Schlagwort-Archive: Einstürzende Neubauten

AG Geige – Trickbeat (1989)

„Wir lebten in Tagen von Zeychen und Wundern. Wo sind sie hin? Keiner sah sie gehn…“, sang einst die AG Geige auf dem Album Trickbeat, ihrem poetlektischen Erstling auf Vinyl nach einigen Kassetten-Produktionen , der den Unpop in den 80ern weiter  auslotete. Vergleiche zu anderen Bands der Zeit zu ziehen, ist wohl nicht möglich. Gern wird „Der Plan“ herangezogen, wobei der Vergleich hinkt. Aber auch zu den Einstürzenden Neubauten oder DAF könnten gewisse Bezüge hergestellt werden, ohne damit ins Schwarze zu treffen.

Der „Trickbeat“ der AG Geige ist nicht zu fassen.  Er wurde nicht wirklich erfolgreich, galt aber als bester und orginellster Musikentwurf der Zeit aus der ehem. DDR. Die Mischung elektronischer Beats mit den Texten, die wohl zwischen Dada, Dekonstruktion und Hermeneutik pendeln, erzeugt eine fast schon unwiderstehliche Spannung, die auch nach 25 Jahren (!) keine Langeweile aufkommen lässt. Passenderweise heißt es im titelgebenden Track:

„Alle Tore sind geöffnet
Hunderttausend steh’n bereit
Und das Gestern wird vergessen
Und der Morgen ist noch weit
Heute ist uns nichts zu schade
Heute gibt es keine Gnade
Trickbeat heißt der Lebenssinn
Trickbeat tanzen heißt ‚Ich bin‘

Alles soll nach Trickbeat klingen
Wenn du Angst hast: Trickbeat singen

Webseite der AG Geige

Wikipediabeitrag mit weiteren Informationen

Tapeattack listet das Album zum kostenlosen Download. Ich hoffe, das ist legal. Falls nicht, bitte ich um eine kurze Info.

Andreas Ammer & F.M. Einheit – Crashing Aeroplanes (2001/2002)

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Andreas Ammer findet für seine Hörspiele Themen, die Abseits des Mainstreams liegen. Sei es die Vertonung der Insektenwelten (Bugs & Beats & Beasts), eine Hommage an Walter Benjamin (Loopspool) oder das Projekt „On ‚The Tracks„, bei welchem Personen in verschiedenen Städten der Welt andere Menschen verfolgen und dabei beschreiben, was sie beobachten. Die Liebe zu Details bringt eine sehr persönliche Ebene in die Hörspiele hinein, die das Hörerlebnis noch lebendiger und intimer werden lassen und durch die Wahl geeigneter Musiker (z.B. Console) werden die Grenzen vom Hörspiel zur Konzeptmusik fluid. „Crashing Aeroplanes“ tanzt da nicht aus der Reihe, wenngleich das Thema eine gewissen Brisanz besitzt. Die Texte für das Hörspiel stammen von den Cockpit Voice Recordern, die „anders, als die Piloten, jeden Absturz überstehen.“ (Zitat aus dem Hörpsiel) Ammer widmete sich diesen letzten Minuten von verschiedenen Cockpit Voice Recordern und erstelle eine Collage, die auf ihre Art sachlich und fast schon nüchtern die letzten Sekunden im Cockpit von Flugzeugen dokumentiert, wenn die Technik versagt hat. Musikalisch begleitet dieses Vorhaben F.M. Einheit (Ex-Einstürzende Neubauten), der dezent elektronische Sounds unter die Textfragmente mischt und mit üblichen, aus dem Fliegen bekannten Geräuschen (z.B. das „Bling“, wenn die Anschnallzeichen erstrahlen) anreichert. Brisant war auch, dass die CD im September 2001 veröffentlicht werden sollte, aber aufgrund des damaligen tragischen Zwischenfalls verschoben wurde.  Zu Recht wurde das Werk mit der höchsten deutschen Auszeichnung für Hörspiele, dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, 2002 geehrt. Ammer und Einheit schaffen es, das Thema Technikversagen am Beispiel von Flugzeugabstürzen, welches durchaus Potential für eine morbide oder sensationsträchtige Herangehensweise bietet, neutral aufzuarbeiten und machen deutlich, dass Sicherheit in der technisierten Welt fragil ist und nie abschließend gegeben ist. Mir stellt sich beim Anhören die Frage, ob Piloten in diesem wohl schlimmsten Fall tatsächlich so entspannt bleiben, wie es auf der CD zu hören ist, oder hier eine geschickte Auswahl an O-Ton Dokumenten den sachlichen Blick auf das Thema nicht versperren soll.

