Schlagwort-Archive: Kunst

Compagnie Carabosse in Stiring-Wendel

Im Mai diesen Jahres gab es erfreulicherweise wieder viele visuelle und akustische Leckerbissen, als die Compagnie Carabosse den Parc Explor in Stiring-Wendel in ein Flammenmeer verwandelte und einzelne Bereiche musikalisch unterstrich. Bekannt war mir die Künstlergruppe bereits von ihrer Feuerinstallation im Deutsch-Französischen Garten 2014. Die dort mit den Flammen erzeugte Atmosphäre macht schon lust auf Mehr und so war klar, dass die Veranstaltung besucht werden musste. Festzuhalten bleibt. Tolle Location für Industrieromantiker, ein offenbar gigantischer Aufwand, neue Installationen aber auch bereits Bekanntes (was gar nicht schlimm oder langweilig war), die zu beeindrucken wussten. Dazu ein milder Maiabend. Alles perfekt! Ich freu mich schon auf die nächste Installation in der Nähe 🙂

Light Act Projekt in Saarbrücken

Für alle, die heute Abend in Saarbrücken und Umland noch nichts vorhaben: Das Light_Act_Projekt macht noch einmal das Licht an.  Neun Studierende der Saarbrücker Kunsthochschule haben das Projekt geplant und tauchen nun die Berliner Promenade von 21-24 Uhr in Licht ein. Einen guten Standpunkt hat man auf der gegenüberliegenden Saarseite. Warme Kleidung, vielleicht ein kleines Sitzutensil und Musik auf den Ohren können dazu beitragen, das Projekt drei Stunden lang zu genießen. Gerade der Autobahnlärm direkt an der Berliner Promenade störte – zumindest mich – beim Genuss der visuellen Eindrücke zum Teil. Aber es ist eine durchaus sehenswerte Installation, die da an den Fassaden flimmert. In Bildern lässt sich diese nur schwer wiedergeben, da viele Sequenzen animiert sind und vom Wachsen und Zerfall leben… Dennoch, vielleicht als Motivation, ein paar Impressionen anbei. Und regnen soll es heute Abend auch nicht 🙂

Künstlerstraßenfest St. Paul in Sarreguemines

Eine Zufallsentdeckung 2011 war das „Festival Des Arts De Rue“ im Nachbarort Sarreguemines (Frankreich). Oft sind solche Feste zumindest für mich eher ernüchternd und lau. Das besagte Festival hingegen bietet viele Überraschungen, sehenswertes und – France like – auch kulinarisches. Die Straßen sind voller Leute, was erstmal nichts besonderes ist. Aber immer wieder trifft man irgendwo zwischen den Leuten Straßenkünstlern in bunten Kostümen und mit wilden Apparaturen an, die irgendwas machen. Was ich dabei als äußerst angenehm empfinde, ist das Gefühl, dass die Künstler ihre Aktionen gefühlt eher für sich als für das Publikum machen. Man kann zusehen und in „deren“ Welt eintauchen oder einfach vorbei gehen – was sicher manchmal passiert, weil man nicht weiß, dass da neben einem gerade was passiert 🙂 Klingt unglaublich, ist auch so. So gab es dieses Mal einen Mann, der Flugblätter verteilte. Reflexartig griffen die Pasanten zu, jedoch waren die Blätter leer. Später sah ich ihn, wie er den Leuten im Vorbeigehen Wäschklammern an die Kleidung zwackte, ohne dass diese es merken. Sicherlich gibt das bei dem den einen oder anderen zu Hause noch Verwunderung, woher die Klammer kommt 🙂 Es ist wirklich nett und dringend zu empfehlen. Anbei ein paar Schnappschüsse von einigen Artisten, die sich auf der Straße rumtreiben. Mehr Infos: http://saint-paul.sarreguemines.fr/

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Google Art Project

Google sammelt nun auch Kunst. Mittels der bereits bekannten Street-View-Technologoie wurden mehrere große Museen abgelichtet und sind nun virtuell begehbar. Dazu zählen:

  • Museum Kampa (Prag)
  • Gemäldegalerie (Berlin)
  • Van Gogh Museum (Amsterdam)
  • Freer Gallery of Art, Smithsonian (Washington, DC)
  • Alte Nationalgalerie (Berlin)
  • Museo Reina Sofia (Madrid)
  • National Gallery (London)
  • Museo Thyssen – Bornemisza (Madrid)
  • Moma, The Museum of Modern Art (New York City)
  • The Frick Collection (New York City)
  • Uffizi Gallery (Florenz)
  • The Metropolitan Museum of Art (New York City)
  • Palace of Versailles (Versailles)
  • Rijksmuseum (Amsterdam)
  • The State Hermitage Museum (St. Petersburg)
  • Tate Britain (London)
  • The State Tretyakov Gallery (Moskau)

Sicherlich werden weitere folgen. Dabei sind eine Vielzahl von Bilder hochauflösend über den heimischen Bildschrim einsehbar, so dass sogar Pinselstriche oder Farbrisse deutlich zu sehen sind. Im Gagensatz zu Google-StreetView wurden jedoch hier die abgebildeten Personen nicht rausgepixelt oder gelöscht 🙂

Ein schöner Service für Kunstliebhaber, Schulen und andere Interessierte.

http://www.googleartproject.com/

Eric Baudelaire

Vor einigen Tagen wurde ich durch einen TV Beitrag auf arte auf den französischen Fotografen Eric Baudelaire aufmerksam, der mich mit seinen Bildern stark ansprach.

Vor allem zwei Werke fand ich während der Doku bemerkenswert. Zum einen das diptychon „The Dreadful Details“ (zum Vergrößern Bild anklicken).


Ich sah, abgelenkt durch ein Gespräch, nicht richtig hin. Als ich das Bild sah, dachte ich, wieviel Glück man haben muss, so ein Bild aufzunehmen. Jede einzelne Figur und die Details waren so irritierend, dass ich es kaum glauben konnte. Viele Personen und Gruppen erinnern an Werke aus anderen Bildern, häufig – wie ich finde – einer durchaus biblischen Bildsprache. Erst langsam bekam ich mit, dass das Bild „produziert“ wurde, also in den einzelnen Szenen nachgestellt ist. Aber, das tut der Wirkung keinen Abbruch, wie ich meine. Ich denke, in einem Original von 2×3 Metern (sogar noch etwas größer) wirkt es hyperdramatisch.

Auch eine Videoinstallation mit dem Titel „Sugar Water“ wurde vorgestellt. Das Video geht ca 75 Minuten und zeigt eine Szene an einer U-Bahn-Haltestelle. Hier plakatiert ein Mann eine erst blaue Wand mit einem typischen Werbebild für ein Auto (so sieht es jedenfalls für mich aus). Nach dem Fertigstellen fängt er sofort an und plakatiert die zweite Schicht, in der das Auto in Flammen steht, dann die dritte Schicht – das Auto abgebrannt – und dann wieder Blau. Ein unglaublicher Effekt. Da so wenig passiert (Passanten kommen und gehen, bleiben kurz stehen und gucken, während der Plakatierer seine Arbeit verrichtet usw.) entsteht dennoch permanent ein neues Bild durch das immer wieder überkleben des Plakats. Dazu noch das Bild eigentlich, die Passanten, der Plakatierer. Großartig. Sollte jemand wissen, wo ich an den Film komme, würde ich mich über einen Hinweis freuen 😉

Ansonsten gibt’s die Szenenausschnitte als ein Foto beim Klick auf nachstehendes Bild: