Das Thema Hochschulöffnung für die Gruppe der nicht-traditionell Studierenden ist nicht ganz so neu, gewann aber in den letzten Jahren zunehmend an (bildungs-)politischer Bedeutung. Im Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ (https://www.kompetenzregion-rlp.de) des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ (https://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de) wurden Angebote speziell für diese Zielgruppe entwickelt und werden nun angeboten. Im Rahmen des Projekts widmete ich mich unter anderem der Frage, wo denn eigentlich die nicht-traditionell Studierenden bleiben? Denn laut Gesetz können in Rheinland-Pfalz sehr viele Menschen auch ohne Abitur studieren. Jedoch ist der Zustrom dieser Gruppe an Studierenden an die Hochschulen bislang noch überschaubar. Wieso, weshalb, warum?… Und so führte ich eine Befragung bei Personen durch, die grundsätzlich die Studienberechtigung aufgrund ihrer (Bildungs-)Biografie erworben haben, jedoch nicht den Weg an die Hochschulen suchten, suchen oder suchen werden. Über 250 Befragungen ergaben ein interessantes Bild, dass nun im Buch „Hochschulöffnung durch Kompetenzorientierung und Digitalisierung„, herausgegeben von Rolf Arnold u.a. (Schneider Verlag) zusammengefasst dargestellt ist.
Kategorien, gebildet aus einer Abfrage zu „drei Assoziationen mit dem Studium“ bei Schüler_innen an Berufsbildungseinrichtungen in der Westpfalz
Die TU Kaiserslautern lädt am 20.-21.6.17 zur Fachtagung „Berufsorientierung“ und Abschlusstagung des Verbundprojekts „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ ein. Interessierte erhalten hier die Möglichkeit, sich einen Überblick über einen Teil der Ergebnisse der Projektarbeit von OKWest der letzten sechs Jahre zu verschaffen. Weiterer Schwerpunkt wird das Thema Berufsorientierung im Zuge der Hochschulöffnung sein.
Ich darf auf zwei Slots einen Beitrag leisten und werde von den Ergebnissen meiner Suche nach Motiven potentieller nicht-traditioneller Studierender, KEIN Studium aufzunehmen und über die Kriterien kompetenzorientierter didaktischer Ansätze berichten.
Kein Aprilscherz, sondern nun endlich auf dem Markt. Aber es wird wieder deutlich, „Was länge währt…“ 🙂 Der Band „Herausforderung: Kompetenzorientierte Hochschule“ von Rolf Arnold und Konrad Wolf (Hrsg.), der im Rahmen des Projektes „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ jüngst veröffentlicht wurde, versammelt zahlreiche Beitrage, die sich mit Fragen der Kompetenzorientierung an Hochschulen auseinander setzen. Das Thema ist brandaktuell für Hochschulen, Bildungspolitik und Wirtschaft. Daher hoffe ich auf gute Resonanz (nicht nur, weil das Cover meinem Fotoapparat entsprungen ist 😉 – worüber ich mich natürlich sehr freue). Dank gilt insbesondere den vielen Helfern und Unterstützern, die diese Herausgeberschaft ermöglichten!
Aber bevor ich hier anfang, Belangloses zu schreiben, möchte ich lieber das Inhaltsverzeichnis vorstellen. Das sollte etwas mehr Auskunft über die behandelten Themenfelder des Buches geben.
Rolf Arnold: Vorwort des Reihenherausgebers
Ernst Andreas Hartmann: Das Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ – Ein Vorwort
Konrad Wolf: Hochschulöffnung, Regionalentwicklung und Kompetenzorientierung – Anforderungen an eine moderne Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Region
Rolf Arnold: Zur Überwindung der Antiquiertheit des Kompetenzdiskurses – Ein Interview
Felix Rauner: Multiple Kompetenz – Wege und Irrwege beim Übergang von der beruflichen zur akademischen Bildung
Markus Lermen: Wissenschaftliche Weiterbildung und Kompetenzentwicklung
Gerhard F. Braun: Kompetenzorientierung im Studium aus Sicht der Unternehmen
Nadezda Zhukova: Kompetenzorientierung von Studium und Lehre in der Russischen Förderation: Tradition und Entwicklungen nach Bologna
Per Bergamin & Andreas Hediger: Kompetenzorientierung im Kontext neuer Lerntechnologien
Simone Grimmig, Michael Sattler & Martin Schiwy: E-Learning und Blended Learning – ein Blick auf den aktuellen Stand
Barbara Schwarze & Anca-Gabriela Lelutiu: Gender und Diversity in der Lehre: Verbesserung des Studienerfolgs durch Zielgruppenorientierung
John Erpenbeck: Kompetenzorientiert lernen und studieren
Christian Harteis: Auswirkungen des Bologna-Prozesses: eine Expertise der Hochschuldidaktik
Christian Vogel: Konsequenzen der Kompetenzorientierung für die Hochschule
Lars Kilian & Walter Neddermann: Rahmenbedingungen für eine Kompetenzorientierung in der Hochschule nach Bolgona
Thorsten Requadt: Pilotkonzeptionierung eines Anrechnungsmoduls für die berufsbegleitenden Studiengänge der Fachhochschule Kaiserslautern
Niclas Schaper: Kompetenzorientiertes Lehren und Lernen im Studium – Wo muss angesetzt werden, um Kompetenzen wirkungsvoll zu fördern?
Simone Wanken & Lenka Schusterová: Gendersensible Selbstlernmaterialien im Fernstudienangebot
Nikola Roos: Berufsintegrierter Fernstudiengang Betriebswirtschaft als Kooperationsmodell
Armin Kaiser: Metakognition als Schlüssel zur Kompetenzentwicklung
Meike Herwig, Anja Völpel & Claudia Zwecker: Nachhaltige Kompetenzentwicklung: Diemersteiner Selbstlerntage und Lerncoaching als integratives Konzept an der TU Kaiserslautern
Anita Pachner: Entwicklung und Förderung von selbstgesteuertem Lernen in Blended-Learning-Umgebungen. Eine Interventionsstudie
Max Reinhardt: Öffnung der Hochschulen: nichttraditionelle Studierende und Lehrende. Eine theorie- und empiriegeleitete Untersuchung unter Berücksichtigung kompetenzorientierter Lehr- und Lernformate und am Beispiel eines berufsbegleitenden Studiengangs
Carsten Kremb: Das Virtuelle Technologielabor (VTL) in der Ingenieursausbildung: Selbstreguliertes Mikro- und Nanotechnologie-Lernen mit dem Zweibrücker VTL