Biografische Informationen zu Andreas Ammer bei laut.de

Einstürzende Neubauten – Alles Wieder Offen (2007)

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„Es hat den Neubauten gut getan, sich selbständig zu machen und ihre Musik nunmehr ganz auf eigene Rechnung aufzunehmen und selbst zu veröffentlichen. In den letzten Jahren war die Berliner Band so produktiv wie schon lang nicht mehr, nun hat sie mit Alles wieder offen auch noch eine ihrer besten Platten überhaupt am Start. Vom Lärm haben sich die Neubauten scheinbar endgültig verabschiedet, dafür kredenzen sie ein vollmundiges Meisterwerk zwischen poetischen Popsongs und einem ungebrochen grandiosen Sinn für Energie und Dynamik. Es geht ihnen heute musikalisch um die Feinheiten, um das Ausloten zwischen leise und laut, das sie mittlerweile meisterlich beherrschen, und um das Zusammenspiel der Instrumente. Aufbau statt Zerstörung. Über der Musik, lyrischen Balladen und elektrisierenden Rhythmen, aber thront – Entschuldigung, man muss es so majestätisch ausdrücken – König Blixa mit seiner sonoren Stimme, wandelt der ewige Bohemien als älter werdender Dichterfürst durch seinen Garten und sieht nach seinen Pflänzchen. Im Gegensatz zur Musik darf es in den Texten gern noch etwas mehr sein. Doch egal ob wuchtig oder zärtlich, in Bildersprache verkleidet oder ungewohnt klar, Bargeld findet fast immer die richtigen Worte.

Die Einheit von Musik und Text ist auf jeden Fall verblüffend. „Die Wellen“ bildet das Wogen des Meeres ab und wird gegen Ende hin immer wilder („Ich halt dagegen, brüll jede Welle einzeln an: / Bleibst du jetzt hier?”). „Nagorny Karabach“ erzählt von einem ganz speziellen Ort („Komm mich mal besuchen / Ich hab unendlich Zeit / Und der Blick der ist vom Feinsten”) und gemahnt an die ruhigeren Stücke von Nick Cave & The Bad Seeds, als Bargeld noch mitspielte. „Ich hatte ein Wort“ ist eine berührende Ballade über die Schönheit, die ein einziges Wort zu erzeugen im Stande ist. „Weil weil weil“ rockt mit einem Rhythmusmotor Marke Timbaland. „Ich warte“ schließlich ist eine Anrufung der mächtigen Kräfte, die in der Musik stecken: „Ich warte bis sie Türen Tore Schleusen öffnet / Bis sie wolkenbrechend – Weckruf Fanfare – / Überraschend aus dem Hinterhalt sich stürzt / Ich hoffe sie zettelt eine Hymne an”. Ein Erlebnis, wie der Meister hier ins Rasen gerät. Man vermeint streckenweise, Klaus Kinski beim Deklamieren zu hören, aber es sind doch immer Blixa Bargeld und seine Gang. Einstürzende Neubauten, so leicht und verführerisch wie nie zuvor, und trotzdem ein mächtiges Werk.“ (http://www.now-on.at/kritiken.artikel.php?artikel=1697)

http://www.alles-wieder-offen.com/ – Webseite zum Album

Einstürzende Neubauten – Silence Is Sexy (2CD) (2000)

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„Reduktion der Krachpioniere

