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„Wo bleiben denn die nicht traditionell-Studierenden?“

 
Quelle: http://www.paedagogik.de/bilder/9783834017772.jpg

Das Thema Hochschulöffnung für die Gruppe der nicht-traditionell Studierenden ist nicht ganz so neu, gewann aber in den letzten Jahren zunehmend an (bildungs-)politischer Bedeutung. Im Projekt „Offene Kompetenzregion Westpfalz“ (https://www.kompetenzregion-rlp.de) des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ (https://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de) wurden Angebote speziell für diese Zielgruppe entwickelt und werden nun angeboten. Im Rahmen des Projekts widmete ich mich unter anderem der Frage, wo denn eigentlich die nicht-traditionell Studierenden bleiben? Denn laut Gesetz können in Rheinland-Pfalz  sehr viele Menschen auch ohne Abitur studieren. Jedoch ist der Zustrom dieser Gruppe an Studierenden an die Hochschulen bislang noch überschaubar. Wieso, weshalb, warum?… Und so führte ich eine Befragung bei Personen durch, die grundsätzlich die Studienberechtigung aufgrund ihrer (Bildungs-)Biografie erworben haben, jedoch nicht  den Weg an die Hochschulen suchten, suchen oder suchen werden. Über 250 Befragungen ergaben ein interessantes Bild, dass nun im Buch „Hochschulöffnung durch Kompetenzorientierung und Digitalisierung„, herausgegeben von Rolf Arnold u.a. (Schneider Verlag) zusammengefasst dargestellt ist.

Kategorien, gebildet aus einer Abfrage zu „drei Assoziationen mit dem Studium“ bei Schüler_innen an Berufsbildungseinrichtungen in der Westpfalz

 

Für Interessierte hier nochmal der Direktlink zum Verlag: http://www.paedagogik.de/index.php?m=wd&wid=3012

Und einen Einblick in das Inhaltsverzeichnis: http://www.paedagogik.de/verzeichnisse/9783834017772in.pdf

Bildung in der digitalen Welt: 27.6.16 ist E-Learning Tag in Rheinland Pfalz

Am 27.6.16 findet am Standort Koblenz der Universität Koblenz-Landau der nächste E-Learning Tag Rheinland Pfalz statt. Das Programm ist soweit zusammengestellt und es sind spannende Themen und Beiträge zu erwarten. Der E-Learning Tag Rheinland-Pfalz wird dieses Jahr zusammen mit den 14. Koblenzer eLearning Tagen (KELT) durchgeführt. Zentrale Themen sind dieses Jahr:

  • Medienkompetenz
  • open educational ressources
  • Digitalsierungspolitik und -strategie sowie
  • Selbstlernen digital

Neben den Themen-Tracks am Nachmittag, in denen Referenten aus ihren Erfahrungen berichten, gibt es am Vormittag einige spannende Vorträge. Zu hören sind:

  • Prof. Dr. Michael Kerres (Uni Duisburg-Essen) „Vom E-Learning zur Digitalisierung von „Studium & Lehre“ : Perspektiven für die Hochschulentwicklung“
  • Prof. Dr. Henning Lobin (Uni Gießen) „Auf dem Weg zur Digitalkultur?“
  • JProf. Dr. Mandy Schiefner-Rohs (TU Kaiserslautern) „Medienkompetenz revisited – Anforderungen, Herausforderungen, Überforderungen?“

Derzeit besteht noch die Möglichkeit zur kostenfreien Anmeldung, auf die ich an dieser Stelle gern hinweisen möchte.

Datenschutz – Ein Element der Medienkompetenz?

Bildquelle: http://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/34836505/header_fofra.png?size=maincontent_image_top

