Reinhören
Einen Tag lang hab ich mich bewusst dem Album im Repeat-Modus ausgesetzt. Ein deutlicher Vorteil der CD gegenüber Vinyl, wobei das Album musikalisch wohl auf Vinyl besser beheimatet ist. Bislang lies es mich immer wieder aufhorchen, wenn es in den CD-Player gelangte und ich war leicht euphorisiert, ohne zu wissen warum. Eigentlich könnte man die Musik des Schweden als Lagerfeuer-Hintergrundmusik im besten Sinne (!) abhaken. Aber irgendwas ist hier anders. Es hat Kraft – ohne zu sehr zu rocken, Emotionen – ohne schmierig zu wirken, Poesie – ohne zu weich zu sein, eine hohe Dichte – ohne zu erdrücken. Und Kristofer Aström scheint viel Kreativität zu besitzen. Die sehr guten Songs werden gern an manchen Stellen zart aber bewusst gebrochen, um noch ein paar andere Soundskizzen anklingen zu lassen, die selbst das Potential haben, als eigenständige Nummern auf ein Album zu kommen. Allein um diese Anhängsel der musikalischen Skizzen ringt so manche Band auf Albumlänge, ohne vergleichbares produzieren zu können. Herr Aström wirft sie einfach hin und bereichert damit das Album um einie Facetten, da er sich damit vom klassischen Format Song-Pause-Song löst und etwas in der Art Intro-Song-Pause-Song1Song2-Song…. aufbaut. Dabei wirkt es dennoch homogen, stimmig und rund.
Neben der obligatorischen Akustikinstrumenten hat Aström auch die strombetriebenen Instrumente (wieder-)entdeckt und schafft es, diese wirklich gekonnt einzusetzen. Die dort angezapften Energien werden 1:1 an den Hörer weitergegeben. Eine gutes Werk, irgendwo zwischen Bright Eyes, Minor Majority und Madrugada verortet ohne wirklich da zu Hause zu sein.
Fazit: Es war ein guter Tag, als Kristofer Aström mich begleitete!
Kristofer Åström bei Wikipedia