„Die Zufälligkeit und das Konzept der Konzeptlosigkeit, was bei der Gründung dabei war, hat sich in einer natürlichen Entwicklung weiter verändert und verfeinert.“ 20 Jahre nach Gründung der Einstürzenden Neubauten stellt dieses Zitat Blixa Bargelds wohl einen passenden Rückblick auf die spannende Geschichte Deutschlands wohl wichtigster Industrial Band dar. Anders als in revolutionären Anfangstagen, wo noch alles, was Krach machte, für den Bandsound eingesetzt wurde und Chaos das Grundelement der Neubauten darstellte, stehen heute, nicht zuletzt durch das Engagement von Bargeld bei Nick Cave, filigrane Soundstrukturen und durchdachte Engagements im Vordergrund. Der Einsatz von nahezu beliebigen Geräuscherzeugern wurde stark reduziert und stellt nun nur noch ein Stilmittel, nicht mehr ein Hauptelement dar. Klassische Instrumente und eine glasklare Produktion haben dafür an Bedeutung gewonnen. Trotzdem findet der Fan natürlich von der Flugzeugturbine bis zur Birkenstocksandale wieder reichlich Krankes, nur dessen Präsenz wurde zurückgenommen. Songs wie die Vorabsingle „Sabrina“ und der überwiegend ruhige erste Teil der CD beweisen zwar, daß die Neubauten sogar fähig sind radiotaugliches Material zu schreiben, eine Anpassung der Feuilleton-Lieblinge an den Massengeschmack wird aber durch schwierige Werke wie das Zehn-Minuten-Epos „Redukt“ verhindert.

Auch textlich muß man eingehend bemängeln, daß die Neubauten scheinbar zahm geworden sind. Schnell wird jedoch klar, man hat nur die Methoden geändert: nicht mehr Frontalangriff mit dem Preßlufthammer, sondern lieber effektiv durch die Hintertür. „Selbst in einem Schwerkraftregelkreis kann die Regel leicht zerbrechen / Und das ist nur für Bleierne und Flügellahme – Verbrechen“ ein Zitat aus „Newtons Gravitätlichkeit“ belegt, daß die Neubauten nicht ihre Ansichten, wohl aber ihre Vorgehensweise verfeinert haben. Selbstironie, Wortspielereien, wie die Suche nach der Farbe Schwarz in „Sabrina“ und hintergründiger Humor finden sich in seltener Perfektion in beinahe jedem Stück wieder. Trotzdem bleibt die Platte und ihre Anliegen ernst. Textlich und musikalisch besonders herausragend ist hier das absolute Überstück der Platte: „Die Befindlichkeit des Landes“, ein wütender Angriff auf die Konsumtempel, die das Land überziehen und das diesbezügliche allgemeine Desinteresse. Der Zeitgeist und seine Irrwege sind die gewohnten Hauptangriffspunkte. Stillstand ist Rückschritt, Belanglosigkeit der Tod. Diese düstere Melancholie, die drohend über dem gesamten Album schwebt und die ununterbrochene Kritik an Angepaßtheit und Regelgehorsam („Zampano“) sowie der Rückzug in einen eigenen abgeschotteten Kosmos („Anrufe in Abwesenheit“) sind die wohl wichtigsten Charakteristika von „Silence is sexy“.

„Pelikanol“, das allerdings nur der Erstauflage des Albums auf einer Zusatz-CD beiliegt, ist mit seinen 18:30 Minuten, seinem aufs simpelste reduzierten Text und seinen Endlosschleifen, dann wohl noch am ehesten für Fans der ersten Stunde geeignet. Schwer nachvollziehbar, düster und lärmend schleppt es sich dahin und erinnert an die Gründungsjahre der Band. Heute jedoch haben die Neubauten eine Stufe erreicht, wo sie gar völlige Stille wie im Titelstück „Silence is sexy“ auf CD bannen können ohne dadurch an künstlerischem Wert einzubüssen. Im „Musentango“, einem selbstironischen, nahezu autobiographischen Text über die Schreibblockade eines alternden Dichters, schließlich entdeckt der geneigte Hörer sogar tanzbare Klänge und angesichts dieser Methamorphose bleibt nur noch die Wahl, euphorisch der Band zu dieser Wiederauferstehung zu gratulieren und ihre gelungene Flucht vor der Monotonie früherer Tage zu bewundern oder das Kapitel Neubauten als vergangene Revolution abzuschliessen. Fair wäre das allerdings nicht. (Thorsten Thiel)“ (http://www.plattentests.de/rezi.php?show=202)

Einstürzende Neubauten – Perpetuum Mobile (2004)

