Nach dem überraschenden Ableben von Ian Curtis und dem damit verbundenen Ende von Joy Division brach die Zeit von „New Order“ an und brachte so manche Synth-Pop-Perle zu Tage. Regelmäßig veröffentlichte die Band seit den 80ern (bis heute) Alben, die diesen typischen Sound haben und doch auch immer wieder dem Zeitgeist entsprachen, ohne sich ihm zu unterwerfern. Dazwischen gab es regelmäßig Singels, die oft die eigentlichen „Hits“ enthielten. Substance stellt die erste Compilation von New Order dar, die 1987 auf den Markt kam und eben diese Singels plus B-Seiten und weiteren Remixes aus den Vorjahren vereinte. Eigentlich kann ich dem BBC Review zu diesem Doppelalbum nur zustimmen: „Still the best album the band never made…“ Insofern für alle Neu-Entdecker der Band ein mehr als gelungener Einstieg in diesees Universium und für alle Nerds sowieso ein must have!
Reinhören Was für eine Stimme. Was für eine Stimme! Auch auf ihrem dritten Album schaffen es die Editors, zu begeistern. Und zugleich werfen sie wieder die Frage auf, wer denn nun die besseren Joy Division sind? Editors oder Interpol? Oder ist alles anders herum und Joy Division wollten irgendwann mal Editors werden? (Frevel) Aber wie dem auch sei, sie loten weiter die Tiefen dieser Stilrichtung aus und versuchen dabei, Neues einfließen zu lassen. Noch etwas düsterer klingen sie, die Synthesizer drägen sich in den Vordergrund und ja, das Album wird dabei sogar fast schon tanzbar – zumindest in Teilen. Klingt ja dann doch wieder nach der Geschichte von Joy Division, die irgendwann mal New Order werden (mussten). Und damit bleibt die Frage unentschieden. Ist auch nicht wichtig, schön dass es das Album gibt. Also: Schwarzlich an heute Abend.
so meinen zumindest die Kritiker in den verschiedenen Foren und Webseiten, wenn sie sich den Editors und ihrem Erstling „The Back Room“ widmen. Und ja, irgendie schwimmen sie ja mit, auf dieser schönen Retro-Joy-Division-Welle, die schon einige andere an Land gespült hat. Bekannteste Vertreter sind wohl Interpol, aber sind nicht die schon Zweiter gewesen? Und was macht es, Zweiter oder Dritter oder… in einem Wettkampf um das Schöne und Edle zu sein?
Die Editors greifen mit dem Album schlicht und einfach das Erbe von Ian Curtis auf und machen alles richtig. Sonore Stimme, introvertierte Texte, ein ausgezeichneter Basslauf, verheulte Gitarren und Ruhe, Deepness, Melancholie und Wärme. Nur, sie waren nicht die Ersten. Ich kann es ihnen verzeihen und freu mich darauf, einen erfolgreichen Zweiten in den CD Player legen zu können.
Und schon wieder geht es um Vergnügen, jetzt um die der Joy Division. Dass Ian Curtis Vergnügen unbekannt gewesen sein müssen, lässt nicht nur die Dunkelheit und Schwere dieses Albums deutlich werden, sondern auch sein früher selbstgewählter Gang von diesem Planeten. Für die Musikgeschichte hinterlies er ein schweres Erbe, welches nur zwei Alben beinhaltet, aber eine Neudefinition von moderner Musik mit sich brachte. „Unknown Pleasures“ ist der Erstling von 1979, dem im Gegensatz zu besser geschliffenen Diamanten „Closer“ von 1980 noch mehr der Punk anzuhören ist. Die Überbetonung des Schwarzen in Bass, Schlagzeug und Gesang stand sicherlich Pate für nachfolgende Gengres und wirkt bis heute hinein, wie Gruppen wie Interpol, Editors etc. belegen.
2000 wurde auch dieses Album einer akustischen Generalüberholung unterzogen und gleich noch eine Bonus-CD mit einem Konzertmitschnitt beigelegt.
Und ich hege den Verdacht, dass das Cover des Albums am meisten auf T-Shirts abgedruckt worden ist…
Reinhören „Joy Division sind leider längst tot. Die Band starb 1980 mit dem Selbstmord des charismatischen Leadsängers Ian Curtis der sich, kurz nach Beendigung und einige Monate vor der Veröffentlichung des Meilensteins „Closer“ erhängte. Ihre Musik jedoch konserviert einem kleinen Hörerkreis immer noch die Stimmung der ausgehenden 70er Jahre, in denen es überraschenderweise NICHT nur Bombast-Rock und freie Liebe gab. Schwarz ist diese Platte, durch und durch. Streckenweise absolut furchterregend, kalt und demzufolge auch nicht unbedingt für labile Seelen gedacht. (…) „Closer“ ist eine der besten Scheiben der letzten Jahrzehnte. Der Vergleich zu anderen Grössen der Szene wie Depeche Mode oder The Cure fällt jedoch schwer. Joy Division zeigten in ihrem musikalischen Gesamtwerk die viel schwärzeren Bereiche und Abgründe der menschlichen Seele, untrennbar verbunden mit dem charismatischen Ian Curtis. Curtis prägte die Musik von Joy Division sowohl thematisch als auch durch seinen durchdringenden, kalten Gesangsstil. Hoffnung- und Perspektivlosigkeit spiegelte sich immer wieder in seiner selbst. So wird „Closer“ zu einer Reise in die Untiefen, in die Abgründe der menschlichen Seele.
„Isolation“ und Konfusion zieht sich wie ein roter Faden durch die Songs, untermalt von der minimalistischen und tiefdüsteren Atmosphäre der elgischen Kompositionen. Es ist schwer, sich der Faszination zu entziehen, wenn einmal der Zugang zur Grundstimmung des Albums gefunden ist. Joy Division zeigen gnadenlos die Ziel- und Rastlosigkeit des alltäglichen Lebens auf, ohne in gängige Klischees zu verfallen. Zu Anfang ist es ziemlich schwer mit den wirklich arg depressiven Botschaften der Band umzugehn. (…)
Generelle Hörtipps kann und will ich bei diesem Album nicht geben, da es auch ohne eine, in den meisten Fällen, nicht vorhandene Verknüpfung der einzelnen Stücke, wie eine einzige mörderisch depressive Komposition klingt. Skippen verboten!!!
In jedem Falle ist „Closer“ nicht zur beiläufigen Beschallung geeignet. Zu intensiv ist die Musik, und zu wertvoll.“ (Quelle: http://www.amazon.de/Closer-Joy-Division/dp/B00002DE4E/ref=pd_bbs_sr_1/303-4298875-4845834?ie=UTF8&s=music&qid=1189953933&sr=8-1)