Sie können es noch immer. Dieter Meier und Boris Blank, angekommen im 21 Jahrhundert, zeigen wie elektronische Musik abseits des Mainstream klingen kann, ohne abzuheben oder die Gehörgänge mit Abwegigen zu strapazieren. Dancefloor-Rhythmen, Salsa, Bombast, BigBeat von Boris Blank und die seit 25 Jahren typische Bassstimme von Dieter Meier zeichnen das Album aus. Dazu eine gehörige Portion Spaß an Musik, am Erkunden und Entdecken, am Spiel und jede Menge Ironie und Coolness. Es ist ein Schritt zurück zu den Wurzeln von Yello, ohne ein Rückschritt zu sein. Um dem gerecht zu werden, haben sich die Schweizer dieses Mal die Vocalistin Jade Davis ins Studio geladen, die durchaus einen angenehm frischen aber warmen Wind über das Album fegen lässt. Fein fein. Frage: Lieferten Yello schonmal einen Soundtrack für einen James Bond Film? Falls nein, warum eigentlich nicht?
Zu diesem Album assoziierte ich ein Bild, welches ich auf Ferropolis, der Stadt aus Eisen aufgenommen hab. Es zog mich die letzten 15 Jahre dort immer wieder zum MELT! Festival. Die atemberaubende Kulisse inmitten der gigantischen Braunkohlebagger, die viele Musik, die feierfreundlichen Menschen. Das, so dachte ich, passt doch irgendwie zum Song „Planet Dada“ des Albums – wobei der Song aus den allgemeinen Kanon irgendwie ausbricht – wenngleich er so typisch für Yello ist. Das Bild selbst entstand nicht während des Festivals, sondern zu einer extra Visite das Geländes jenseits des wilden Treibens….
Ravepunk mag ich ja seit der akustischen Begegnung mit Saalschutz. 110% Energie und gute Laune vertreiben Trübsinn und Schwere an grauen Tagen. Frittenbude aus München haben davon jede Menge im Gepäck und seit ihrem legendären Auftritt auf dem Parkplatz vor dem Melt! Festival bewiesen, dass sie es mit dem Spaß auch wirklich ernst meinen. Luftige Melodien auf schweren „Basslastern“ graben sich vor zur „Hirndisco“ von „Superschnitzelkönig und Superschnitzelqueen“, während Frittenbude ruft: „Wir suchen ein Label mit Knebelvertrag, dass uns komplett in Verruf bringt““ Derartige Wortschöpfungen zeigen, wohin die Reise bei Frittenbude geht. Bleibt nur noch die Frage für ich offen, ob sie die ersten mit den Pandabären waren und dieses Tier in die Szene einführten…?
Das Melt! 2015 liegt schon wieder einige Zeit zurück und mittlerweile bereitet man sich in Ferropolois, der Stadt aus Eisen, auf 2016 vor. Besser geschrieben, die Vorbereitungen scheinen so gut wie abgeschlossen, denn das Programm steht und der Kartenvorverkauf läuft. Höchste Zeit, endlich die Bilder vom letzten Jahr ein wenig aufzubereiten und zu zeigen, sozusagen ein paar (hoffentlich) optische Leckereien für all diejenigen anzubieten, die überlegen, ob sie sich das „Gipfeltreffen des guten Geschmacks“, wie man sich selbst betitelte (Quelle), antun wollen. Hier also eine kleine Auswahl an Impressionen, die die mächtige visuelle Kulisse zeigen, vor der sich interessante Künstler*innen präsentieren. Ich kann das Festival weiterhin nur empfehlen, auch wenn ich es dieses Jahr aus schönen und guten Gründen wohl selbst nicht schaffen werde, vor Ort zu sein. Also, macht nichts kaputt, ich möchte nochmal wiederkommen 🙂
Übringes: Unterwegs war ich mit sparsamer Fotoausrüstung. Ein Fisheye und eine Standard-Festbrennweite, gepaart mit meiner Olympus. Eine gute Ausrüstung, nicht nur für solche Veranstaltung.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und so ging es auch 2013 auf das Melt! Festival nach Ferropolis. Selbst wenn die Musik mal nicht so toll gewesen sein sollte, gab es doch immer wieder die faszinierende Industrieromantik zu bestaunen, die allein schon die Reise wert war. Bei bestem Wetter konnte tagsüber die Sonne an den Baggerseen genossen und abends den vielen Acts gelauscht werden. War wieder mal Spitze. …Die Karten für 2014 sind schon bestellt und das Line-Up liest sich wirklich bereits jetzt äußerst hörenswert 🙂 Vielleicht bekomme ich auch endlich mal eine Akkreditierung für „offizielle“ Fotografie, um ein paar andere Linsen mit aufs Gelände zu nehmen. Die nachfolgenden Bilder entstanden ausschließlich mit dem Pentax SMC-DA 21mm
Sommerzeit ist Festivalzeit! Und auch dieses Jahr gab es zum 15-ten mal in Ferropolis zum Melt!-Festival. Neben einer sehr guten Auswahl an Musikern, die das Ohr umschmeichelten gab es die schon altbekannte und immer wieder atemberaubende Kulisse vor den Giganten aus Stahl. Fantastische Lichteffekte, super Sound und eine ausgezeichnete Organisation lassen das Festival in guter Erinnerung. Und da es so toll ist, muss natürlich die Kamera mit, um ein paar Momente und Gesichter einzufangen. Anbei die Bild-Dokumentation…
Und wieder mal trieb es mich aufs Melt! Festival. Nicht nur die immer wieder ganz gute Musikauslese („Festival des guten Geschmacks“), insbesondere auch des Gelände Ferropolis bei Gräfenhainichen locken und die Kamera musste natürlich mit, denn zu sehen gibt es immer viel. Neben den ulkigen Kostümen und verrückten Menschen natürlich wieder das Lichtspektakel an den Baggern. Diesesmal hab ich mich von allen Zooms gelöst und versuchte, mal nur mit meinen 50mm Objektiv ein paar Bilder zu schießen. Ein paar Impressionen hier zum Betrachten. Zum vergrößern auf die Bilder klicken. Viel Spaß…
Auch 2009 war es Pflicht, auf das Festival des guten Geschmacks (süddeutsche) – Melt! – zu gehen. Glücklicherweise bekam ich in letzter Sekunde noch ein Ticket und mein besonderer Dank gilt Diana und Tom! Warum der Titel dieses Jahr „The Dirty Dozen“ war, weiß ich zwar nicht, aber das tat der Freude keinen Abbruch. Da das Festival nicht nur ein Ohrenschmaus ist, sondern vor allem auch durch seine unglaubliche Kulisse beeindruckt, habe ich dieses Jahr trotz Unwetterwarnung, Ausverkauf (und damit wahrscheinlich hohen Menschenaufkommen) und den allgemeinen AGBs mal meine Kamera mitgekommen. Mit dem Mobiltelefon bekommt man die Farben und Impressionen nur schwer eingefangen.
