Was für ein Vorhaben! In sieben Tagen sollte das L3T-Buch (Lehrbuch für Lernen und Lernen mit neuen Technologien) überarbeitet werden. Mehr als 250 Mitwirkende haben es möglich gemacht, damit dieses Projekt auch erfolgreich durchgeführt werden konnte. Als Ergebnis stehen 59 Kapitel, taufrisch überarbeitet und als freie Bildungsressource im Netz. Respekt!!! Unter der Adresse: http://l3t.tugraz.at/index.php/LehrbuchEbner10 kann das Buch oder einzelne Kapitel eingesehen bzw. runtergeladen werden. Die Betreiber der Aktion (Sandra Schön und Martin Ebner) haben den gesamten Prozess auch nochmal aktiv gebloggt, so dass man vieles zur Entstehung, den Autoren und Unterstützern etc. nachlesen kann: http://l3t.eu/2.0/
Da kann man nur nochmal herzlich gratulieren und sich für das Engagement aller bedanken!
Mit der Überschrift ist ja eigentlich schon fast alles gesagt. Die Herausgeber des L3T, des Lehrbuchs für Lernen und Lehren mit Technologien, wollen das Werk überarbeiten lassen. Bereits die erste Veröffentlichung sorgte für Wirbel. 115 AutorInnen erstellten das Werk, welches von über 80 Gutachterinnen nochmals reviewt wurde. Seit 1.2.2011 ist es für alle Interessierten frei zugänglich und mit mittlerweile mehr als 160.000 downloads wurde von dem Zugang auch rege Gebrauch gemacht. Außerdem wurde im Mai 2011 auch eine Printversion bereit gestellt.
Da das Thema in ständiger Bewegung ist, gibt es stets neue Entwicklungen, Trends, Erkenntnisse etc. Diese wollen die Herausgeber nun in dem neuen Buch erfassen und veröffentlichen. Dass dabei nicht der „Klassische Weg“ des Publizierens gegangen wird, war fast zu erwarten 🙂 Sandra Schön und Martin Ebner wollen das Buch in nur 7 Tagen überarbeiten und ergänzen lassen. Dazu werden gerade in Deutschland und Österreich – vielleicht auch noch in der Schweiz? – entsprechende L3T-Camps gegründet, die neben notwendiger Infrastruktur auch den Austausch der Autoren fördern sollen und in denen zum Schluss auch angestoßen wird. Rasende Reporter berichten zweimal täglich von den Camps. Bibliotheken bieten entsprechende Services an den Camps an.
Das ganze Vorhaben ist ein Experiment, dass durchaus gelingen kann, wenn man sich die Planung ansieht. Aber die Herausgeber gehen auch zu Recht davon aus, dass es vielleicht einige Pannen oder Probleme geben könnte, was nicht verwundert, denn so ein Projekt gab es noch nicht. Die Schreibphase von 7 Tagen erfolgt vom 20.8.-28.8.13 (das Wochenende ist frei!) in den Camps und mit Autorenteams im ganzen deutschsprachigen Europa. Darüber hinaus wird es eine intensive Online-Kooperation und -Kommunikation geben. Von den Autoren wird jedoch auch eine Vorbereitung verlangt (Literatur, Gliederung). Und natürlich werden Reviewer, Layouter, Lektoren usw. gesucht.
Die 7 Tage im Überblick (erster Plan)
Tag 1 (Dienstag, 20.8.13): Start und schreiben Tag 2 (Mittwoch, 21.8.13): Schreiben Tag 3 (Donnerstag, 22.8.13): Start Review und Überarbeitung Tag 4 (Freitag, 23.8.13): Review und Überarbeitung (Sa/So, 24./25.8.13 – frei!) Tag 5 (Montag, 26.8.13): Lektorat und Layout Tag 6 (Dienstag, 27.8.13): Lektorat und Layout Tag 7 (Mittwoch, 28.8.13): Finalisierung und Party
Neben der Neuausgabe gibt es also jede Menge Erfahrungen im „rapid-publishing“ zu sammeln und sicher ist auch eine Menge Spaß dabei.