Beim Lesen eines Interviews mit Spiros Simitis, den „Vater des Datenschutzes“, stellte ich mir die Frage, inwieweit Datenschutz in der aktuellen Diskussion um Medienkompetenz berücksichtigt ist oder ob es nicht bereits immanenter Bestandteil von Medienkompetenz ist. In dem Interview verweist Simitis darauf, welche Bedeutung Datenschutz hat und zukünftig haben wird. Er bestätigt die These von Harald Welzer, dass wir ohne geeigneten Datenschutz mit der „Abschaffung des Privaten“ rechnen müssen und uns in ein „Totalitarismus ohne Uniform“  droht. Dem kann neben entsprechenden gesetzlichen Regelungen auch mit einem entsprechenden Bewusstsein des Einzelnen für den Umgang, der Veröffentlichung und Weitergabe von Daten begegnet werden. Hier wird das Subjekt gefragt. Nur: Wer kann eigentlich ernsthaft von sich behaupten, zu wissen, wo seine/ihre Daten liegen und was damit passiert. Die Kontrolle scheint nicht mehr möglich. Daten werden von unseren digitalen Endgeräten gesammelt, ohne das man sich wirklich dagegen wehren kann. Damit sind nicht nur Computer gemeint, auch Kühlschränke, Toaster – kurz: Das Internet der Dinge – könnten schon bald in die Datensammlung einbezogen werden, wenn es sowas wie ein Identitätssicherheitsgesetz geben sollte. Wir geben Daten bewusst in sozialen Netzwerken preis. Wir zahlen sogar Geld für  Wearables, damit diese zahlreiche Daten von uns sammeln, die dann irgendwo in der Cloud ablegen, ohne dass wir wissen, wer darauf noch zugreifen kann und wird.  Beim Installieren einer App für unser Smartphone werden wir mit vielen, aber unspezifischen, Hinweise konfrontiert, auf welche persönlichen Daten diese App zugreifen will. Daten über uns werden in öffentlichen Räumen, z.B. bei der Videoüberwachung auf Plätzen,  genauso „abgegriffen“ wie in vermeintlich geschützten Bereichen, z.B. beim Zahlungsverkehr. Und wir sind genötigt, Daten zu offenbaren, die dann wiederum kommerzialisiert werden, wie z.B. der (viel zu kleine) Skandal um den Neuentwurf des Bundesmeldegesetzes deutlich machte.

Kurzum: Es ist nicht nur nicht mehr einfach, die Kontrolle über die eigenen, personenbezogen Daten zu behalten. Es wird auch zunehmend unmöglich, wenn gesetzliche Regelungen aufgeweicht werden oder man sich nicht von der Teilhabe der digitalen Welt verabschieden möchte.

Das das Thema bildungsrelevant ist, zeigt sich immer wieder in entsprechenden Publikationen. Das Handbuch E-Learning bspw. bespricht dieses Thema an entsprechenden Stellen. Verwiesen werden soll auch auf den interessanten, kostenfreien MOOC „Mein digitales Ich“ , der den Fragen des Schutzes persönlicher Daten zumindest in Teilen nachgeht.

Es scheint nicht nur so, dass Datenschutz ein wichtiges Thema ist. So Fragt der Interviewer Frye im besagten Interview: „Aber man kann die Menschen nicht daran hindern, zu viel von sich preiszugeben – oder?“ Simits Antwort: „Nein, das kann und soll man nicht. Wohl aber gilt es, nachhaltig zu versuchen, ein entsprechendes Bewusstsein zu wecken. Denn der Datenschutz ist nicht nur eine Frage der Normen, die den Umgang mit den Daten regeln, sondern zunächst und vor allem ein Appell an die Betroffenen: Es geht um Eure Daten! Der zweite Ansatz parallel dazu ist, darüber nachzudenken: Wer will die Daten haben, und wie wird damit umgegangen? Und wir sind – ich sage das mal sehr bewusst – an einem Punkt angelangt, wo es für den Datenschutz nicht gut aussieht.“ (Forschung Frankfurt, 1/2015 S. 48)

Das klingt für mich danach, über das Thema Datenschutz als Element der Medienkompetenz genauer nachzudenken. Aber vielleicht gibt es ja auch (aktuelle) Publikationen, die sich explizit mit dem Spannungsfeld Medienkompetenz und Datenschutz auseinandergesetzt haben? Vielleicht gibt es sogar interessante Ansätze, wie man Datenschutz und die Bedeutung der Reichweite einer Freigabe persönlicher Daten lehren und lernen kann? Hinweise sind willkommen!

Denn implizit schwingt das Thema in der Definition des Medienkompetenzbegriffs mit, wenn von Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung die Rede ist (vgl. Baacke 1999, ausführlicher hier).

29.7.15 Roll-Out für…

…die vierte erweiterte Auflage des Handbuch E-Learning! Wie schon das Cover zeigt, mussten die Inhalte mit dem raschen Wandel und der vielen Entwicklungen im E-Learning Schritt halten und wurden entsprechend ergänzt. Themen wie OER, MOOCs, Game Based Learning uvm. wurden in die neue Auflage aufgenommen und bestehende Themen wurden in dem mittlerweile über 600 Seiten starken Werk aktualisiert. Die sich bewährte Struktur der vorherigen Auflagen wurde beibehalten und die Aspekte der Planung, Produktion, Implementierung, Evaluation und Qualitätssicherung im E-Learning werden in jeweiligen Kapiteln vorgestellt.

