Auf der Webseite „Blätter für deutsche und internationale Politik“ (www.blaetter.de) finden sich anlässlich des 85. Geburtstages sämtliche Texte von Jürgen Habermas, die in den „Blättern“ von ihm und über ihn herausgekamen. Weitere Beiträge von Okar Negt, Ulrich Oevermann, Klaus Günther uvm. Das schöne ist, dass die Blätter frei verfügbar sind und digital aufbereitet wurden. Es bigt ePub, mobi und pdf-Versionen der Texte, so dass diese wunderbar auf den Lesegeräten in der Urlaubszeit mitgenommen werden können, um sich in die Gedanken von Habermas einzulesen.
Die TU-Chemnitz hat das „T-Book“ vorgestellt. Das T steht für Ton – also die Verbindung von Audio und Printmedium. Auf der Webseite wird es als evolutionärer Schritt dargestellt, jedoch denke ich, dass es gar nicht sooo neu ist. Ich erinnere mich an Kinderbücher, denen eine sogenannte Schallfolie beigelegt war, die auf dem Plattenspieler der Eltern wiedergegeben werden konnte. Modernere Versionen sind z.B. die tiptoi Bücher Bücher, die mittels speziellem Lesestift weitere Audioinformationen für die Lesenden bereithalten (das da mehr möglich wäre, hatte ich mal mit Ravensburger diskutiert, aber der Verlag hatte nicht so viel Interesse an einer „erweiterten Funktionalität“ der Bücher).
Neu hingegen bei T-Books ist das Produktionsverfahren, dass dann die Audiowiedergabe ermöglicht. Es wird kein weiteres Lesegerät benötigt und die Technik bindet sich smart ins Buch ein. Beim Umblättern werden die Sounds eingespielt bzw. ausgeblendet. Ein schönes Beispiel liefert die Aufbereitung des 2015er Katalogs des World Press Photo Awards, das ich an den Blogbeitrag gepackt habe.
Ob es sich jedoch durchsetzen wird? Immerhin könnte ich bei einem E-Book ebenfalls problemlos die Audiodateien einbinden und wiedergeben lassen. Das alles mit HD-Bildauflösung, Kopfhöreranschluss oder Ausgabe über die Lautsprecher des Tablets, hoher Audioqualität oder, falls nötig, austauschbaren Audiodateien uvm…
Man stelle sich vor: Ein 1000-seitiger Roman in 10 Stunden gelesen? Das erinnert sofort an Guiness-Buch-Rekorde oder eine „Wetten Dass“ Sendung und wirkt auf den Normalleser phantastisch und unerreichbar. Dass man seine Lesegeschwindigkeit von den durchschnittlichen 200 Wörtern pro Minute auf schnittige 1000 Wörter erhöhen kann, ist nicht neu. Bücher wie Schneller lesen oder Speed Reading bieten entsprechende Hinweise und Übungen, um schneller und vor allem auch erfolgreicher zu lesen. Studierende habe ich hin und wieder mit diesen Techniken konfrontiert, aber mit nur mäßigen Erfolgen, wenngleich bereits innerhalb eines Seminars von 90 Minunten die Lesegeschwindigkeiten zunahmen. Jedoch fehlte den Studierenden für das weitere Üben der Techniken die Zeit, weil sie ja für das Studium andere Sachen lesen mussten. Paradox und verständlich 😉
Nun wurde ich auf ein äußerst spannendes und Erfolg versprechendes Vorhaben aufmerksam gemacht: Spritz
Spritz bietet die Möglichkeit, auf elektronischen Geräten wir Handy, Tablet und hoffentlich auch PCs, Texte in Geschwindigkeiten bis 1000 Wörtern (vielleicht ist auch noch mehr drin?) zu lesen. Das klingt verrückt, ist es aber nicht. Ich finde die Demonstration auf deren Webseite äußerst beeindruckend und empfehle diese an dieser Stelle weiter. Einfach auf dem virtuellen Telefen die Landessprache (Flagge) auswählen und daneben noch die Wortgeschwindigkeit (wpm) angeben. Man staunt nicht schlecht, wie schnell man lesen kann, wenn man die Augen nicht bewegen muss. Das charmante an der Technik: sie lässt sich auf jedem noch so kleinen Display realisieren, da nur einzelne Worte, manchmal sogar nur Wortteile, angezeigt werden.
