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Modest Mouse – We Are Dead Before The Ship Even Sank (2007)

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„Meine Damen und Herren, Ihr laut.de-Kapitän heißt Sie herzlich willkommen auf dem „We Were Dead Before The Ship Even Sank“ – fünf Sterne – Kreuzer. In Kürze werden wir den sicheren Hafen verlassen, uns in wilde Folk-Indie-Gewässer begeben, Discokugeln auf dem Deck zerschmettern und durch episch dunkle Marr-Riff-Seen kreuzen. Ja genau, Sie haben richtig gehört. Marr-Riff-Seen. Denn der ehemalige The Smiths-Gitarrist war als Co-Autor tätigt und schrubbt seit letztem Jahr als neues Bandmitglied das Modest Mouse–Deck.

Tatsächlich tut Johnny Marrs Zuzug der Band unglaublich gut. Die Jungs aus Washington haben einen Album-Schatz gehoben, der seinesgleichen sucht. Dabei ist Johnnys Handschrift klar zu erkennen. Hier ein beatiges Riff, da pompös hallende Gitarrenklänge. Auf jeden Fall gibt es sehr viel zu entdecken. Also dann, Ihr Landratten, auf in die MM-See.

Kaum ist der Anker gelichtet, stampft der alte Klabautermann los. Schaukeln auf der Piratenpranke ist angesagt. Sänger Isaac Brock verzerrt sich beim Opener. Schreit in die biertrinkende Piratenhorde. Eine kleine Orgel begleitet ihn dabei.

Vom Schunkeln auf der Piratenparty geht es zum Tanzen in die Disco. „Dashboard“, das heitere Stück mit dunklem Text, lässt das Holzbein auf den Boden stampfen. Was für ein Ohrwurm, den ich seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf kriege: „Oh, it should’ve been, could’ve been worse than you would ever know“, pochte es im Kopf an der Fleischtheke. „Well, you told me about nowhere well it sounds like someplace I’d like to go“, schwirrt beim Fernsehen durchs Hirn. Auch „We’ve Got Everything“ schlägt in die selbe popige Kerbe.

Durch die sternenklare Nacht segeln wir mit „Parting Of The Sensory“. Eine wunderschön komponierte Ballade mit ruhigen Gitarren, feinen Streichern, rauschenden Synthieelemente, die zum Schluss in einem wilden Showdown voller Trommeln, Streichern und pochendem Gesang endet.

Es fällt sehr schwer, Songs heraus zu picken, die exemplarisch für den Stil des Albums stehen. Grundsätzlich treffen gut gelaunte Disco-Stücke mit viel Gitarrenbeat („Florida“, „We’ve Got Everything“) auf relaxte ‚Wir sitzen am Strand und spielen in den Sonnenuntergang‘-Balladen („Missed The Boat“, „Little Motel“). Ja, man verliert sich gerne im Bermuda-Dreieck des Modest Mouse-Klangs. Und sollte unser Dampfer zum Schluss einen Eisberg rammen, dann müsste zum drohenden Untergang genau diese Band auf Deck spielen. Hier, jetzt, für immer.“ (http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/m/modest_mouse/we_were_dead_before_the_ship_even_sank/index.htm)

Modest Mouse – Dashboard

Modest Mouse – Good News For People Who Love Bad News (2004)


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„Gar nicht so einfach den Zeitpunkt festzulegen, an dem Modest Mouse anfing, wie eine richtige Band zu klingen. Lange Zeit hatte man den Eindruck, dass der Sänger und Songschreiber Isaac Brock seine einzige Aufgabe darin sah, alle Prinzipien außer Acht zu lassen und alles auf spontanen Impulsen und Einfällen aufzubauen. Selbst Pavement kam einem ziemlich belanglos vor im Vergleich zu den frühen Platten der Band wie This Is A Long Drive For Someone With Nothing To Think About (1996) und The Lonesome Crowded West (1997).

Aber bei Good News For People Who Love Bad News klingt der Frontman so, als sei er endlich auf festem Boden gelandet. Auch die Band — ohne das Gründungsmitglied, den Schlagzeuger Jeremiah Green — bekennt Farbe. Eine entspannte Stimmung dominiert, was sich nicht so sehr in der Lautstärke äußert, sondern eher in der gesamten Einstellung der Band. Dieses Album folgt auf ihr Debüt bei einem renommierten Label mit The Moon & Antarctica (2000). Hier stehen groß angelegte, lockere Melodien der Bläser in ständigem Wettstreit mit Punk-Epen wie „Float On“ und „The Ocean Breathes Salty“.

Die Texte sind einfacher, die Arrangements zahmer, aber die Vitalität bleibt erhalten. Ständig hat man das Gefühl, dass es Modest Mouse gelungen ist, etwas ganz Besonderes zu schaffen: eine gelungene, liebenswerte Platte, die nun wirklich überhaupt nicht nach David Gray klingt. –Aidin Vaziri“ (http://www.amazon.de/Good-News-People-Who-Love/dp/B0001M7P78/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=music&qid=1209446601&sr=1-1)

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