Ich freu mich, dass das Buch heute auf den Markt kommt und hoffe, dass es nicht nur gute Resonanz bekommt sondern auch Hilfesuchenden gute Hinweise liefert.

Das Buch ist heute im wbv-Shop und auf allen anderen Kanälen bestellbar. Ein E-Book Code liegt jedem Buch bei.

…ach ja, Windows 10 kommt heute auch raus… 😉

MOOC Production Fellowship

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat in Kooperation mit iversity einen Wettbewerb ausgelobt, der auf die Entwicklung von MOOCs abzielt.  MOOC steht für Massive Open Online Course, womit meist kostenlose und allen frei zugängliche Onlineveranstaltungen bezeichnet und auch von sehr vielen Teilnehmern besucht werden. Ausführlichere Informationen dazu finden sich u.a. bei einem Video von iversity (http://youtu.be/b_N_NHbC80E), eine kritische Auseinandersetzung bieten die Präsentationen von Rolf Schulmeister (http://lecture2go.uni-hamburg.de/konferenzen/-/k/14447) und Claudia Bremer & Joachim Wedekind (http://lecture2go.uni-hamburg.de/konferenzen/-/k/14441), die auf der Campus Innovation in Hamburg berichteten.

Wie dem auch sei, MOOCs sind derzeit hoch aktuell und im besagten Wettbewerb konnten Einrichtungen Ideen und Konzepte für ein MOOC einreichen. Zehn der eingereichten Vorhaben werden mit 25.000 Euro prämiert um das MOOC umzusetzen. Die MOOCs werden auf der Plattform von iversity kostenfrei angeboten und können von allen Interessenten besucht werden. Welche Ideen und Konzepte einen Zuschlag erhalten, bestimmt die Öffentlichkeit durch ein Abstimmungsverfahren. Hierfür wurden alle eingereichten Beiträge auf einer Webseite veröffentlicht und können angesehen werden (https://moocfellowship.org/submissions).

Nicht ganz unparteiisch anbei das MOOC Konzept des Distance and Independent Study Center der TU Kaiserslautern zum Thema „Nachhaltige Entwicklung“ (zum Abstimmen den folgenden Link nutzen: https://moocfellowship.org/submissions/nachhaltige-entwicklung). Jetzt heißt es nur noch abstimmen und Daumen drücken.

Bildungsmonitor – Wer hat das beste Bildungssystem im ganzen Land?

…schon ein paar Tage alt, aber dennoch nicht veraltet, stolperte ich heute wieder über den Bildungsmonitor im Netz. Bei dieser Webseite handelt es sich um eine klare und ansprechend gestaltete Seite, die Auskunft über die Leistungen des Bildungssystems in Deutschland sortiert nach den Bundesländern gibt. Mittels einer grafischen und wahlweise tabellarischen Aufbereitung von Daten auf Basis von über 100 Indikatoren können Informationen zu

  • pro Kopf-Bildungsausgaben
  • Investitionen in Bildungsressourcen
  • Bedingungen für die Betreuung der Lernenden
  • Förderangebote
  • Internationalisierung des Bildungsangebots
  • Zeiteffizienz bei der Ausbildung
  • Schulqualität
  • Integration und Chancengleichheit
  • Berufliche Bildung und Arbeitsmarktorientierung
  • Akademisierung
  • Förderung im MINT-Bereich
  • Förderung der Forschung

abgefragt werden. Dabei finden sich zu den einzelnen Aspekten jeweils mehrere Detailabfragen. Neben dem Ist-Zustand 2012 wird auch eine dynamische Abfrage angeboten, die die Entwicklungen in den einzelnen Bundesländern aufzeigt. Nach Information des Bildungsmonitors ist derzeit Sachsen das Land mit dem besten Bildungssystem. Schleswig Holstein liegt hingegen auf dem letzten Platz. Zur Ehrenrettung sei darauf hingewiesen, dass sich alle Bundesländer im Vergleich zu 2004 enorm verbessert haben. Mit den gemessenen Indikatoren läge beispielsweise Schleswig-Holstein 2004 noch auf Platz 1.

Den Bildungsmonitor gibt es bereits seit 2004, der vorliegende Monitor wertet die Daten von 2010 aus.