Ich bin wirklich begeistert und gespannt, was aus dem Projekt wird. Davon wird sicher noch einiges zu hören / zu lesen sein…
Tanja Singer und Matthias Bolz vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften haben ein E-Book herausgegeben, welches sich um Fragen des Mitgefühls, des Mitgefühltrainings, Konzepten zum Mitgefühl, wissenschaftliche Aspekte sowie Trainingsprogramme zum Mitgefühl dreht. Damit ist es nicht nur für die Forschung interessant, sondern bietet auch praxistaugliche Hinweise zum Thema. Entstanden ist es im Rahmen eines Workshops, der 2011 stattfand. Neben dem Inhalt finde ich die „Aufmachung“ interessant.
Neben den Inhalten, die in Textform aufbereitet worden sind, bietet das E-Book multimediale Inhalte in Form von Videos, Bildern und Sound-Collagen. Herausgekommen ist ein Buch, welches abwechslungsreich die Inhalte zu den jeweiligen Themenfeldern präsentiert.
Das ganze ist kostenfrei in deutsch und englisch verfügbar. Neben einer iPad-Version (490MB!) gibt es auch eine E-Pub-Version. Da E-Pub selbst leider nicht gerade als Format glänzt, welches multimediale Inhalte aufnehmen kann, werden für dieses Format die medialen Erweiterungen seperat angeboten. Auch für den Kindle sowie als pdf wird eine Version geboten. Selbstverständlich können die Inhalte auch ganz ohne e-Book-Reader online betrachtet werden.
Eine neue Studie zum geänderten Leseverhalten durch e-Books wurde durch ein Team um Prof. Dr. Michael Clement (Institut für Marketing und Medien an der Universität Hamburg) durchgeführt und veröffentlicht.
Nicht überraschend kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Nutzer von e-Books weiter wächst. Gaben in der ersten Untersuchung (2011) 9% der Befragten an, mind. 3 e-Books pro Jahr zu kaufen, waren es 2012 20%. Interessant ist hingegen, dass e-Book Leser auch das Papierbuch nutzen: 22% der e-Book Leser haben in den vergangenen 12 Monaten 3 oder mehr Hardcover-Bücher gekauft (in der ersten Untersuchung waren es noch 19%). Der Unterschied fällt im Segment der Taschenbücher geringer aus.
Ich vermute, dass in der ersten Befragung (2011) noch mehr early adaptors und besonders Technik affine Menschen befragt wurden, die schnell und gern neue Medien ausprobieren, während nun auch der analoge Leser auf den e-Book-Zug aufspringt, da dieses Format durchaus einige Vorteile mit sich bringt. Weiterhin kann durch die intensivere die Vermarktung der Geräte, der Preiskampf und die steigende Funktionsvielfalt zu einer Verbreitung beitragen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass 79% der Befragten e-Book Leser bei Amazon einkaufen. Der Onlinehsop konnte in den letzten Monaten mit einigen verlockenden Angeboten verschiedener e-Book Reader Punkten (vgl. Kindle e-Book Reader bei Amazon).
Darüber hinaus zeigten jüngere Studien, dass insbesondere für ältere Leser e-Books eine gute Wahl sind. Dies liegt wohl u.a. daran, dass nicht nur viele Bücher bequem und leicht zu transportieren sind, die Reader ausgezeichnete Laufzeiten mit einer Akkuladung vorweisen können und die Nutzung einfach von statten geht. Auch die Möglichkeit, Texte an die eigenen Lesepräferenzen bzgl. Kontrast und Schriftgröße anzupassen, kommt dieser Gruppe entgegen. Dennoch bietet das gedruckte Buch weiterhinVorteile: Nachschlagwerke, Reiseführer oder Bildbände beispielsweise sind als Papierversion oft deutlich praktischer zu nutzen bzw. schöner anzusehen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Interessant ist die mediale Kannibalisierung, die insbesondere bei den Tablet-PCs als e-Book Lesegeräte stattfindet. Hier findet ein Verdrängungseffekt statt, dem das Medium e-Book noch nicht gewachsen ist. Denn die Tablets bieten neben der Lesefunktion viele weitere Möglichkeiten der Unterhaltung und der Informationssuche, da sie den problemlosen und komfortablen Zugang zum Internet ermöglichen. Somit werden für die Nutzer auch andere digitale Angebote interessant (Soziale Netzwerke, Online-Zeitungen etc.), die nur einen Klick weit entfernt sind. Diese Informationshäppchen, die schnell zwischendurch „eingeworfen“ werden können, passen offensichtlich besser zum Nutzungsverhalten als das langwierige Lesen eines Buches.