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„“Perpetuum Mobile“, die utopische Maschine, die ohne Energieverbrauch dauernd Arbeit leistet – der Titel der neuen Einstürzenden Neubauten Platte (das erste reguläre Studio-Album seit „Silence Is Sexy“ (2000), und teilweise finanziert durch die Neubauten-Supporters, die sich nach Zahlung eines kleinen Betrages in die Aufnahmen bzw. in den Kreativ-Prozess einmischen durften und mit exklusiven Track-Downloads, einer exklusiven „Supporters CD“ und vielen anderen interaktiven Specials belohnt wurden) dürfte vielen die perfekte Vorlage bieten, die Band mit ebendieser Maschine gleichzusetzen, die zwar Arbeit leistet, sich aber dabei nur noch um die eigene Achse dreht, keine musikalischen Neuerungen mehr kreiert. Komplett daneben. Dass die Neubauten schon seit Langem einen großen Schritt in Sachen Lautstärke und Zerstörung von Song-Strukturen zurückgetreten sind, dürfte hinlänglich bekannt sein – und hoffentlich auch, dass sie großartige Songs (und hier wirklich im Sinne von Songs) schreiben können. „Perpetuum Mobile“ beinhaltet 12 Songs, die durch ihre größtenteils reduzierte Instrumentierung die komplette Aufmerksamkeit des Hörers fordert und erhalten sollte, denn auch beim x-ten Durchlauf kann man wieder neue Dinge entdecken und sich immer wieder an Blixa Bargelds Wortakrobatik erfreuen. Ganz im Sinne der o.g. Maschine geht es auf diesem Album vorwiegend um Bewegung und Luft bzw. Wind – diese Motive tauchen in jedem Song auf, sowohl textlich als auch musikalisch (z.B. durch einen Luft-Kompressor) – es reist jemand von A nach B, der Liebe wegen („Perpetuum Mobile“), es gibt ein „Leichtes, leises Säuseln“, man treibt Inzest mit den Sternen, denn Astronomen haben Schnaps im Weltall entdeckt („Selbstportrait mit Kater“), seltene Vögel ziehen ihre Kreise, oder man verfolgt den „Weg ins Freie“, der – ähnlich der aus Filmen bekannten Split-Screen-Technik – auf beide Kanäle (links / rechts) verteilt jeweils eine eigene Perspektive anbietet, um ein gemeinsames Ziel anzusteuern. „Perpetuum Mobile“ ist eine wunderschöne und interessante Reise, die sowohl Dramatik als auch Ruhe beinhaltet. „Was ich deinen Träumen suche? Ich suche nichts. Ich räume nur auf.“ Nur zu, Herr Bargeld – wenn dabei weiterhin einfach gute Songs herauskommen, gibt es keinen Einwand von dieser Seite. (David Bluhm)“ (http://www.gaesteliste.de/review/show.html?_nr=3199)

http://www.neubauten.org/ – Offizielle Webseite

Einstürzende Neubauten – Fünf Auf Der Nach Obenen Offenen Richterskala (1987, remastered 2002)

„Neu gewonnene und ausgebaute Subtilität und Atmosphäre statt spontanem Ver- und Zerstörungswahn früherer Tage – mit ihrem 1987 veröffentlichten, vierten Studioalbum gingen die Berliner Krachkünstler von den Einstürzende Neubauten erneut im legendären Hansa- Studio und mit Hilfe von Produzenten-Ikone Gareth Jones bis an die Grenzen akustischer Machbarkeiten: Erstmalig setzen Blixa Bargeld und Co. auf ihre Vorstellungen von Schönklang, integrieren sogar echte Streicher in ihre Songs und verstören somit einmal mehr ein ganzes Genre! Die zuvor fast exzessiv praktizierte, omnipräsente Aggressivität weicht einer zerrissenen, trügerischen und unberechenbaren Ruhe, die Songs wie „Zerstörte Zelle“, „Morning Dew“ oder das hochgradig charakteristische und programmatische „Keine Schönheit ohne Gefahr“ trägt und in Konsequenz sogar das verhasste Feuilleton auf die bis dato belächelte Mauerstadt-Kuriosität aufmerksam macht. Musikhistorisch bedeutsames Album und Meilenstein des Industrial! Diese Wiederveröffentlichung enthält neben allen Tracks des urpsrünglichen Vinylalbums auch „related tracks“: Singles, Remixes etc. Das Original-Artwork des Plattencovers wurde für das Digipak-Format übernommen und digital überarbeitet, das 12-seitige Booklet enthält viele der Texte auf deutsch und englisch.“

Biografie von den Einstürzenden Neubauten auf musicline

Die Neubauten bei Indiepedia

Einstürzende Neubauten – Perpetuum Mobile (2004)

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„Keine andere deutsche Band ist bezüglich ihrer Wahrnehmung so sehr am Feuilleton-Geplapper festgemacht worden: Was die Band ist oder sein soll, steht in der Süddeutschen und der FAZ. Basta. Der Hauch des aristokratischen Kulturapostels haftet Blixa Bargeld zugegebenermaßen an, aber bei allem kulturgeschichtlichen Zuschreibungs- und Einordnungswahn hat man oft eines vergessen: Einstürzende Neubauten schreiben seit ›Haus Der Lüge‹ Songs. Und zwar meistens ziemlich gute. ›Wüste‹, ›Stella Maris‹ – da braucht es kein etymologisches Wörterbuch, um das einfach gut zu finden. Da werden wunderschöne Liebesgeschichten in wunderschöne fragile Songs eingebettet.