Mehr Informationen unter: http://www.insm-bildungsmonitor.de/

Vermögendes Elternhaus – Erfolgreichere Kinder

Im 500stern SEOP Paper wurde eine Studie Veröffentlicht, die das Vermögen und den sozialen Aufstieg von Kindern unter die Lupe nahm. Hierfür nahmen die Forscher Fabian T. Pfeffer and Martin Hällsten (Michigan Universität) die Daten aus Deutschland, Amerika und Schweden zur Hand und untersuchten, wie sich der soziale Aufstieg von Kindern vor dem Hintergrund des Vermögens im Elternhaus gestaltet. Sozialer Aufstieg meint dabei, dass Kinder einen höheren ökonomischen und beruflichen Stand erreichen, als die Eltern. Nicht nur, dass in den USA Vermögen häufig erst eine erfolgsversprechende Ausbildung ermöglicht, auch bildet das Vermögen in den Ländern ein Sicherheitsnetz für die Bildungskarrieren. Jedoch bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass die Kinder auf das Vermögen der Eltern zurückgreifen. Es schafft aber im Falle eines Falles die finanzielle Rückendeckung (z.B. bei Studienwechsel oder -abbruch). Darüber hinaus wirkt das Finanzpolster der Eltern auch auf die Wahl der Bildungseinrichtungen, gerade in den USA, wo für renomierte Hochschulen oft auch ein entsprechender Obolus von Seiten der Studierenden fällig wird. So stellen die Forscher beim Blick in die Zahlen fest, dass von den „untersten 10%“ der sozialen Schicht in den USA nur jedes 10te Kind überhaupt einen Bachelor-Abschluß vorweisen kann, wohingegen bei den „obersten 10%“ mehr als die Hälfte  diesen Abschluß erwerbern.

Link zur Studie: http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.411432.de/diw_sp0500.pdf

 

Innovationsindikator 2012

Der Innovationsindikator 2012, den das Fraunhofer ISI in Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung, erstellt hat, wurde jüngst veröffentlicht. Im Innovationsranking belegt Deutschland demnach den 6 Rang von 28 untersuchten Industrieländern. Das bedeutet ein Abrutschen um zwei Plätze im Vergleich zum Vorjahr. Niederlande und Belgien haben sich dafür „nach vorne geschoben“. Gründe hierfür werden in der verstärkten Investition in Forschung und Innovation in den letzten Jahren gesehen. Platz 1 ist wieder die Schweiz. Die deutsche Wirtschaft hingegen konnte sich im internationalen Vergleich um zwei Plätze nach oben arbeiten und erreicht nun den 4. Platz. Größtes Manko in Deutschland bleibt das Bildungssystem, welches nur einen 17. Rang einnehmen konnte. Auch bei den staatlichen Rahmenbedingungen für Innovation erreicht Deutschland nur das Mittelfeld (15. Platz). Obwohl die Investitionen in diesem Bereich gestärkt worden sind, bleiben sie doch hinter denen der anderen Staaten zurück. Ein weiterer Faktor ist die Vielfalt und Vielfältigkeit der Menschen in einem Land (Diversity), die zu Innovationen beitragen können. Auch hier schneidet Deutschland nur mittelmäßig ab. Eine stärkere Beteiligung von Frauen, Migranten und älteren Beschäftigten in Wissenschaft und Wirtschaft könnte Impulse setzen. Insofern sehen die Macher der Studie als Handlungsfelder u.a. mehr Investitionen in Bildung zu tätigen, die Qualität der Bildung zu verbessern und die Vielfalt der Bevölkerung besser zu nutzen.
Mehr Infos gibt es unter http://www.innovationsindikator.de/

Vorträge “Offene Kompetenzregion Westpfalz” online

Wie ich vor kurzem bereits berichtete, werden die Vorträge aus der Reihe “Offene Kompetenzregion Westpfalz” nach und nach veröffentlicht. Mittlerweile sind fast alle Beiträge online abruf- und einsehbar. Auch an die Nutzer von Apple-Computern wurde gedacht, so dass alle Vorträge als Quick Time zur Verfügung gestellt werden.

Konkret sind folgende Beiträge nun im Netz verfügbar:

Dann fehlt nur noch der Beitrag von Prof. Dr. Christan Harteis zum Thema „Auswirkungen des Bologna-Prozesses: Eine Expertise der Hochschuldidaktik“, der sicher in wenigen Tagen ebenfalls zur Verfügung stehen wird.