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Grimes – Visions (2012)

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Das Cover schreckt potentielle Hörer schonmal ab. Oder erzeugt es doch eher Aufmerksamkeit? Meine erste Assoziation war: ein Japan-Reimport 🙂 Crimes schafft es, mit ihrem dritten Album Grenzen aufzuheben und Gegensätze zu verschmelzen. Ein Gengreclash, den die Leute bei plattentest.de als „Electro-Album für Urban-Outfitters-Mädchen“ bezeichnen. Zentral ist ein schwebender Elektro-Pop, der von fast schon elfenhaften Gesängen Cocteau Twins & Co.  ummantelt wird. Passt auch irgendwie zum Plattenlabel 4AD. Damit wird es gleichsam unspektakulär oder auch scheinbar beliebig. Aber man sollte Grimes die Aufmerksamkeit widmen, die sie verdient. Dann offenbart sich das feine Geflecht der Sounds, die dieses Album auszeichnen. Für diejenigen, die keine Zeit und Ruhe dafür finden,  bleibt noch das cover als Tatoo-Vorlage 🙂

Offizielle Webseite von Grimes


Harold Budd, Simon Raymonde, Robin Guthrie & Elizabeth Fraser – The Moon and the Melodies (1986)Ethereal, Ambient

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Antidepressiva, durch die Ohren einzunehmen

Schöngeister unter sich: Harold Budd, die Ambient/New Age-Ikone, trifft auf die Märchenwald-Auswanderer von den Cocteau Twins. Als Gastmusiker ist das Dif Juz-Mitglied Richard Thomas dabei, der mal Saxofon spielt oder auch mal die Drums bearbeitet.

Das passt! Schicken die Cocteau Twins schon mit Vorliebe ihre Instrumente in die unendlichen Weiten der Hallgeräte, so steht ihnen Harold Budd da in nichts nach. Harold mit seinem ewig verstimmten Konzertflügel (Bösendorfer; man gönnt sich ja sonst nichts!)klimpert naiv verspielte Melodien und Tonleitern, E. Frazer singt wieder so friedlich, leidenschaftlich, kindlich, unbeschwert und geheimnisvoll romantisch bis der Sternenstaub fast sichtbar aus den Boxen durch’s Zimmer schwebt, dazu die Flächen die ihre Mitstreiter weben, egal ob jetzt vom Saxofon oder aus Gitarren und das rockende Schlagzeug harmonieren zusammen als wäre Harold Budd schon immer ein Mitglied bei den Twins gewesen.

Nirgendwo auf der Platte steht aber der Name Cocteau Twins drauf, nur die Namen der einzelnen Musiker. Man wollte die Twins anscheinend nicht hervorheben.

Und so präsentieren sich die vier Freunde als Gute-Laune-Experten, mit einem Schuß weiser Melancholie. CD in den Player und mit einem entspannten Grinsen im Gesicht kann man in den Dünen liegen und den Wellen zuhören oder sich an Pappelpollen schwebend in einer lauen Brise bei Abendlicht satt sehen oder im Bett liegen bleiben ohne groß aufzufallen. Das Leben ist schön!!!

Das Alter merkt man der Produktion überhaupt nicht an (Mittachziger), also hat man hier etwas zeitloses geschaffen, verliert also folglich auch in den nächsten Jahrzehnten seine Magie nicht. Wo findet man sowas heute noch?“ (http://www.amazon.de/review/R1ZX5TZG03U4VM/ref=cm_cr_rdp_perm)

Das Album bei Wikipedia (en)