Schlagwort-Archive: Horizon Report

Horizon Report 2017 – Lerntechnologien integrieren und Lernen fokussieren

(Quelle: https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQcTgecjb8kPFqJd8kjcpTVQaYkndghKxr5hEHN6TPwodeebs1p)

Auf dem Rückweg von der GMW-Tagung „Bildungsräume“ fand ich endlich  Zeit, mir den nicht mehr ganz so neuen Horizon Report anzusehen. Zu dessen erscheinen zwitscherten schon vor Monaten alle (sozialen) Medien.

Der Report hat sich ja (nicht nur) in der E-Learning Community einen Namen gemacht, da hier die zu erwartenden Trends des Einsatzes von Lerntechnologien in die Hochschullehre für die kommenden Jahre von einer Expertengruppe prognostiziert wurden. Zwar gibt es auch in diesem Jahr wieder Hinweise auf lehr- und lerntechnologische Entwicklungen , aber viel spannender ist meines Erachtens, dass der Report diese weniger stark fokussiert und seinen Blick deutlicher  auf Themen legt, die das Lehren und Lernen sowie die Organisation von Bildungsräumen an sich betreffen. 

Schon beim Blick in die Zusammenfassung der Ergebnisse zeigt sich, dass als erster Punkt Lehrkulturen und Studierendenerfolge genannt und damit als zentral angesehen werden! Aber auch der Erwerb von praktischen Kompetenzen (wobei entsprechende Technologien sinnvoll zu integrieren sind) und Prozesse zur Einschätzung unterschiedlicher (auch informell erworbener) Kompetenzstufen sowie die Bedeutung des Erwerbs von Medienkompetenzen, nicht nur verkürzt verstanden als Mediennutzungskompetenz (vgl. Medienkompetenzbegriff nach Dieter Baacke), zeigen, wie deutlich sich der Schwerpunkt von der Technologie hin zur Gestaltung von Lehrprozessen und die Unterstützung von Lernprozessen verlagert. 

Blickt man in die zu erwarteten Trends, so stellen die Beförderung von Innovationskulturen an Hochschulen inklusive der Forderung, Scheitern als Teil des institutionellen Lernprozesses zu verstehen sowie der verstärkte Einsatz von Deeper Learning Methoden und die damit verbundene Kompetenzorientierung zwei langfristige Trends dar, die in den kommenden fünf Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Mittelfristig, so der Horizon Report, sind die Messung von Lernprozessen für einen Kompetenzerwerb sowie die Neugestaltung von physischen (!) Lernräumen  zur Förderung von Projektarbeit, Mobilität, Flexibilität oder mixed reality Technologien (im Handbuch E-Learning 2015; (5. Auflage wohl noch 2017) von Arnold et al. als Hybrider Bildungsraum bezeichnet) zwei Bereiche, die erwartbar sein dürften. Aktuelle Trends stellen der verstärkte Einsatz von Blended-Learning, der Ausbau von Lernplattformen sowie Formen kollaborativen Lernens dar. Insgesamt, so zeigen die Trends, geht es jetzt (zumindest meines Erachtens) deutlich stärker um Fragen der Gestaltung von Lehr-Lern-Arrangements, der Kompetenzentwicklung etc., wobei immer wieder auch Technologien, wie z.B. Cloud-Dienste, Apps etc. erwähnt werden.

Ebenso sind die benannten Herausforderungen weniger technischer Natur als vielmehr in den Bereichen der Personal-, Organisations- und Lehrentwicklung zu verorten. So sieht der Report die Entwicklung von Medienkompetenzen bei allen Akteuren, die Zusammenführung von formalen und informellen Lernen und die Kultivierung des Lebenlangen Lernens als bewältigbar an. Schwerer hingegen scheinen Hürden wie die Überwindung der Ausbildungskluft, vor allem bedingt durch soziale Ungleichheiten mit den damit verbundenen Problemen (erschwerter Zugang zu Bildung, Heterogenität der Lernenden) sowie die Überwindung des digital gap auf globaler und innergesellschaftlicher Ebene zu sein. Als echte Herausforderungen werden der Rollenwechsel bei Lehrenden sowie die Entwicklung Kompetenzorientierter Lernangebote beschrieben. (Zu letztgenannten Punkt gibt es wohl kommenden Monat einen Kriterienkatalog, der gerade in Veröffentlichung ist und hoffentlich Lehrenden bei der Gestaltung kompetenzorientierter Ansätze hilft.)