Die Version 2.0 dieses Buches soll wieder frei zugänglich sein. Dann drück ich mal die Daumen, dass das Vorhaben gelingt. Andere haben in 7 Tagen schließlich die Welt erschaffen, also sollte es doch auch möglich sein, ein Buch zu überarbeiten 😉 ToiToiToi!
Das Institut für Medien- und Kompetenzforschung (Essen/Berlin) hat Ende letzten Jahres das fünfte „MMB E-Learning- Wirtschaftsranking“ vorgelegt, das zeigt, dass die deutschen e-Learning Anbieter 2011 einen deutlichen Umsatzschub erfahren haben. So konnte im Vergleich zu 2010 ein Umsatzwachstum von 21,9% erreicht werden und belief sich 2011 bei den vom mmb geschätzten ca. 250 e-Learning Dienstleistern auf etwa 500 Mio. Euro. Nach den Berechnungen waren über 5000 festangestellte und ca. 2500 Freiberufler für die Dienstleister in diesem Segment tätig, was einem Personalzuwachs von ca. 9-12% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Hauptgeschäftsfelder liegen in der Contenterstellung (34,7%) und Verkauf/Vermietung von e-Learning Tools (21,8%) sowie dem Anbieten von e-Learning Kursen und Inhalten. Dabei zeigt sich, dass über 80% der verkauften Angebote maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen sind. Auch geht der Trend weg von „Full Service Angeboten“ hin zu Spezialangeboten (Stichworte: „Modulare Skalierbarkeit“, „Cloud Learning“, „Barrierefreiheit“ „Fast Prototyping“). (Die Ergebnisse beruhen auf Angaben von 34 befragten Unternehmen aus diesem Wirtschaftssegment, welche für die Hochrechnung dienten.)
Ein Trend, dem sich mittlerweile immer mehr Hochschulen öffnen, zeigt sich darin, die Bildungsangebote für (weltweit) interessierte Gruppen zu öffnen. Auch die Leuphana Universität geht nun diesen Weg und bietet Onlinekurse in der dafür eingerichteten Digital School an. Das Interessante daran: Jeder kann sich einschreiben, es gibt keine Zulassungsbeschränkungen. Interessant an dem Angebot ist, dass für die erfolgreiche Teilnahme auch Leistungspunkte vergeben werden, die dann an der eigenen Hochschule (falls nötig), angerechnet werden. Das dafür zu erstellende Zertifikat kostet dann jedoch etwas: 20 Euro.
Der erste angebotene 3-Monate dauernde Kurs heißt „ThinkTank Cities“ unter Leitung von Daniel Libeskind. In dem Kurs geht es darum, Zukunftsszenarien für die Gestaltung der Städte zu entwickeln. In fünf-Personen-Teams lösen die Studierenden Aufgaben, durch die Einbindung eines Peer-Review-Verfahrens werden die Arbeitsergebnisse online diskutiert. Hierfür setzt die Digital School auf den Einsatz von social media und einer entsprechenden Lernplattform. Die in den Gruppen entwickelten Ideen werden in einem weiteren Schritt in 2D und 3D Modellen umgesetzt.
Interessant an dem Ansatz ist weiterhin die Idee, mit Unterstützung vieler multidisziplinärer und internationaler Teams, gelungene Ideen und Innovationen für die Zukunft der Städteentwicklung zu erarbeiten. Mal schauen, welche Ergebnisse im April zu erwarten sind und ob diese online vorgestellt werden.
Auch im Wintersemester gibt es im Rahmen des Projektes „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ eine Vortragsreihe. Sie steht unter dem Titel „Lehre im Wandel. Neue Lehr- und Lernformen mit Blick auf die Kompetenzorientierung“ und startet am 5.11.2012. Die Vorträge finden am Fraunhofer-Institut ITWM, Kaiserslautern statt, die Teilnahme ist kostenfrei. Der Einfachheit halber möchte ich an dieser Stelle nur die Webseite (http://www.kompetenzregion-rlp.de/) zitieren, auf der auch die Möglichkeit der Anmeldung zur Vortragsreihe gegeben ist:
„Das Anliegen der Reihe ist es, über aktuelle Entwicklungen in der Hochschullehre zu informieren und die Lehrenden aller Fachrichtungen bei der Ausrichtung Ihrer Lehre und Studiengestaltung auf eine Kompetenzorientierung und die Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen zu unterstützen. Die Erfordernisse für eine stärkere Kompetenzorientierung ergeben sich bspw. im Rahmen von Akkreditierungsverfahren, aber auch wegen der zunehmenden Selbstlernorientierung, besonders in berufsbegleitenden oder Fernstudienformaten.
