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Goldie – Ring Of Saturn (1998)

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„Die Medien-Benutzeroberfläche GOLDIE hat uns ja noch immer überraschen können: nach dem arg ambitionierten und doch wichtigen Bombast von \“Saturnz Return\“ präsentiert \“Ring Of Saturn\“ nun sieben strikte, stark tanzbodenorientierte Tracks unter der Engineer-Ägide von Mark Seyfritz. So wird die ehedem 60minütige Prog-Oper \“Mother\“ vom Meister und OPTICAL auf maxitaugliche sieben Minuten runtergestrippt und ist das einzige bereits releaste Stück der Platte.

Wie auch beim Rest verzichtet GOLDIE hier wohltuend auf abgenudelte Two-Step-Beats, sondern konstruiert statt dessen wild schlängelnde Break-Skulpturen, angefüllt mit oldschooligen Hardcore-Sounds, schrägen Terminator-Chords und polternden HipHop-Scratches. Ein unschubladiges Gemisch aus tagesaktuellen Klängen und Alter Schule, das ob seiner Eigenwilligkeit auch auf \“Reinforced\“ hätte erscheinen können. Sehr ungestüm, sehr wild, sehr empfehlenswert – fast so, als wolle er den untanzbaren Pomp von \“Saturnz Return\“ wieder ausbügeln und uns den Glauben an seine Front-Tauglichkeit wiedergeben. Bei mir hat die Metall-Bißleiste das jedenfalls geschaft. Und mit \“What You Won’t Do For Love\“ inklusive GOLDIE-üblichem DIANE CHARLEMAGNE-Gesang sogar einen veritablen Radiohit im Programm.“ (Quelle)

Goldie – Timeless (1995)


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„‚Don’t go near ‚Timeless‘ … it will take your soul out, take it on a fucking journey, and hand it back to you‘ (GOLDIE) ‚Timeless‘, das Titelstück und der Kern des Doppelalbums, ist im Prinzip eine 21 Minuten-Version von ‚Inner City Life‘, unterteilt in die Parts ‚Innercity Life‘, ‚Jah‘ und ‚Pressure‘ und geht in dieser dreigeteilten Form weit über alles hinaus, was ‚Innercity Life‘ und damit das authentischste Stück moderner Großstadtmusik jemals war. ‚Timeless‘ schraubt den UK-Breakbeat in eine nie dagewesene Dimension, sprengt alle mittlerweile vorgegebenen Rahmen, überspringt die Grenzen des Genres, ohne auch nur ein anderes wirklich zu berühren.

GOLDIE spielt mit Sounds wie ein Kind mit dem Feuer, und er läuft verdammt noch mal Gefahr, den ganzen Laden anzuzünden. Er schöpft die Möglichkeiten moderner Technologie bis zum Letzten aus und hat doch keine Hemmungen ob seiner Zielsetzung, die bis dato definitivste aller urbanen kontemporären Formen des musikalischen Ausdrucks zu finden, auf manuell erstellte Sounds zurückzugreifen. Der größte Teil der auf ‚Timeless‘ verwendeten Cubase-gesteuerten Rhythmen z. B. basiert auf im Studio live eingespielten Drumpattern. Überhaupt wurde, wann immer möglich, versucht, nur eigene Sounds zu samplen, um am Ende ein möglichst originäres Ergebnis zu bekommen. Das Ergebnis ist eine Platte, wie sie – auch dank Diane Charlemagnes essentiellem Gesang – soulfuller nicht sein könnte. GOLDIE nennt seine Musik ‚Inner-City Ghetto Music‘, und soulful meint hier nicht nur kräftig, stark, sondern brutal, denn die Seele der Großstadt ist der Kampf. In ihm zu überleben, ist das zentrale Thema des Albums. Auch ein Track, der diesen Kampf überleben will, muß hart sein. Die Tracks auf ‚Timeless‘ sind so hart, daß sie einen Club auch um 6 Uhr morgens noch zum Kochen bringen. Das ist die einzige Härte, die zählt, und die hat nichts mit harten Sounds, sondern einzig und allein mit Integrität zu tun.“ (http://www.intro.de/platten/kritiken/23018447/goldie_timeless)

Wikiepedia und Indiepedia zum Album
Das Video „Innercity Life“ bei youtube