Insgesamt, so denke ich, hat der Horizon Report damit die wirklich wichtigen Themen aufgegriffen, die für die gelingende Gestaltung von Lehre in den kommenden Jahren von Relevanz sein dürften oder könnten. 

Mein Dank gilt an dieser Stelle wie wie jedes Jahr Helga Bechmann vom Multimedia Kontor Hamburg für ihre ausgezeichnete Arbeit an der deutschen Version des Report und ihre freundliche Erinnerung, dass wieder ein Jahr herum ist 🙂

Der Horizon Report 2017 ist hier frei verfügbar: https://www.nmc.org/publication/nmc-horizon-report-2017-higher-education-edition-de/

Horizon Report 2016 in deutscher Sprache erschienen

Der Horizon Report ist mittlerweile eine feste Größe und läutet seit ca. 20 Jahren so etwas wie das „neue E-Learning Jahr“ ein, da in ihm insbesondere die technischen E-Learning Trends „der nächsten Runde“ aber auch Herausforderungen und Lerntechnologien forschungsbasiert prognostiziert werden.  Und seit vielen Jahren zeichnet sich Helga Bechmann vom Multimedia Kontor Hamburg für die deutschsprachige Fassung aus, die sie sehr gewissenhaft übersetzt und zuverlässig im Frühjahr liefert. Auch dieses Jahr gilt ihr daher großer Dank für diese Arbeit!

Who’s hot and who’s not? Eine im Report zu findende Grafik zeigt die Trends, Entwicklungen und Herausforderungen, die nach Ansicht der Autoren in den nächsten fünf Jahren auf die Hochschulen zukommen könnten.

Quelle: Johnson, L., Adams Becker, S., Cummins, M., Estrada, V., Freeman, A., und Hall, C. (2016). NMC Horizon Report: 2016 Higher Education Edition: Deutsche Ausgabe (Übersetzung: Helga Bechmann, Multimedia Kontor Hamburg). Austin, Texas: The New Media Consortium. http://www.mmkh.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/2016-nmc-horizon-report-he-DE.pdf, S.3, CC-BY 4.0
Quelle: Johnson, L., Adams Becker, S., Cummins, M., Estrada, V.,
Freeman, A., und Hall, C. (2016). NMC Horizon Report: 2016
Higher Education Edition: Deutsche Ausgabe (Übersetzung:
Helga Bechmann, Multimedia Kontor Hamburg). Austin, Texas:
The New Media Consortium. http://www.mmkh.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/2016-nmc-horizon-report-he-DE.pdf, S.3, CC-BY 4.0

 

Während die kurzfristigen Entwicklungen und Trends doch schon deutlichen Einzug in die Hochschullehre gehalten haben, bin ich gespannt, wie sich die  mittel- und vor allem langfristigen Prognosen bewahrheiten.

Jochen Robes vom weiterbildungsblog.de hat sich die Mühe gemacht, die Voraussagen des Horizon Reports der Jahre 2004-2011 zusammenzufassen (vgl. http://www.weiterbildungsblog.de/2011/02/08/7-jahre-horizon-report/). Ganz interessant, zu sehen, was vor einigen Jahren als the next big thing eingestuft wurde und wie es heute damit ausschaut…

Horizon Reports 2004-2011

Es bleibt also spannend, was das Lernen und Lehren mit digitalen Medien und die damit verbundenen Entwicklungen angeht…

Wer sich tiefergehend mit den Trends, Herausforderungen und technischen Entwicklungen beschäftigen möchte, kann unter folgendem Link den Report (de) kostenfrei herunterladen: http://www.mmkh.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/2016-nmc-horizon-report-he-DE.pdf

Horizon Report 2015

Quelle: http://i.ytimg.com/vi/ikcPU5Q6tPs/maxresdefault.jpg

Auch wenn es schon alle Spatzen twitterten, möchte ich die Gelegenheit nutzen und auf den vor einiger Zeit veröffentlichten Horizon Report verweisen, der nun auch schon seit Mitte Mai in meinem Maileingang auf seine berechtigte Würdigung wartet. Wie immer gilt der Dank dem Team des Multimedia Kontor Hamburg, insb. Frau Bechmann, für die Übersetzungsarbeit, die sicher für die Verbreitung des Reports im deutschsprachigen Raum vorteilhaft ist. Und ich habe das Gefühl, der Horizon Report, nun schon im 13. Jahr, bekommt, wie die einst so kleinen Apps meines Smartphones, mit jedem Update mehr Umfang und „Gewicht“.  Mittlerweile sind es schon etwas über 50 Seiten, die jedoch durchaus gehaltvoll sind. Denn auf der Vielzahl der Seiten werden zu einzelnen, vom Horizon Report benannten Bereichen, überblicksartige, informative Inputs geliefert, die die Trends anschaulicher und greifbarer werden lassen.