›Perpetuum Mobile‹ ist vielleicht das Album, das sich bislang am stärksten am Thema Song abarbeitet. Klar, kann man ja auch nicht erwarten, dass nach 24-jähriger Bandgeschichte immer noch auf Metall rumgeprügelt wird. Aber es kommt einem wirklich so vor, als würden ihre Songwriting-Fähigkeiten in allem, was über Einstürzende Neubauten zu lesen ist, schlichtweg ignoriert. Auf ›Perpetuum Mobile‹ sind hervorragende Songs. ›Ein Leichtes Leises Säuseln‹ ist abermals ein wundervolles Liebeslied, ›Dead Friends (Around The Corner)‹ eine morbide Friedhofsmär, ›Youme & Meyou‹ eine kryptische Reise, und ›Selbstportrait Mit Kater‹ gaukelt vor, der vielleicht erste autobiografische Song von Blixa Bargeld zu sein. Auch textlich löst sich Bargeld mehr und mehr von typischen Motiven aus Mythologie und Eigenweltlichkeit. Einstürzende Neubauten öffnen sich, und der neue Beat von den ehemaligen Die-Haut-Mitgliedern Arbeit und Moser erinnert oft an Can-Drummer Jaki Liebezeit oder frühe Faust-Platten. ›Perpetuum Mobile‹ ist das Singer/Songwriter-Album von Einstürzende Neubauten. Und als solches kann man es unzählige Male nacheinander durchhören, ohne dass auch nur eine Spur von Langeweile aufkommt. Riecht nach Befreiung von all den Zuschreibungen. Und das ist verdammt gut so.“ (http://www.intro.de/platten/kritiken/23030987)

http://www.neubauten.org – offizielle Homepage von den Neubauten

Einstürzende Neubauten – Ende Neu (1996)

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„Seit dem äußerst erfolgreichen letzten Album „Tabula Rasa“ gibt es knapp drei Jahre später erstmals neues Material von den Einstürzenden Neubauten. Mittlerweile auf ein Trio geschrumpft, knüpfen die Berliner mit dem neuen Longplayer „Ende Neu“ direkt an ihre ersten musikalischen Gehversuche (Anfang der Achtzigerjahre) an, und überraschen dabei doch mit neuen, untypischen Klängen. Der tosende Opener „Was Ist Ist“ liefert gleich zu Beginn einen klassischen Neubauten-Song. Alex Hackes Gitarre klingt schaurig schräg, Blixa Bargeld erschlägt den Hörer geradezu mit seinen Statements, die zusammen mit den fordernden Rufen des Begleitchors zur totalen Sprachverwirrung führen. Doch schon überraschen die Avantgarde-Künstler mit einem wunderschönen Liebeslied. Blixa singt mit der Schauspielerin Meret Becker im Duett über ein Paar, das lediglich in seinen Träumen zueinander finden kann. Nick Cave hat es ja bereits erfolgreich mit dem australischen Schlagersternchen Kylie Minogue vorgeführt; dieses Lied dürfte einer der größten Hits in der Geschichte der Neubauten werden. Auch bei „The Garden“ sowie „Die Explosion Im Festspielhaus“ verzichten Blixa & Co zugunsten einer eher romantischen und beschaulichen Stimmung auf die sonst so typischen Lärm-Orgien. Alte Fans kommen dennoch auf ihre Kosten. „Installation No I“ und das fesselnde „NNNAAAMMM“ zerren mit satten Traktoren-Geräuschen und ekstatischen Perkussions-Orgien in gewohnter Manier an den Nerven.“ (http://www.discover.de/kritiken/sites/einsturz.html)

Die Neubauten bei Wikipedia und laut

Das herrliche Stella Maris gibts bei youtube zu genießen