Hier nun eine kleine Zusammenstellung.
Nach dem zunehmenden Besucheransturm der letzten Jahre entschied sich die Festivalorganisation, dieses Jahr Camping von Parkplätzen zu trennen. Vielleicht ganz sinnvoll, da dann mehr Zelte und mehr Autos aufs Gelände passen. Schön in Reihe wurde man nacheinander von der eigentlich stets freundlichen (!) Security eingewiesen und konnte sich auf das Ankommen und Auspacken konzentrieren.
Wie geschrieben ist das Festivalgelände „Ferropolis“ an sich schon eine Reise wert, wenn man auf Industrieromantik steht. Riesige Schaufelradbagger aus einer vergangenen Zeit thronen auf der künstlichen Insel inmitten eines Baggersees bei Gräfenhainichen in der Nähe von Dessau. Das Gelände wurde extra für Kulturveranstaltungen hergerichtet und ist super in Takt.
Allergings entfaltet die Lichttechnik auf dem Festival erst so richtigen Charme. Hier ein paar Impressionen:
Musikalisch war auch einiges los, aber das ist natürlich Geschmacksache 🙂 Außer dass ich mich sehr freute, dass ich einen Liebling „The Wedding Present“ beim Musizieren auf die Finger schauen konnte (danke an dieser Stelle dem Soundteam im Coca Cola Zelt für das zweitägige Ohrenpfeifen nach dem Konzert! Musik muss nicht bis zum Anschlag laut gedreht werden, damit sie gut klingt. Oft ist da weniger mehr und gerade bei Akustikmusik wäre es schön, wenn nicht alles einem extralauten Soundbrei zum Opfer fällt. Schade um den Musikgenuss, der dabei auf der Strecke bleibt!), beeindruckten wieder Lichtanlagen und Soundtechnik Augen und Ohren (bis auf die o.g. Ausnahme).
The Wedding Present
Licht- und Bassgewitter bei Aphex Twin
Who Made Who im Farbenrausch
Who Made Who II
Auch die Raumgestaltung mit Licht war super. Tolle Scheinwerfer, die bei dem wolkenverhangenen Himmel beeindruckend wirkten und farbliche Kontraste bei den Werbeausstellern!
Auch wenn das Wetter laut Prognose mehr als schlecht werden sollte (Freitag Unwetterwarnung und Samstag kalter Dauerregen), hat sich bis auf eine merkliche Abkühlung kaum ein Tropfen Regen auf das Festival verirrt. Gut, in der Nacht kam was runter, aber da war ich schon im schützenden Verschlag 🙂 Einige sind da leider mit ihrem Zelt „abgesoffen“.
So war der modische Chic dieses Jahr (wohl in Erinnerung an das Gewitter von 2008) Gummistiefel und als Regenjacke dienten umfunktionierte Müllbeutel. Es gab aber auch viele „normal gekleidete“, die wohl von lauen Sommerabenden ausgingen… Ansonsten wurde wieder allerlei ulkiges Zeug angezogen und rumgetragen.
Tja, so wurde gefeiert und getanzt, bis man nicht mehr konnte und suchte sich dann einen Platz zum Ausruhen.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich trotz anfänglicher Skepsis nach 2008, in dem Jahr ging die Organisation vollkommen schief, alles perfekt lief. Keine Warteschlangen (bis auf die Toiletten), Platz zum Parken und Zelten, freundliche Ordner und natürlich ein super Line-up. Hat Spaß gemacht.
Alle Bilder vom Festival gibts mit Passwortzugang für meinen vertrauten Umkreis… Bis 2011 dann!
Und wieder heißt es für die Freunde des „Festivals des guten Geschmacks“ (Süddeutsche) – warten auf das Melt! 2009
Das Line-Up 2008 hat sich auf jeden Fall wieder einmal selbst übertroffen, die Besucherzahlen stiegen an die Grenzen des Machbaren, ein Tag – oder besser – eine Nacht mehr Musik und auch das Wetter war anders als die Jahre zuvor. Der Himmel schenkte in regelmäßigen Abständen kühlendes Nass für alle Tanzwütigen und Sonnenhasser. Dennoch ein Wochenende voller musikalischer Freuden. Ein paar Bilder (geschossen mit der Handycam) gibt es hier: http://lars-kilian.de/fotos/Melt08/album/