Die Vortragsreihe bietet einen Überblick über
eine kompetenzorientierte Gestaltung von Studiengängen im Allgemeinen 05.11.2012: Prof. Dr. Niclas Schaper, Universität Paderborn,
eine Kompetenzorientierung im Kontext neuer Lerntechnologien 12.11.2012: Prof. Dr. Per Bergamin, Leiter des Instituts für Fernstudien & eLearningforschung, Fernfachhochschule Schweiz,
die Entwicklung von Selbstlernkompetenzen im Rahmen von Blended-Learning- und Präsenzstudiengängen 03.12.2012: Prof. Dr. Hermann J. Forneck, Direktor Pädagogische Hochschule der Nordwestschweiz,
eine gendergerechte Kompetenzorientierung von Studiengängen 10.12.2012: Prof. Dr. Schwarze, Hochschule Osnabrück
und die Sicht von Unternehmen auf eine Kompetenzorientierung des Studiums 17.12.2012: Dr. Gerhard F. Braun, Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz.
Die Einladung richtet sich an alle Hochschullehrenden und Mitarbeiter/-innen der FH und TU Kaiserslautern sowie an alle Interessierten aus Bildung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.“
Der Horizon Report ist eine Veröffentlichung des New Media Consortium und der EDUCAUSE Learning Initiative, in welchem der Frage nachgegangen wird, welche Medien in (naher) Zukunft für das Lehren und vor allem Lernen von Bedeutung sein werden. Nun ist er für 2012 in der deutschen Fassung (Übersetzung von Helga Bechmann) veröffentlicht worden und steht ab sofort zum Download bereit. Der Beirat (bestehend aus 47 Mitgliedern sowie fachlich ausgewiesene Autoren, Denker, Technologen und Zukunftsforscher aus den Bereichen Lehre, Wirtschaft und Industrie) schaute auf die Entwicklungen und Trends aus Forschung, Praxis und eigener Expertise und leitete hieraus die Trends ab. So identifiziert der Report sechs Schlüsseltrends, denen zukünftig Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Dazu zählen (Horizon Report S. 4f)
„Die Menschen erwarten, wo und wann immer sie wollen arbeiten, lernen und studieren zu können.“
„Die Technologien, die wir nutzen, sind zunehmend Cloud-basiert, und der IT-Support ist dezentralisiert.“
„Die Arbeitswelt ist zunehmend kollaborativ, was zu veränderten Strukturen in studentischen Projekten führt.“
„Die Fülle leicht zugänglicher Materialien und Kontakte im Internet fordert uns auf, unsere Rolle als Lehrende zu überdenken.“
„Lehrmodelle beziehen immer stärker Online-Lernen, Blended-Learning und kollaborative Modelle ein.“
„Im Unterricht rückt das problemorientierte und aktive Lernen stärker in den Vordergrund.“
Weiterhin werden im Horizon Report Herausforderungen identifiziert, die bei der Einführung digitaler Medien im Lehr-Lern-Kontext und in die Organisation berücksichtigt werden sollten (ebd. S. 5f):
„Durch wirtschaftliche Zwänge und neue Ausbildungsmodelle entsteht eine neuartige Konkurrenzsituation für die traditionelle Universität.“
„Die Entwicklung adäquater Evaluationsmaßstäbe bleibt hinter der Entstehung neuer wissenschaftlicher Formen des Schreibens, Publizierens und Forschens zurück.“
„Medienkompetenz gewinnt als Schlüsselqualifikation in jeder Fachdisziplin und Profession immer mehr an Bedeutung.“
„Der konstruktive Fortschritt beim Einsatz neuer Technologien wird durch institutionsbedingte Barrieren erheblich erschwert.“
„Neue Formen des wissenschaftlichen Arbeitens stellen Bibliotheken und Universitätssammlungen vor erhebliche Herausforderungen bezüglich der Dokumentation wissenschaftlichen Arbeitens und der Geschäftsmodelle, die diese Aktivitäten unterstützen.“
Bezüglich der technologischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den Bildungsbereich sollten folgende Trends im Auge behalten werden (ebd. S. 7ff):
Kurzfristige Trends (die nächsten 12 Monate)
Mobile Apps
Tablet Computing
Mittelfristige Trenda (zwei-drei Jahre)
game based learning
Technologien zur Lernanalyse
Langfristige Trends (vier-fünf Jahre)
gestenbasiertes Computing
Ausweitung des Internets auf Gegenstände
In diesem Zusammenhang sei auch auf den OpenCourse 2012 „Trends im E-Teaching“ verweisen, der sich mit den Technologietrends des Horizon-Reports auseinandersetzt. Der Kurs ist offen für alle Interessierten, kostenfrei und findet online statt.