Der Horizon Report ist in drei verschiedene Bereiche gegliedert, die jeweils sechs Schlüsseltrends, sechs lehr-/lerntechnologische Entwicklungen und sechs besondere Herausforderungen benennen, die für den Einsatz von Technologien in Lehr- und Lernszenarien von Bedeutung sein dürften. An dieser Stelle nur die kurze Auflistung, was uns wohl da zukünftig erwarten wird und was wir auch noch gestalten können.

So werden bei den Schlüsseltrends 

  • kurzfristig: der zunehmende Einsatz von Blended Learning und die Neugestaltung von Lernräumen,
  • mittelfristig: der zunehmende Fokus auf die Messung von Lernprozessen und die Verbreitung von OER und
  • langfristig: die Förderung einer Kultur des Wandels und der Innovation sowie vermehrte institutionsübergreifende Zusammenarbeit prognostiziert (vgl. Horizon Report S. 6-19)

Als besondere Herausforderungen für den Einsatz von Technologien benennt der Horizon Report

  • komplexe Herausforderungen: konkurrierende Lehrmodelle und Anerkennung für Lehre,
  • schwierige Herausforderungen: Personalisierung der Lernprozesse und die Vermittlung komplexer Denkansätze sowie
  • bezwingbare Herausforderungen: die Zusammenführung informellen und formellen Lernens und die Verbesserung der Digital- und Medienkompetenz vgl. Horizon Report 20-33).

Der dritte Bereich beschäftigt sich mit lehr- und lerntechnologisch zu erwartenden Entwicklungen im Hochschulbereich, die da wären:

  • in bis zu einem Jahr: Bring Your Own Device und Flipped Classroom
  • in zwei bis drei Jahren: Makerspaces und Wearables
  • in vier bis fünf Jahren: Adaptive Lerntechnologien und das Internet der Dinge (vgl. Horizon Report 34-47).

Das klingt doch alles nach einer spannenden und interessanten Zeit in der Lehre, auf die wir uns da freuen können!

Das Ganze ist auch in einer schönen Grafik abgebildet, die ich den Lesern nicht vorenthalten möchte

Horizon 2015
Quelle: Horizon Report 2015, S. 2

Horizon Report 2014 veröffentlicht

Taufrisch gibt es den neuen Horizon Report 2014 auf der Webseite des Multimedia Kontor Hamburg kostenlos und in deutscher Sprache (besonderer Dank für die Übersetzungsarbeit geht auf diesem Weg an Frau Helga Bechmann von MMKH!) als Download -> klick mich.
Der Horizon Report basiert auf der Forschungsarbeit des New Media Consortium und der EDUCAUSE Learning Initiative und versucht, die Trends des Einsatzes von Technologien der kommenden Jahre im Bereich der Hochschulen zu identifizieren.

Schlüsseltrends, die den Einsatz von Technologien in den Hochschulen in nächster Zeit befördern, sind die zunehmende Verbreitung sozialer Medien sowie die Integration von Online-, Blendet und kollaborativem Lernen (vgl. Horizon Report 2014, S. 9ff.). Mittelfristig wird eine Zunahme datengetriebenen Lernen und des Assessments lt. Report zu erwarten sein sowie der Shift vom Studierenden als Konsumenten zu Produzenten (ebd., 15ff.) Langfristig prognostiziert der Report die Weiterentwicklung von Online-Learning durch Services und Produkte wie bspw. learning analytics, SoundCloud oder andere Ansätze der Personalisierung des Lernens sowie agile Veränderungsansätze, u.a. bedingt durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis, Einbindung externer Experten in die Hochschulstrukturen oder Supportangebote der Hochschulen für Unternehmen. Das Stichwort Technologietransfer charakterisiert dieses Szenario ganz gut (vgl. ebd. S. 23ff.). Die zu erwartenden Entwicklungen bringen einige Herausforderungen für Hochschulen mit sich. So gilt es z.B. die Medienkompetenz der Lehrenden zu fördern, die Rolle der Lehre an Hochschulen neu zu justieren, sich auf neue Geschäftsmodelle einzulassen und mit „Konkurrenz aus unerwarteten Ecken“ bzgl. neuer Lehrmodelle umzugehen, Lehrinnovationen zu verstetigen sowie die Hochschulen zu öffnen und die Relevanz der Hochschulbildung zu erhalten (vgl. ebd. 25ff.).

