das verbaut, was gut und lecker ist. Danach dürften sich alle Freunde der Fotografie definitiv die Finger lecken!

Allererste Sahne – so könnte man die inneren Werte zusammmenfassend beschreiben.

Natürlich nahm ich das Gerät mit zu meiner Foto AG an die TU Kaiserslautern, um sie hier unter den Augen begeisterter Hobby-Fotograf_innen kritisieren zu lassen. Nach ausgiebigen Test stand das Fazit. Egal ob Olympus-, Nikon-,  Sony oder eingefleischte Canon-Nutzer – Alle waren sich einig: Das Gerät ist jeden Krümel und jedes kcal Wert.

Wurde gut aufgenommen: Die neue EOS in der Foto AG der TU Kaiserslautern

Auch an der Optik wurde nicht gespart. Dank Komplettfüllung besteht keine Gefahr, dass einzelne Linsen hier klappern und sich verschieben. Ein eingebauter Verwacklungsschutz sozusagen. Zu vermuten ist, dass die Linse so lichtstark ist, dass Canon zur Füllung eine abdunkelnde Masse verwendet, damit die Bilder nicht überbelichtet werden bzw. bei einzelnen Stellen die Lichter ausfressen. 

Die Objektivserie: Nicht nur gefühlt gefüllt.

Selbst die Frontlinse erhielt eine neue Art der Vergütung. Mit einem leicht gelblichen Schimmern lässt sich damit wohl wärmstes Licht einfangen und es gelingen einem die zuckrigsten Bilder. Bilder werden dabei vom Zentrum bis in die Ecken süß wie Karamell abgebildet, die von mir geliebten Lensflares entstehen einfach dadurch, dass es einem vor Freude die Tränen in die Augen treibt.

Zuckersüß: Neue Vergütung der Frontlinse

Das nächste Bild zeigt es schwarz auf weiß, bzw. bunt auf ähm…: Mit dem Objektiv lassen sich messerscharfe Bilder machen. Die neue Knife-Technologie trägt wohl ihren Teil dazu bei.

Neue Knife-Technologie für scharfe Bilder

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Ist auch logisch: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Kamera eignet sich nicht für den Dauereinsatz in wärmeren Gebieten. Zu schnell lösen sich einzelne Bestandteile ab und bleiben an den Fingern kleben. Eventuell gibt sich das bei längerer Benutzung. Andererseits ist es denkbar, dass die Kamera dann vor allen in der kälteren Jahreszeit bzw. in kühleren Regionen besser genutzt wird. Eine Marktlücke, denn gerade bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kommen klassische Kameras schnell an die Grenzen, wenn z.B. der Akku versagt.

Bleibt nicht nur in Erinnerung haften: Bestandteile der Kamera hängen an den Fingern der kritischen Tester.

Insgesamt lässt sich festhalten: Die neue EOS überzeugte auf ganzer Linie. Eine Kombination aus klassischen Designelementen und neuer Funktionalitäten macht sie für alle Fotobegeisterte aber auch eigentlich Fotouninteressierte unwiderstehlich. Bis zum letzten Pixel, ähm Krümel, wurde sie von allen enthusiastisch aufgenommen. Übrig bleibt ein unvergesslicher Gesamteindruck und ein angenehmes Sättigungsgefühl.  Selbst heute, jetzt beim Schreiben dieses Beitrags und dem Betrachten der Produktfotos, Monate später, sagt unsere große Tochter „Papi, noch Fotoratkuchen!“ 

Mit diesem Modell könnte der Einstieg in eine neue Generation der Kameratechnik gelingen, die auch bislang unbedarfte Zielgruppen anspricht.

Vielen Dank meinen lieben ehemaligen Mitarbeiter_innen, die mir dieses Testexemplar zur Verfügung stellten. Dies versüßte mir den Abschied doch sehr.

Bis auf den letzten Pixel, ähm Krümel, überzeugte das Modell

Urlaubsreflexionen, -schatten und -spiegelungen

Wieder hat es mich im Urlaub nach Italien verschlagen. Dieses mal war Venezien das Reiseziel, dem an dieser Stelle eine Empfehlung ausgesprochen werden muss! Venedig, klar. Aber (mir bislang unbekannte) Städte wie Chioggia, der kleinen Schwester Venedigs, dem herrlich an den Kanal angelegten Dolo und nicht zuletzt das lebendig Padua mit seiner fantastischen Architektur lohnen allemal eine Reise. Zumal auf dem Weg dorthin noch viele weitere Ziele wie Innsbruck (innerhalb eines Jahres nun viermal besucht!), Meran usw. liegen, für die sich ein längerer Zwischenstopp lohnt.

