Schlagwort-Archive: Kings Of Convenience

Kings Of Convenience – Quiet Is The New Loud (2001)

Hörprobe

Im Nachgang darf man sich fragen, ob diese Könige wussten, was sie mit diesem Album auslösen würden? Eine regelrechte Welle neuer Lagerfeuerromantikmusik wurde ausgelöst und ein Erland Oye Hype sowieso. Akustikgitarrenhersteller und -händler dürften sich die Hände gerieben haben. Die britische Presse war auch schnell mit einem neuen Genre bei der Hand: New Acoustic Movement (http://www.indiepedia.de/index.php?title=New_Acoustic_Movement)

Aber wie dem auch sei: dieses  Album trägt so viel Ruhe und Wärme in sich, dass es gar keines extra-Lagerfeuers mehr braucht.  Und auf den Webseiten des BR („on3“) schaffte es dieses Album sogar in die Ruhmeshalle, auch wenn der Kritiker eigene Vergleiche einbringt: „Ihr Debütalbum hört sich an wie ein grün bestrichener Fensterrahmen in einem kleinen norwegischen Dorf. Irgendwie schon ein bisschen kitschig, aber trotzdem einer der schönsten Musikmomente des Jahrzehnts.“ (http://on3.de/element/172/ruhmeshalle-kings-of-convenience-quiet-is-the-new-loud#/element/172/ruhmeshalle-kings-of-convenience-quiet-is-the-new-loud)

Gern werden die Kings Of Convenience als die neuen Simon & Garfunkel genannt: ich würde es lieber andersrum sehen 🙂

Erlend Øye – Unrest (2003)

Hörprobe
Unrest bedeutet soviel wie Unruhe. Und auch wenn es die Musik von Erlend Oye nicht preisgibt, so ist dieses Werk Ergebnis der Bewegung. 10 Orte (New York, Shelton, Uddevalle, Rome, Rennes, Helsinki, Barcelona, Rom…), 10 Produzenten (Morgan Geist, Prefuse 73, die OP:L Bastards, Schneider TM…), 1 Album. Und das erste Soloalbum dazu. Weniger die Akustikinstrumente sind es, die Erlend Oye für die Wanderjahre eingepackt hat. Viel mehr wird im elektronischen Bereich probiert, ohne überbetont beatlastig zu werden. Auch hier schafft es die „bessere Hälfte“ der Kings Of Convenience, warme und fröhliche Töne zu zaubern, die zwar durchaus tanzbar sind, aber irgendwie doch den Stempel „handmade“ hörbar tragen. „Elektronic is the new Wandergitarre“ (http://www.laut.de/Erlend-Oye/Unrest-%28Album%29) schreibt laut.de auch passend. Und die zehn musikalischen Postkarten geben Kraft, den kommenden Herbst mit einem Lächeln zu begegnen. Denn der nächste Sommer kommt bestimmt…

Wikipedia zu Erlend Oye
Video zum Song „Sudden Rush“ (Produziert von Kompis in Uddevalla)

Kings Of Convenience – Declaration Of Dependence (2009)

Hörprobe
Hach, passt ja irgendwie, grad jetzt (und wie immer etwas spät) wieder was schönes aus Norwegen zu berichten. Das dritte Album von Erlend Oye und Eirik Glambek Boe, auf welchem die beiden choral vor sich hin singend und summend mittels einfachster (zwei Akustikgitarren, eine Brise Geige und Klavier) aber sehr edel gespielter Instrumentierung ihre Abhängigkeitserklärung vorstellen. Und diese ist „ein ausgiebiger Sonnentanz. Eine Art letzte Hoffnung für all die Winterdepressiven, Piña-Colada-Schlürfer, Urlaubsverliebten und sonstigen Sonnenanbeter. Ein schwebender Gebetsteppich für einen Nachmittag auf der Sonnenliege, für ein wenig mehr Ultraviolett und – natürlich – Gemütlichkeit.“ (http://www.plattentests.de/rezi.php?show=6954) Klingt eigentlich langweilig, gerade wenn man auf kleine Aufgeregtheiten in der Musik steht. Aber es ist wohl die große Kunst, gerade mit solchen unauffälligen Perlen nicht übersehen zu werden. Im Gegenteil, unaufdringlich und damit stärker zu leuchten als vieles, was sich so im Musikversium breit macht. Und so kann man das Album einfach immer und überall durchhören und es flutscht einfach so durch die Gehörgänge. Aber – ohne dass man es merkt – zaubert es ein gutes Gefühl überall hin, wie der Sommerwind…

Wikipediaeintrag (engl.) zum Album

Kings of Convenience – Mrs. Cold from françois nemeta on Vimeo.

Kings Of Convenience – Riot On An Empty Street (2004)

Hörprobe
Zugegeben, es hat ein wenig gedauert, bis auch mir die Kings Of Convenience glaubhaft machen konnten, das „Quiet The New Loud“ ist. Ich habe sie ein paar mal bei Freunden gehört und fand sie „nett“. Durch die Einzelprojete des Erland Øye, die mir griffiger waren und luftig daherkamen, wurde ich aber dann doch nochmal neugierig. Tja und so wandert nun wohl so langsam alles Material auch in meinen Plattenschrank.
Riot On Empty Street ist das zweite Album, welches Erland Øye zusammen mit Erik Glambek Bøe geschrieben und veröffentlicht hat. Es ist getragen von klassichen Instrumenten und vor allem die Stimmen der beiden Musiker mit Unterstützung von Leslie Feist. Ganz ohne großen Bohei schaffen es die Beiden, eine sehr schöne Atmosphäre ins Wohnzimmer zu tragen und sowas wie, ich bitte im Vorfeld um die Benutzung dieses sonst eigentlich abwertenden Wortes, Lagerfeuerromantik zu verbreiten. Neben Instrumentierung und Gesang zeichnet sich die Musik vor allem durch Ruhe und Leichtigkeit als kompositorische Elemente aus. Das besondere Kunststück ist aber eigentlich, dass die Musik prädistiniert dafür ist, ins Langeweilige oder Belanglose abzudrirften. Aber genau das tut sich nicht… Das die Kompositionen aus dem eigentlich etwas frostigen Bergen in Norwegen kommen, hört man ihr nicht an. Und auch der Titel, ist irreführend. Von einem Aufstand ist in der Musik nichts zu spüren, es sei denn, dieser ist auf leeren Straßen immer so schön ruhig. Dann her damit.

http://www.kingsofconvenience.com/ – Offizielle Webseite