Schlagwort-Archive: Laurie Anderson

Laurie Anderson – United States (1984) (4CD Box)

Treffen mit Laurie Anderson auf dem TFF in Rudolstadt

Mal zu Beginn keine Platte…

Wie ein Teenager, der einen seiner gaaaanz großen Stars trifft, fühlte ich mich, als Laurie Anderson im Rahmen des Rudolstädter Tanz- und Folkfestes 2007 gastierte und ich sie, wenngleich nur kurz, treffen konnte. Ein Bild mit uns beiden fiel immerhin ab, worüber ich mich wirklich freue. (ich bin der auf der linken Seite :-))

 Und nun zum Album 

United States (4 CD Box) (1984)

Quelle: https://m.media-amazon.com/images/I/71dFJBTwGOL.SS500.jpg

100 DM bekam 1989 jeder DDR Bürger als Begrüßungsgeld beim erstmaligen Besuch der BRD in die Hand gedrückt. Ich erinnere mich genau daran. Und was macht man mit dem Reichtum? Ich schleppte es in die WOM – World Of Music und kaufte mir Platten, was nicht unbedingt jeder in meiner Familie verstand und gut fand. Zumal nicht „so viel“ dabei zusammenkam, denn den Hauptanteil an meiner Investition verantwortete das 5-fach Album „United States“ von Laurie Anderson.

Anders als viele mir damals bekannte durchbrach die Performance-Künstlerin Grenzen zwischen Pop, Electronic und Avantgarde, zwischen Gesang und Gespräch, zwischen Melodie und Disharmonie, zwischen Tradition und Experiment,

Ich konnte ihrer Musik folgen und fand/finde ihre Geschichten, Ideen, Themen spannend, die sie zu bieten hat. Bemerkenswert war damals u.a. das Example #22, in welchem sie zeigt, wie sie paranormale Stimmen auf Tonband bannte. Oder ihr „Hit“ O Superman mit dieser herrlich monotonsten Präsentation von Musik und Gesang.

Ein Dauerthema ist für Laurie Anderson die Sprache mit all den Irrungen, Wirrungen, Chancen, Risiken und Nebenwirkungen. So berichtet sie auf dem Album von derPlakette, die auf der Pioneer-Raumsonde angebracht ist, in der Hoffnung, Außerirdische würden die Botschaft verstehen und könnten Kontakt mit uns aufnehmen – sofern sie die Plakette finden. Man sieht Mann und Frau, dahinter die Sonde im gleichen Maßstab zu Menschen, links daneben die Sonne in Position zu Pulsaren im All. Im unteren Teil die „Navigationshilfe“ zur Erde (inkl. Weg der Sonde aus dem Sonnensystem) und oben die Hyperinfrastruktur von Wasserstoff. Wir können das Spalten! Laurie Anderson stellt fest, dass in manchen Kulturkreisen die gehobene Hand auch heißt „Auf Wiedersehen“. In Verbindung mit den Wasserstoff könnten Außerirdisch auch denken, dass diese Plakette ein Abschiedsgruß der Menschen ist, kurz bevor sie sich selbst zerstörten (und davor waren/sind wir nicht immer ganz weit weg…). Damit hätte die Plakette das genaue Gegenteil erreicht, denn ein Besuch der Erde wäre dann nicht mehr nötig 🙂

Pioneer-Plakette, Quelle: https://atlantisforschung.de/images/Pioneer-Plakette.jpg

Laurie Anderson unterhält, lädt zum Nachdenken ebenso ein wie zum Lachen über sich und die kleinen und großen Dinge der Welt, sie geht Abwege in ihrer Musik, indem sie neue Instrumente erfindet, die neue Töne und Bewegungen bei Musikern erfordern und so weiter.

Gut investiertes Begrüßungsgeld – bis heute.

Ein Bild habe ich auch zum Album, wobei es mir sehr schwer fällt, hier überhaupt eins auszuwählen. Denn bei Ihrer Musik entstehen viele Bilder im Kopf, die umgesetzt werden können. Einem Zufallsfund eines Grafitti „Künstlers“ in Kaiserslautern konnte ich nicht widerstehen und musste den Auslöser drücken. Die doch ziemlich weiße Wand, dazu die heruntergelassene nicht ganz so weiße Jalousie und das „fast apokalyptische Wort“ in Rot waren für mich eine super Kombination für einen Bildausschnitt, der mir bestätigt: Language is a virus from outer space (William S. Burroughs)

„Language Is A Virus From Outer Space“ (C) Lars Kilian 2020

Das zum Bild passende Video anbei. Leider nicht vom Live-Konzert des Albums „United States“, sondern vom Album „Home Of The Brave“, aber man kann erahnen, was so auf der Bühne mit ihr los war. Da wäre ich sehr gern dabei gewesen…

Webseite von Laurie Anderson: http://www.laurieanderson.com/

Medienkunstnetz mit einigen Informationen und vielen Bildern von Liveauftritten: http://www.medienkunstnetz.de/werke/united-states/

Ein Wikipediaeintrag zur Künstlerin: http://de.wikipedia.org/wiki/Laurie_Anderson

Detaillierte Biografie auf Warner Bros. http://www.warnermusic.de/laurieanderson/bio/

(unvollständige) Literaturliste von und über Laurie Anderson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: http://dispatch.opac.d-nb.de/DB=4.1/REL?PPN=119296187

Laurie Anderson – Life On A String (2001)

Reinhören

„Laurie Anderson ist nicht zu kategorisieren. Die New Yorkerin begann als Bildhauerin, machte aber bald mit elektronischen Groß-Performances auf sich aufmerksam. Als sie einen Plattenvertrag mit Warner Brothers abschloss und gar 1982 mit „O Superman“ einen richtigen Hit landete, fand sie ein weit größeres Publikum, als es Avantgarde-Künstlern sonst gelingt, und sie konnte ambitionierte Werke wie „United States“ oder „Home of the Brave“ realisieren. Ihre erste Platte für das New Yorker Label Nonesuch „Moby Dick“ führte zu einem gigantischen Multimediaspektakel, mit Unmengen an Beteiligten, an Projektionswänden und Computern. Mit „Life On A String“ hat sie dieses Thema auf Klang und Text zurückgeführt. Es scheint, als seien ihr die Computer und technischen Geräte zu viel geworden. Seit langem ist sie wieder an ihrer Geige zu hören. Die Zeilen aus „Dark Angel“ sind programmatisch für die ganze CD: „Actually I can’t stand all the new machines, it’s supposed to be all brand new but it all looks the same“. Die Platte wird von einem ungewöhnlichen Streicher-Arrangement bestimmt, das Van Dyke Parks für Anderson geschrieben haben.

Immer noch verwendet Laurie Anderson die elektronischen Klänge, mit denen sie bekannt geworden ist. Hier stehen aber ganz bewusst die akustischen Passagen im Vordergrund. Gerade mit dem Cellisten Eric Friedlander hat Anderson schon fast klassisch anmutende Streichquartette geschrieben. Ist aber die Technik, die Anderson immer schon eingesetzt hat, jetzt auf einmal langweilig? Vielleicht beschreibt sie damit einen Widerspruch, in dem wir uns alle befinden. Wir nutzen die Technik jeden Tag und möchten uns doch von ihr lösen, unser Leben nicht von ihr dominieren lassen. Trotzdem ist die Technik in „Life On A String“ immer präsent. Es blubbert, es ziept in vielen Songs. Jedoch sind die digitalen Sounds sehr dezent und verweben sich mit den akustischen Instrumenten zu einem gediegenen Klangteppich. Die Grenze zwischen Analog und Digital ist fließend geworden. Laurie Andersons Violine, die auch immer schon elektronisch verfremdet wurde, klingt hier nach nichts Anderem als nach einer Violine. Die Stimme, die ihren Sprechgesang beibehalten hat, gewinnt an beeindruckender Präsenz.