Dann wäre es ja besser, den Beitrag an dieser Stelle zu beenden, damit mir die Leser nicht abspringen 🙂
Fremdsprachen erlernen kann mühsam sein. Aber wenn man es mit interessanten Inhalten verbindet, geht es oft viel besser und schneller. Die Webseite www.doppeltext.com geht den Weg, Bücher aus dem Russischen, Spanischen, Italienischen und Englischen im Original als E-Book sowie als Übersetzung anzubieten. Aber statt zwei Bücher nebeneinander legen zu müssen, kann man in der Originalsprache lesen und falls man mal nicht weiter kommt, einfach mit der Mouse auf die entsprechende Textstelle klicken. Sofort gibt es eine kurze Übersetzung der entsprechenden Passage, so dass der Lesefluss nicht großartig gestört wird und dennoch das Wort in seinem Kontext verstanden werden kann.
…und weil es so schön und bequem mit den E-Books ist, gibts gleich noch einen Tipp: Das e-teaching Portal bietet seine Inhalte nun auch kostenfrei als E-Book an. Somit kann man mit entsprechenden Lesegeräten wunderbar offline in den Texten schmökern, seine Notizen machen und und und. Angeboten wird das E-Book im verbreiteten ePub-Format, so dass die über 2500 Inhaltsseiten sehr gut auf den meisten Geräten dargestellt werden können. Feine Sache! Mehr Informationen zum Service sowie zum Download: http://www.e-teaching.org/materialien/ebook/index_html
Der kanadische Online-Buchhändler Kobo verschenkt zwischen 24. und 28.12.11 ein digitales Paket. Und zwar wird die „Umberto Eco Compilation“ mit fünf Werken von Kobo gratis und legal angeboten (Warenwert sonst um die 40 Euro). Darin enthalten sind die Romane: ”Der Name der Rose”, “Das Foucaultsche Pendel”, “Die Insel des vorigen Tages” und “Baudolino” sowie das aktuelle Werk “Der Friedhof in Prag”.
Um die Werke zu erhalten, muss man sich allerdings vorher bei Kobo registrieren, was wiederum kostenfrei möglich ist. Dann gibt es gutes Futter für den vielleicht zu Weihnachten erhaltenen E-Book-Reader.
Das Portal e-teaching.org startete jüngst mit einem neuen Themenspecial „Tools, Tools, Tools ….?!“ Von November 2011 bis Februar 2012 werden hier Beiträge zu neuen Werkzeugen zur Gestaltung und Umsetzung von E-Learning Vorhaben vorgestellt.
Folgende Themen werden in den kommenden Wochen besprochen:
07.11.11: E-Teaching: Technikgetrieben oder didaktikorientiert? Podiumsdiskussion mit Dr. Martin Ebner (TU Graz), Luka Peters, M.A. (Universität Osnabrück) und Professor Reinhard Keil (Universität Paderborn).
21.11.11: Open Source Software: Wer profitiert vom freien Code? Expertenchat mit Florian Gnägi (frentix GmbH)
05.12.11: Erstellung elektronischer Bücher – das Beispiel ABC-Manager der TU Graz, Schulung von Walther Nagler (TU Graz)
09.01.12: Audioboo – ein Audiowerkzeug für den Unterricht. Schulung mit Torsten Larbig (Frankfurt)
16.01.12: PowerPoint ade: Präsentationen mit Prezi mal anders.Schulung mit Markus Schmidt (Institut für Wissensmedien)
Der E-Book Markt kommt in Bewegung. I-Pad & Co. drohen, den E-Book-Readern mit E-Ink Technologie schon jetzt den Rang abzulaufen, was sicherlich auch einigen Anbietern nicht gefallen dürfte. Daher gehen Amazon & Co in die Offensive, bspw. mit dem sehr guten und günstigen Kindle (99€).
Heute erfuhr ich von der Aktion bei Amazon, dass nur heute das E-Book „1Q84“ von Haruki Murakami kostenlos im Angebot ist. Und zwar nicht nur für Kindle-Besitzer sondern für jedermann. Dazu einfach die Software auf dem PC, I-Pad oder sonstwo installieren und anschließend das Buch ordern. Klappte bei mir prima 🙂