Heute ein praktischer Überlebenstipp, um „nicht ausgeschlossen“ zu werden:
Wem es so geht wie mir, ist mit Schlüsseln nicht gerade „per Du“. Die Rufnummer für den Schlüsseldienst könnte ich schon fast fest in meinem Handy programmieren 🙁
So geschehen, hatte ich erst letztens wieder mein „Schlüsselerlebnis“, als ich meinen Schlüsselbund verbummelte. Statt des klassischen Ausschließens (Tür fällt wegen Wind ins Schloss oder Schlüssel wird beim morgendlichen Gang auf Arbeit einfach vergessen) habe ich nun den Bund richtig verloren. Welches Drama! Zumal eine Vielzahl von Schlüsseln dranhingen, die wirklich wichtig waren. Ich hatte Glück und der Finder gab ihn im Fundbüro ab und er kam zurück (an dieser Stelle vielen tausend Dank an den Unbekannten!) Jedoch ist das sicher nicht immer so, weil die Finder den Weg zum Fundbüro nicht finden oder einfach die Abgabe als zu Aufwendig einstufen. Ich suchte also nach Möglichkeiten, hier etwas mehr Sicherheit zu bekommen, denn so ein Schlüsselbund ist in der Neuanschaffung nicht unbedingt preiswert (ich spreche hier von Summen von >10.000 Euro bei Dienstschlüsseln)…
Dabei wurde ich von einem Freund, der mein „Schlüsseldefizit“ schon kennt, auf den Service von Keymail aufmerksam gemacht (Danke Klaus!). Sehr einfaches aber überzeugendes Konzept. Man meldet sich dort an und bekommt eine (oder auf Wunsch mehrere) Plakette(n). Diese sind aus Metall und werden mit an den Schlüsselbund angebracht. Auf der Vorderseite ist eine Postfachnummer und Stadt sowie eine Codenummer geprägt, auf der Rückseite steht einfach, dass der Finder den Schlüssel unverpackt in den nächsten Briefkasten werfen soll (deutsch und englisch – denn das System funktioniert international). Das war’s auch schon. Die Post befördert den Schlüssel dann an das Postfach auf dem Metallschild. Wenn man bei Keymail registriert ist, kann dort anhand der Plakette der Besitzer ausfindig gemacht werden. Der Besitzer wird daraufhin gleich per eMail und SMS von Keymail informiert, dass der Schlüssel da ist. Gleichzeitig wird der Schlüssel per Post an den Besitzer zurückgeschickt. Erfolgsaussichten: 95-97% laut Anbieter. Der Dienst von Keymail wurde auch mit einem Gut (ohne Endnote) in Tests gewertet. Trotz anderer Anbieter habe ich mich für Keymail entschieden, weil u.a. ein überregionales System vorliegt und der Schlüsselanhänger nicht mit Werbung vollgemüllt ist. Das finde ich wichtig, damit der Finder schnell erkennt, dass der Anhänger nicht nur Deko ist, sondern eine Funktion hat.
Mich hat das Konzept voll überzeugt, weil es einfach und sicher ist. Ich hoffe, dass ich den Service umsonst bezahle 🙂 Wenn nicht, so hoffe ich, dass ich meinen Schlüssel bald wieder habe. Auf jeden Fall ein gutes System für Menschen ohne „Schlüsselqualifikationen“ wie mich 🙂
Wer mehr erfahren will, geht einfach auf die Homepage von Keymail: https://www.keymail.de
Übrigens: Dienstschlüssel sollten besonders abgesichert werden. Das ist in den meisten Hausrat- und Privathaftpflichtversicherungen nicht enthalten – wie ich mit Schrecken feststellen musste. Ich fand bei meinen Recherchen heraus, dass viele Versicherungen diese Schlüssel nur Extra und nur bis max. 30.000 Euro (HUK-Coburg) absichern. Das entspricht wohl in etwa dem Preis für eine einfache (!) Schließanlage, wie man sie an kleineren Schulen findet. Für Erziehungswissenschaftler bietet die GEW eine Schlüsselversicherung im Rahmen der Berufshaftpflicht (bis 30.000 Euro), wenn man sich als Mitglied anmeldet bzw. angemeldet ist. Für angehende LehrerInnen – oder besser Erzieherinnen im weitesten Sinne – eine sinnvolle Überlegung, zumal man zugleich auch in die passende Gewerkschaft eintritt.
Einen Test in einer Schweizer (!) Zeitschrift zu den Schlüsselrücksendungssystemen fand ich auch. Ist zwar Schweiz, aber die Ergebnisse lassen sich sicher auf Deutschland übertragen, auch wenn es hier nicht die Anbieter gibt: www.saldo.ch/downloadfile/1022361
Weitere Schlüsselfundbüros gibt es hier