Vielleicht ist die Melancholie und der Eindruck von Vergangenem auch eine Folge des Alters. Anderson ist inzwischen 53. Die Ikone der New Yorker Avantgarde Pop-Szene beschreibt in vielen Stücken das Leben und Vergehen und die Bedeutung von Zeit für die Menschen. Der Titelsong gibt mit den Zeilen „But me I’m looking, for just a single moment, so I can slip through time“ ein passendes Motto für diese CD. Sie ist wie die Geschichten in Herman Melvilles Roman. Die Suche nach Orten, nach der lebenden Insel. Auch hier ist jeder Song ein anderer Ort, eine andere Ortsbeschreibung. Die Stücke sind auf der Suche nach etwas, vielleicht der verlorenen Zeit. Laurie Anderson unternimmt diese Reise zusammen mit dem Zuhörer. Eindeutige Antworten auf all die Fragen nach dem Leben, dem Tod, der Zeit und der Bedeutung von Technik, kann auch sie nicht geben. In ihren Songs gibt sie Hinweise, legt falsche Fährten. Mit dieser CD, die man als Alterswerk der Künstlerin betrachten kann, zeigt sie aber auch, dass man ihre Songs als immer wieder überraschend wahrnehmen kann. Sie entwirft ein wahres Meer an überraschenden Klängen und Textzeilen. Auf dem Weg der Neuentdeckung begibt sich Anderson mit dieser Platte auf unbekanntes Terrain. Sie wird sie in kleinen Clubs vorstellen. Keine riesigen Leinwände, keine Multimediainstallationen. Nur sie und ein paar Musiker mit ihren Instrumenten. Sie versucht sich also als normale Musikerin, die mit einer Band tourt. Die Stücke haben auf jeden Fall das Potenzial, diese Reduktion zu tragen.“ (http://www.omm.de/cds/rockpop/laurieanderson.html)

http://www.laurieanderson.com/ – Offizielle Homepage von Laurie Anderson

http://de.wikipedia.org/wiki/Laurie_Anderson – Wikipediaeintrag zu Laurie Anderson

Kim Hiorthoy – Melke (2002)

Die Musik des norwegischen Multitalents Kim Hiorthoy ist scheint mir nach der Suche des Vergangenen in der Zukunft zu sein. Mittels digitaler Instrumente schafft er verrauschte, irgendwie analog klingende Geschichten zu erzählen, die so klingen, als kämen sie direkt aus der Vergangenheit. Mich erinnern sie an Laurie Andersons Projekt der paranormalen Tonbanstimmen oder an die Szene(n) im Film Poltergeist, als mit Mary Ann über das TV in Kontakt getreten wird. Hall, Verzerrungen, vernuschelte Stimmfragmente und allerlei andere Artefakte, die Hiorthoy hier verdichtet. Er selbst gibt an, dass ihn seine Jugendliebe zu HipHop und später zu Mo’Wax, DJ Shadow und Krush aber auch Freejazz zu dieser Musik führte: „Man hat all diese Musik im Kopf und dann kopiert man.“ (http://de-bug.de/mag/3270.html).

Oder wie es bei gleicher Quelle so passend zusammengefasst wird: „Kopierkultur von der Basis der Erinnerung aus gedacht, mit einem frischen Interface, das die eigene Sperrigkeit bewahrt und dennoch für Ideen durchlässig macht.“

Evil House, Evil Day

Meine Bildassoziation zum Song „Evil House, Evil Day“

Laurie Anderson – Live At Town Hall In New York City (2002) (2CD)

Reinhören

„Laurie Anderson gehört zu den mehr als 4 000 amerikanischen Künstlern, Schauspielern, Schriftstellern und Wissenschaftlern, die sich ein Jahr nach dem 11. September in der New York Times zu Wort gemeldet und mit einer ganzseitigen Anzeige ihren Protest gegen die Kriegspläne der Bush-Regierung ausgedrückt haben.

Die 55-jährige Performance-Künstlerin wurde in der Berichterstattung – neben Robert Altman, Noam Chomsky oder Pete Seeger – sicherlich nicht nur deshalb an erster Stelle genannt, weil ihr Name alphabetisch ganz oben steht. „Es soll niemand sagen, dass die Menschen in den USA nichts getan haben, als ihre Regierung Krieg ohne Grenzen erklärte“, schreiben die Unterzeichner, die nicht nur der „Kriegsmaschinerie widerstehen“ wollen, sondern auch den Verlust von Bürgerrechten in den USA beklagen.

Im Zusammenhang mit diesem Aufruf wird besonders deutlich, dass Laurie Andersons neue CD den Charakter eines Manifests hat. Der Titel „Live at Town Hall, New York City September 19-20, 2001“ spricht für sich. Auch wenn die Künstlerin, „Paganinis zart angepunkte Schwester mit der Elektrogeige“ (Pop-Lexikon), keine politische Botschaft verkündet: Diese herausragende Konzertaufnahme ist zugleich ein einzigartiges Dokument.