Als besondere lehr- und lerntechnologische Entwicklungen werden der Flipped Classroom als ein Konzept der Emanzipation der Lernenden und Subjektorientierung des Lernprozesses sowie Learning Analytics für die nächsten zwei Jahre eingeschätzt. Mittelfristig (2-3 Jahre) sehen die Autoren, dass der 3D-Druck sowie die Gamifizierung Einzug in die Lehre und das Lernen halten wird.

Langfristig, also im Zeitraum von 4-5 Jahren, wird prognostiziert, dass das mit dem Begriff „Quantified Self“ bezeichnete Phänomen des Sammelns persönlicher Daten durch Wearables, Einzug in die Hochschullehre halten und durch Apps ergänzt werden wird. Diese Daten, so der Report, werden z.B. mit den persönlichen Lernergebnissen verknüpft und ausgewertet. Lernende können so die für sie gesunden, effektiven und effizienten Lernzeiten extrahieren – sozusagen ein technologiegestütztes Lerndoping. Aber auch für die Industrie können solche Daten dahingehend genutzt werden, dem Kunden passgenaue Services anzubieten (bessere Heilungsmethoden, auf den Ernährungsplan abgestimmte Einkaufszettel uvm.). Als zweiten langfristigen Trend sieht der Horizon Report Virtuelle Assistenten. Solche Ansätze wurden bereits in den 90er Jahren verfolgt und die Idee stammt sogar aus den 70er Jahren, aber sie waren technisch noch nicht ausgereift und konnten daher nicht wirklich Fuß fassen. Mittlerweile finden sie durch smarte Integration in die Technologien zunehmend Verbreitung. Apples Siri ist sicherlich eins der ersten gelungenen Umsetzungen der Neuzeit, die mittlerweile auch von anderen Plattformen in ähnlicher Weise adaptiert worden ist. Mit Hilfe solcher Assistenten wird nicht nur die Verwendung von Technologien vereinfacht (z.B. Gestensteuerung), sondern sie können auch dazu dienen, Kommunikation zu unterstützen, wie der Report am Beispiel einer Präsentation von  Richard F. Rashid von Microsoft darlegt (Link zur Präsentation https://www.youtube.com/watch?v=Nu-nlQqFCKg, ab Minute 6:30 wird es spannend ;-)).

Es bleibt als spannend, was die Entwicklung und Nutzung neuer Technologien (nicht nur) für die Hochschule und Hochschullehre bringen wird. Ob die Trends sich in der Form bewahrheiten, bleibt abzuwarten. Gerade vor dem Hintergrund, dass es immer noch Hochschulen in Deutschland gibt, die sich noch nicht mal dem Thema Internet 1.0 oder E-Learning angenähert haben, wird es sicher dauern, bis solche Trends sich etablieren. Vorreiter wird es aber geben und auf deren Ergebnisse darf man gespannt sein. Der Report zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Um ein Zitat von Alan Kay aufzugreifen (welches mir heute per Email im Kontext der Zukunftsstrategien meiner Universität zugesandt wurde und das auch hier sehr gut passt): „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“

 

Horizon Report 2013

Schon wieder ein Jahr um? Das war der erste Gedanke, als ich die Information erhielt, dass der neue Horizon Report in deutscher Sprache veröffentlicht worden ist. Seit 2004 erscheint er nun schon und gibt Prognosen über die Trends zu neuen Technologien im akademischen Bildungsbereich. Seit 2009 wird er auch in deutscher Sprache veröffentlicht, wofür Helga Bechmann besonderer Dank gilt, die hier wirklich ganze Arbeit leistet!

Auch dieses Jahr werden wieder sechs Technologietrends vorgestellt, von denen erwartet wird, dass sie sich in den kommenden fünf Jahren im Bildungsbereich durchsetzen werden. Außerdem wird die Relevanz der vorgestellten Trends für die akademische Bildung analysiert und mit Praxisbeispielen veranschaulicht.

