Schlagwort-Archive: Ethereal

Julee Cruise – Floating Into The Night (1989)

Mit „Floating Into The Night“ stellte Julee Cruise 1989 ihr Erstlingswerk vor, auf dem zahlreiche Stücke zu finden sind, die unter anderem bei „Twin Peaks“ und „Blue Velvet“ zu hören (und zu sehen) waren. So verwundert es nicht, dass hier Angelo Badalamenti (Komposition) und David Lynch (Lyrics) selbst mitwirkten und produzierten. Wenn das nicht vielversprechend klingt…?

Damit ist auch die Hörrichtung klar: Mysteriös, schwebend, zart vibrierend, verträumt und zeitlos.

Darf man ein solches Album, ein weiteres Fundstück in meiner Sammlung,  am 2018 noch vorstellen? Der große Hype um #TwinPeaks vom letzten Jahr ist ja einigermaßen durch, wenngleich die sozialen Medien immer noch viel zu berichten haben. Und darüber hinaus werden die Tage nun auch definitiv wieder länger und laden dazu ein, beschwingtere Töne aus der Anlage rieseln zu lassen. Auch wenn das Album für mich nicht geeignet wäre, einen sonnendurchfluteten und warmen Sonntagmorgen zu begrüßen, an den Abenden geht ganzjährig und trägt durch Raum und Zeit…

Meine Bildassoziation – das Album lädt m.E. zu vielen ein – zum Titel „The World Spins“ ist ein Foto einer Plastik, die ich im Louvre fotografierte. Weißer Marmor vor fast weißem Grund. Das Auge hat nicht viel, um sich festzuhalten und zu orientieren. Zwei sich Liebende, zart und filigran herausgearbeitet, ein in Stein gegossener Moment. Kühle und Wärme, Nähe und Distanz, Weichheit und Härte – alles in einem…

„The World Spins“ (c) Lars Kilian

Weitere Quellen:

Dead Can Dance – Dead Can Dance (1984, remastered 2008)

Reinhören
„Mit diesem sensationellen Debut-Album begann Dead can Dance 1984 seinen fantastischen Aufstieg zu einer musikalischen und philosophischen Legende. Diese einzigartige CD geleitet den staunenden Lauschenden auf eine träumerische und abenteuerliche musikalische Reise mit Ebbe und Fluten wie die Wellen eines Ozeans.Jedes Lied ist pulsiert anders , jedes hat seine eigenen individuellen Höhen und Tiefen, die die Faszination für dieses Meisterwerk noch steigern. Wer Dead can Dance nur aus den späteren Alben kennt, wird bei dem Erstlingswerk zu dem noch feststellen, dass die Anfänge des innovativen Duos rauer und düsterer waren, als in den späteren Werken.Dies zeigt sich vor allem in Lisas Gerrards Stimme, die in den Anfangstagen von Dead can Dance deutlich rauer und rockiger war – während die späteren Werke (etwa Aion) mehr melodischer und mystischer aufgebaut waren. Pregnant für diese CD und deshalb ein unbedingter Kaufgrund für alle Fans der anspruchsvollen und träumerischen Musik ist die für Dead can Dance einzigartige Liedermischung – es gibt zwar auch ruhigere Tracks mit Lisas wundervolle mystischer Stimme, dennoch überwiegen die aggressive Stücke wie etwa „The fatal impact“, „The trial“, und „A passage in Time“. Fazit: Einfach kaufen und geniessen – denn gerade der melodische Unterschied zu den späteren Alben macht hierbei die Fazination aus. “ (Amazon Kundenrezension)

http://deadcandance.com/ Offizielle Homepage

Wikipediabeitrag zu Dead Can Dance

Harold Budd, Simon Raymonde, Robin Guthrie & Elizabeth Fraser – The Moon and the Melodies (1986)Ethereal, Ambient

Reinhören
Antidepressiva, durch die Ohren einzunehmen

Schöngeister unter sich: Harold Budd, die Ambient/New Age-Ikone, trifft auf die Märchenwald-Auswanderer von den Cocteau Twins. Als Gastmusiker ist das Dif Juz-Mitglied Richard Thomas dabei, der mal Saxofon spielt oder auch mal die Drums bearbeitet.

Das passt! Schicken die Cocteau Twins schon mit Vorliebe ihre Instrumente in die unendlichen Weiten der Hallgeräte, so steht ihnen Harold Budd da in nichts nach. Harold mit seinem ewig verstimmten Konzertflügel (Bösendorfer; man gönnt sich ja sonst nichts!)klimpert naiv verspielte Melodien und Tonleitern, E. Frazer singt wieder so friedlich, leidenschaftlich, kindlich, unbeschwert und geheimnisvoll romantisch bis der Sternenstaub fast sichtbar aus den Boxen durch’s Zimmer schwebt, dazu die Flächen die ihre Mitstreiter weben, egal ob jetzt vom Saxofon oder aus Gitarren und das rockende Schlagzeug harmonieren zusammen als wäre Harold Budd schon immer ein Mitglied bei den Twins gewesen.

Nirgendwo auf der Platte steht aber der Name Cocteau Twins drauf, nur die Namen der einzelnen Musiker. Man wollte die Twins anscheinend nicht hervorheben.

Und so präsentieren sich die vier Freunde als Gute-Laune-Experten, mit einem Schuß weiser Melancholie. CD in den Player und mit einem entspannten Grinsen im Gesicht kann man in den Dünen liegen und den Wellen zuhören oder sich an Pappelpollen schwebend in einer lauen Brise bei Abendlicht satt sehen oder im Bett liegen bleiben ohne groß aufzufallen. Das Leben ist schön!!!

Das Alter merkt man der Produktion überhaupt nicht an (Mittachziger), also hat man hier etwas zeitloses geschaffen, verliert also folglich auch in den nächsten Jahrzehnten seine Magie nicht. Wo findet man sowas heute noch?“ (http://www.amazon.de/review/R1ZX5TZG03U4VM/ref=cm_cr_rdp_perm)

Das Album bei Wikipedia (en)