Es ist kaum möglich, sich – im Wissen um das, was wenige Tage vor dem Auftritt geschehen ist – der besonderen Atmosphäre, der Spannung und Nachdenklichkeit zu entziehen, die in diesen Aufnahmen hörbar wird. Laurie Anderson, die erstmals mit einer Begleitband unterwegs war, spricht in ihrer Begrüßung von der Chance, die „Ereignisse der letzten Tage wirklich zu verstehen“ und mit Mut und Mitleid (Courage and Compassion) zu reagieren.

Ihre leise und mahnende Ansprache nimmt den Charakter des gesamten Albums vorweg, in dem die dunklen, melancholischen Töne überwiegen, die eigenartig gefroren wirken – wie das kühne, minimalistische Geigensolo mit seinen fast kratzig-gebrochenen Klängen, das den ersten Song „Statue of Liberty“ einleitet. „Freiheit ist ein seltenes Gut“, heißt es da, „und leicht zu verlieren.“

Laurie Anderson verbindet die Songs ihrer zuletzt erschienenen CD „Life on a string“ mit älteren Liedern, die alle in ein klares, einheitliches Klanggewand getaucht sind. Skuli Sverrisson (Bass), Jim Black (Drums, Percussion) und Peter Scherer (Keyboards) unterlegen und begleiten Andersons dunklen Gesang mit Bass und Drums, mit Streicherarrangements, elektronischen Effekten und vielfältigen Percussion-Klängen.

Die Farben dieser Musik sind düster-elegisch und transparent zugleich. Anderson flüstert, raunt, singt und erzählt Alltagsgeschichten, in denen die Tristesse immer ironisch gebrochen ist. Sie beschwört fremde und schwarze Engel, sie überblendet amerikanische Mythen mit Action-Helden wie John Wayne, Bruce Willis und Brad Pitt („Wildebeests“), sie erfindet Tierparabeln um männliche und weibliche Spinnen („Animals“) oder erzählt von Pariser Müttern und ihren Strategien im Straßenverkehr („Beginning French“).

Die geheimnisvollen Bilder und der meditative Charakter der Musik haben etwas tranceartiges, verlieren sich aber nicht in plätschernder Stimmungsmalerei, die Musiker stehen stets unter Hochspannung. Wenn Anderson am Ende der ersten CD sagt, „wir wissen nicht, was passiert, wir werden die Augen weit geöffnet haben müssen“, dann ist dieser Gedanke bis in die Poren der Musik eingedrungen.

Die letzten Songs der zweiten CD sind zu einer mehrsätzigen Großform zusammengefügt, in der die brilliante Begleitband alle Register zieht, bis die theatralische Sehnsuchtsarie „Love among the sailors“ den Bogen beendet und nebenbei zeigt, dass Celine Dion nur die sentimentale jüngere Schwester Laurie Andersons ist.

Ein Höhepunkt des Albums ist der 20 Jahre alte Pophit „O Superman“, der hier mit einem aufregend monoton gehaltenen Keyboard-Stakkato unterlegt ist. Laurie Anderson schreibt dazu im Begleittext, dass sie – wie viele andere Künstler – im letzten Herbst das Gefühl hatte, ihre früheren Texte hätten eine neue Bedeutung bekommen. Sie zitiert aus „O Superman“ die Zeilen „Here come the planes. They´re American planes. Made in America.“

Sie weist darauf hin, dass der Song 1980 während der Iran-Contra-Affäre entstanden sei, die heute als Teil eines länger andauernden Konflikts zwischen der Welt des Islam und des Westens gesehen werden könne. Nein, ihr Song sei nicht „prophetic“ gewesen. „It was simply that this war was still going on. Loss, betrayal, death, technology, anger and angels, these have often been the things I have written about. At Town Hall in New York I was singing for once about the absolute present.“

Laurie Andersons Live at Town Hall ist ein anrührendes Dokument und ein künstlerisches Ereignis. (Hans Happel)“ (http://www.cd-kritik.de/frameset/frset.htm?/kritiken/cd/ander-nyc.htm)

Homepage von Laurie Anderson

Wikipediaeintrag zum Album und zur Künstlerin

Laurie Anderson – Home Of The Brave (1986)