Für den Zeitraum von einem Jahr oder weniger werden die MOOCs (Massively Open Online Courses) sowie das Tablet Computing genannt. Learning Analytics und Games werden nach Ansicht der Autoren für die kommenden 2-3 Jahre an Bedeutung gewinnen und 3D Printing sowie Wearable Technology stehen für den Zeithorizont 4-5 Jahre hoch im Kurs.  Spannende Zeiten für das Lehren und Lernen stehen an 🙂

Für Interessierte steht der Horizon Report kostenfrei zum Download zur Verfügung: http://www.mmkh.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/2013-horizon-report-HE-German.pdf

 

 

 

Horizon Report 2012 erschienen

Der Horizon Report ist eine Veröffentlichung des New Media Consortium und der EDUCAUSE Learning Initiative, in welchem der Frage nachgegangen wird, welche Medien in (naher) Zukunft für das Lehren und vor allem Lernen von Bedeutung sein werden. Nun ist er für 2012 in der deutschen Fassung (Übersetzung von Helga Bechmann) veröffentlicht worden und steht ab sofort zum Download bereit. Der Beirat (bestehend aus 47 Mitgliedern sowie fachlich ausgewiesene Autoren, Denker, Technologen und Zukunftsforscher aus den Bereichen Lehre, Wirtschaft und Industrie) schaute auf die Entwicklungen und Trends aus Forschung, Praxis und eigener Expertise und leitete hieraus die Trends ab. So identifiziert der Report sechs Schlüsseltrends, denen zukünftig Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Dazu zählen (Horizon Report S. 4f)

  1. „Die Menschen erwarten, wo und wann immer sie wollen arbeiten, lernen und studieren zu können.“
  2. „Die Technologien, die wir nutzen, sind zunehmend Cloud-basiert, und der IT-Support ist dezentralisiert.“
  3. „Die Arbeitswelt ist zunehmend kollaborativ, was zu veränderten Strukturen in studentischen Projekten führt.“
  4. „Die Fülle leicht zugänglicher Materialien und Kontakte im Internet fordert uns auf, unsere Rolle als Lehrende zu überdenken.“
  5. „Lehrmodelle beziehen immer stärker Online-Lernen, Blended-Learning und kollaborative Modelle ein.“
  6. „Im Unterricht rückt das problemorientierte und aktive Lernen stärker in den Vordergrund.“

Weiterhin werden im Horizon Report Herausforderungen identifiziert, die bei der Einführung digitaler Medien im Lehr-Lern-Kontext und in die Organisation berücksichtigt werden sollten (ebd. S. 5f):

  1. „Durch wirtschaftliche Zwänge und neue Ausbildungsmodelle entsteht eine neuartige Konkurrenzsituation für die traditionelle Universität.“
  2. „Die Entwicklung adäquater Evaluationsmaßstäbe bleibt hinter der Entstehung neuer wissenschaftlicher Formen des Schreibens, Publizierens und Forschens zurück.“
  3. „Medienkompetenz gewinnt als Schlüsselqualifikation in jeder Fachdisziplin und Profession immer mehr an Bedeutung.“
  4. „Der konstruktive Fortschritt beim Einsatz neuer Technologien wird durch institutionsbedingte Barrieren erheblich erschwert.“
  5. „Neue Formen des wissenschaftlichen Arbeitens stellen Bibliotheken und Universitätssammlungen vor erhebliche Herausforderungen bezüglich der Dokumentation  wissenschaftlichen Arbeitens und der Geschäftsmodelle, die diese Aktivitäten unterstützen.“

Bezüglich der technologischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Bildungsbereich sollten folgende Trends im Auge behalten werden (ebd. S. 7ff):

Kurzfristige Trends (die nächsten 12 Monate)

  • Mobile Apps
  • Tablet Computing

Mittelfristige Trenda (zwei-drei Jahre)

  • game based learning
  • Technologien zur Lernanalyse

Langfristige Trends (vier-fünf Jahre)

  • gestenbasiertes Computing
  • Ausweitung des Internets auf Gegenstände

In diesem Zusammenhang sei auch auf den OpenCourse 2012 „Trends im E-Teaching“ verweisen, der sich mit den Technologietrends des Horizon-Reports auseinandersetzt. Der Kurs ist offen für alle Interessierten, kostenfrei und findet online statt.

Mehr Informationen:

zur kompletten pdf-Version des Horizon-Reports: http://www.mmkh.de/upload/dokumente/2012HorizonReport_German_final.pdf

Infos zum OpenCourse: http://opco12.de/