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Kristofer Åström – Sinkadus (2009)

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Einen Tag lang hab ich mich bewusst dem Album im Repeat-Modus ausgesetzt. Ein deutlicher Vorteil der CD gegenüber Vinyl, wobei das Album musikalisch wohl auf Vinyl besser beheimatet ist. Bislang lies es mich immer wieder aufhorchen, wenn es in den CD-Player gelangte und ich war leicht euphorisiert, ohne zu wissen warum. Eigentlich könnte man die Musik des Schweden als Lagerfeuer-Hintergrundmusik im besten Sinne (!) abhaken. Aber irgendwas ist hier anders. Es hat Kraft – ohne zu sehr zu rocken, Emotionen – ohne schmierig zu wirken, Poesie – ohne zu weich zu sein, eine hohe Dichte – ohne zu erdrücken. Und Kristofer Aström scheint viel Kreativität zu besitzen. Die sehr guten Songs werden gern an manchen Stellen zart aber bewusst gebrochen, um noch ein paar andere Soundskizzen anklingen zu lassen, die selbst das Potential haben, als eigenständige Nummern auf ein Album zu kommen. Allein um diese Anhängsel der musikalischen Skizzen ringt so manche Band auf Albumlänge, ohne vergleichbares produzieren zu können. Herr Aström wirft sie einfach hin und bereichert damit das Album um einie Facetten, da er sich damit vom klassischen Format Song-Pause-Song löst und etwas in der Art Intro-Song-Pause-Song1Song2-Song…. aufbaut. Dabei wirkt es dennoch homogen, stimmig und rund.

Neben der obligatorischen Akustikinstrumenten hat Aström auch die strombetriebenen Instrumente (wieder-)entdeckt und schafft es, diese wirklich gekonnt einzusetzen. Die dort angezapften Energien werden 1:1 an den Hörer weitergegeben. Eine gutes Werk, irgendwo zwischen Bright Eyes, Minor Majority und Madrugada verortet ohne wirklich da zu Hause zu sein.

Fazit: Es war ein guter Tag, als Kristofer Aström mich begleitete!
Kristofer Åström bei Wikipedia

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Minor Majority – Candy Store (2007)

Reinhören

„Platten wie diese sind nicht hoch genug einzuschätzen. Wenn man sich im Schlabberlook, bei Schmuddelwetter auf den Sofa räckelt, im Ofen knistern die Holzscheite und drausen ist es so richtig ecklig, dann, ja dann packt man Minor Majority und ihr Doppelalbum “Candy Store” in den Player und lauscht den Klängen. Was die Norweger um Pål Angelskår hier abgeliefert haben, ist mit das feinste, was ich seid langen aus Norwegen gehört habe. Leicht und beschwingt werden auf dieser Compilation schönste Momente auf hohem Niveau abgeliefert.

“Candy Store” ist eine Best-Of-Compilations, eine Ansammlung von insgesamt 27 Lieblingssongs knuddeliger Wikinger. Musik aus vier Studioalben die für jemanden, der Minor Majority vorher nicht kannte (ich gehöre leider dazu) ein prachtvolles Geschenk ist. Man möchte, das die Musik nie zu Ende geht. Zwischen zuckersüß und todtraurig, zwischen Americana und Indie, zwischen Lampchop und Kings Of Convenience wird mit Gitarre, Violine, Flüte und feinsten Rythmen wunderbar, melodischen Pop geboten. Skandinavische Melancholie in feinster Qualität. Ob “Dancing In The Backyard”, “Come Back To Me” oder “Live Your Life As You Look”, eine unglaubliche Ansammlung von musikalischen Perlen, die mich wirklich schwer beindruckt haben. In ihrem Heimatland sind Minor Majority schon eine bekannte Adresse, bei uns müssen sie erst noch entdeckt werden. Es lohnt sich.“ (http://www.schallgrenzen.de/minor-majority-candy-store/)