Reinhören

„Das Album Home Of The Brave, 1986 erstmals veröffentlicht, enthält den Soundtrack zum gleichnamigen Kino-Konzertfilm, mit dem Laurie Anderson eine ihrer multimedialen Bühnenshows dokumentierte. Die US-Amerikanerin war seinerzeit mit einer alle Sinne ansprechenden Performance aus Musik, Schauspielerei, Film, visueller Projektion und choreographiertem Tanz auf Tournee und wies damit „den Weg zu einer Oper der Zukunft“ (wie die New York Times schrieb). Es liegt in der Natur der Sache, daß die Albumfassung die optischen Elemente selbstverständlich nicht wiedergeben kann, aber auch so möchte man diesen Tonträger jedem Avantgarde-Anhänger wärmstens ans Herz legen.

Unter Mithilfe von Bill Laswell, Adrian Belew und Nile Rodgers glänzt Laurie Anderson hier als blitzgescheite Analytikerin des amerikanischen Alltags. Zu experimentellen und doch eingängigen Elektropop-Klängen macht sich die wortgewandte Künstlerin so ihre Gedanken über Politik, Sprache, Liebe und die schöne neue Medienwelt am Ende des 20. Jahrhunderts. So handelt etwa „Language Is A Virus“ von den Kommunikationsproblemen ihrer Landsleute, die alle dieselbe Sprache sprechen, sich aber trotzdem nicht immer verstehen (was natürlich auch auf andere Nationen übertragbar ist). Und „Sharkey’s Night“ entlarvt die fernsehgerechten Reden heutiger Politiker als leere Worthülsen.

Das ist Akademiker-Pop vom Feinsten, geistreich und amüsant, intellektuell und doch nachvollziehbar, tiefgründig und trotzdem jederzeit unterhaltsam. –Harald Kepler“

(http://www.amazon.de/Home-Brave-Laurie-Anderson/dp/B000002L9F/ref=sr_1_5?ie=UTF8&s=music&qid=1210186813&sr=1-5)

Laurie Anderson im Artistportal von laut.de

Webseite von Laurie Anderson

Wikipedia über Laurie Anderson

Weitere Infos bei musica-la-vita

Laurie Anderson – Big Science (1982, re-release 2007)

Reinhören

„1982 als das Computerzeitalter endgültig auch in die Musikwelt einzog erschien das Album „BIG SCIENCE“ und ließ selbst alle die bisher mit dieser Art von Musik zu tun hatten sehr blaß aussehen. LAURIE ANDERSON schickte ihre Stimme durch einen Computer und brachte unmißverständlich den universellen Schmerz im Bit-Zeitalter auf den Punkt. Laurie Anderson eine amerikanische Performence-Künstlerin die mehr mit Theater und Aktionen zu tun hatte wurde ganz nebenbei und kurzzeitig zum Popstar und zu einer Ikone der 10 Jahre später beginnenden Techno-Szene, was aber nur sehr eingeschränkt zutreffen mag, da sie nie die Einzige bzw. oder gar die Erfinderin dieses Musikstils war. Sicher aber ist „Big science“ eines der innovativisten Alben des Jahres 1982 gewesen. Und was man sich heute im Zeitalter all der Casting-Stars in den Charts kaum vorstellen kann ist die Tatsache, daß der Song „O superman“ sogar die Nr.1 der britischen Charts erklomm.
„Big science“ wirkte 1982 weitaus wegweisender als jedes Kraftwerk-Album oder die damals gerade erst startenden Depeche Mode. Konventionelle Instrumente wie Saxophon und Duddelsack finden auf den Songs genauso ihren Platz wie der über alles dominierende Computer.
„Big science“ ist ein Klassiker und dürfte viele andere Musiker wie Massive Attack oder Air und vor allen Dingen die Techno-Szene der 90er sehr beeinflußt haben.
Witziger Anspieltip: „Example #22″ mit den Beispielen paranormaler Tonbandstimmen.“ (http://www.amazon.de/review/RZF8IKM0L3Y2R/ref=cm_cr_rdp_perm)

http://www.laurieanderson.com/ – Homepage von Laurie Anderson

Wikipediaeintrag zu Laurie Anderson

http://www.laurieanderson.com/microsites/Big-Science/index.html – Website zum re-release von Big Science