Der Virtuelle Campus Rheinland-Pfalz (www.vcrp.de) bietet im Rahmen seines Angebots technische Infrastrukturen für und Fortbildungen zum Einsatz von eLearning an den Universitäten in Rheinland-Pfalz an. So wird vom 18.4.-30.05.2012 das Onlineseminar zum Thema: „Wie kann man die Hochschullehre sinnvoll mit digitalen Medien unterstützen?“ angeboten, zu welchem man sich noch anmelden kann. Das Seminar richtite sich an Hochschullehrende sowie Personen, die eine fundierte Basis zum Thema Lehren mit digitalen Medien erhalten wollen. Folgende Themenfelder werden im Onlineseminar bearbeitet:
Was ist E-Learning?
Welche Varianten und Typen von E-Learning gibt es? Wie unterscheiden sie sich?
Was sind die technischen Grundbedingungen für E-Learning? Was muss dabei unterschieden werden?
Was verbirgt sich hinter gängigen E-Learning Schlagwörtern wie LMS, Blended-Learning, Web 2.0, social software?
Der konkrete Ablauf kann der Modulbeschreibung auf der VCRP-Homepage (klick mich) entnommen werden.
Vom 5.-10.3.2012 findet erstmal die Open Education Week statt. Dabei handelt es sich um eine Aktion, die darauf abzielt, die verschiedenen Einzelinitiativen im Bereich der Open Educational Resources (OER) zu bündeln und deren Bekanntheit zu steigern. Hierfür werden Onlineveranstaltungen (z.B. Webinare) aber auch Veranstaltung bei Bildungsanbietern weltweit (z.B. an Universitäten) durchgeführt. Die Open Education Week wird vom Open Courseware Consortium organisiert und von vielen Initiativen und Unternehmen unterstützt.
Eine Barriere für den Einsatz multimedialer Lernmaterialien stellt die Erstellung dar. Lehrkräfte gehen davon aus, dass hierfür umfangreiche Technikkenntnisse und hoher Programmieraufwand notwendig sind. Dass es auch anders geht – zumindest wenn man kleine Bausteine erstellen möchte – zeigt die Webseite http://learningapps.org/. Hier liegen neben einer Sammlung von „Lernapps“ auch entsprechende Werkzeuge bereit, die es erlauben, relativ schnell eigene Lernbausteine zu erstellen. Dafür ist kein Download von Software nötig, die Apps lassen sich online unkompliziert mittles entsprechender Vorlagen erstellen. Vorbereitete Vorlagen gibt es u.a. für Schätzen, Quizzes, Bildzuordnungen, Multiple-Choice Aufgaben, Puzzles, Kreuzworträtsel und Wortgitter, verschiedene Zuordenaufgaben uvm. Mit diesen Vorlagen können kleine Übungs- und Lernaufgaben erstellt werden, die dann in der Lehre oder für das Lernen nutzbar sind.
…und weil es so schön und bequem mit den E-Books ist, gibts gleich noch einen Tipp: Das e-teaching Portal bietet seine Inhalte nun auch kostenfrei als E-Book an. Somit kann man mit entsprechenden Lesegeräten wunderbar offline in den Texten schmökern, seine Notizen machen und und und. Angeboten wird das E-Book im verbreiteten ePub-Format, so dass die über 2500 Inhaltsseiten sehr gut auf den meisten Geräten dargestellt werden können. Feine Sache! Mehr Informationen zum Service sowie zum Download: http://www.e-teaching.org/materialien/ebook/index_html