Fotografisch war ich eher minimal aufgestellt. Nur meine Olympus EM1 und das Voigtländer Nokton 25/0.95 waren dabei. Mit der Zeit hab ich mich wunderbar mit der Brennweite arrangieren können (wenngleich manchmal die 17mm auch schön gewesen wären). Es war auf jeden Fall eine Entdeckungsreise, da sich das Auge im Laufe der Zeit auf die Brennweite einlässt. Und da ich irgendwie keine Lust hatte, klassische Urlaubsbilder zu machen, ging ich auf die Suche nach Schatten und Licht, nach Reflexionen und Spiegelungen, in denen sich was finden lässt. Eine Auswahl an Bildern anbei…

Impressionen aus Luxemburg

Vor einiger Zeit verschlug es mich mal wieder nach Luxemburg, um die Ausstellung „The Family of Man“ von Edward Steichen (immerhin UNESCO Weltdokumentenerbe) zu besuchen. Ein gutes Geschenk, eine sehenswerte Daueraustellung in Clervaux sowie die Möglichkeit, auch ein paar eigene Impressionen abzulichten. Eine kleine Auswahl hier:

Impressionen vom „Melt! 2015“

Das Melt! 2015 liegt schon wieder einige Zeit zurück und mittlerweile bereitet man sich in Ferropolois, der Stadt aus Eisen, auf 2016 vor. Besser geschrieben, die Vorbereitungen scheinen so gut wie abgeschlossen, denn das Programm steht und der Kartenvorverkauf läuft. Höchste Zeit, endlich die Bilder vom letzten Jahr ein wenig aufzubereiten und zu zeigen, sozusagen ein paar (hoffentlich) optische Leckereien für all diejenigen anzubieten, die überlegen, ob sie sich das „Gipfeltreffen des guten Geschmacks“, wie man sich selbst betitelte (Quelle), antun wollen. Hier also eine kleine Auswahl an Impressionen, die die mächtige visuelle Kulisse zeigen, vor der sich interessante Künstler*innen präsentieren. Ich kann das Festival weiterhin nur empfehlen, auch wenn ich es dieses Jahr aus schönen und guten Gründen wohl selbst nicht schaffen werde, vor Ort zu sein. Also, macht nichts kaputt, ich möchte nochmal wiederkommen 🙂

Übringes: Unterwegs war ich mit sparsamer Fotoausrüstung. Ein Fisheye und eine Standard-Festbrennweite, gepaart mit meiner Olympus. Eine gute Ausrüstung, nicht nur für solche Veranstaltung.

Compagnie Carabosse in Stiring-Wendel

Im Mai diesen Jahres gab es erfreulicherweise wieder viele visuelle und akustische Leckerbissen, als die Compagnie Carabosse den Parc Explor in Stiring-Wendel in ein Flammenmeer verwandelte und einzelne Bereiche musikalisch unterstrich. Bekannt war mir die Künstlergruppe bereits von ihrer Feuerinstallation im Deutsch-Französischen Garten 2014. Die dort mit den Flammen erzeugte Atmosphäre macht schon lust auf Mehr und so war klar, dass die Veranstaltung besucht werden musste. Festzuhalten bleibt. Tolle Location für Industrieromantiker, ein offenbar gigantischer Aufwand, neue Installationen aber auch bereits Bekanntes (was gar nicht schlimm oder langweilig war), die zu beeindrucken wussten. Dazu ein milder Maiabend. Alles perfekt! Ich freu mich schon auf die nächste Installation in der Nähe 🙂

Kenny Larkin – Metaphor (1995/2006)

Bildquelle: https://img.discogs.com/vjzMoa2VN-1eYz2LCUl5f2DrBms=/fit-in/600×600/filters:strip_icc():format(jpeg):mode_rgb():quality(90)/discogs-images/R-5186-1162764321.jpeg.jpg

Ein farbiges Gesicht hinter Stahl, ein passendes Motiv zum Output von Kenny Larkin. Er schuf mit dem Album ein Detroit Techno Juwel, welches seinesgleichen sucht(e). Eröffnend mit einem sehr ruhigen, vor sich hin blubbernden Intro von guten sechs Minuten Länge wird das Werk aufgebaut und zeigt beim zweiten Titel, wohin die Reise geht. In „Nirosta“-Stahl gegossene Emotionen, die in klarster Manier durch die Boxen wummern und jedem Song eine eigene Note geben ohne das Große aus den Augen zu verlieren. Unwillkürlich fängt man an, mit den Kopf zu nicken. Und auch wenn dieses Album wohl für die Tanzfläche gemacht worden ist, funktioniert es wunderbar auch im Wohnzimmer. Es ist immer wieder eine Freude und Überraschung, wenn Kenny Larkin im CD Player landet… Ein treuer Begleiter seit 1995

Für mich dazu passend zum Titel Butterflies ein Detail eines Schmetterlings. Die Leichtigkeit einerseits, das konkrete andererseits….

Butterfly
(C) Lars Kilian „Butterfly“