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Frankie Goes To Hollywood – Welcome To The Pleasure Dome (1984)

Streaming von Musik, das war in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert nicht mal Zukunftsmusik. Dafür gab es Alben und manchmal sogar Konzeptalben. Wie dieses von Frankie Goes To Hollywood. In der heutigen Zeit fast schon unvorstellbar, sich ein ganzes Album komplett anzuhören, wenn der nächste Song nur einen Fingertip entfernt ist. Dabei ist es unglaublich, welche Vielfalt und welche Geschichte so entfaltet werden kann.

Das Album ist eins der Klassiker der 80er Jahre. Bizarre Sound-Gedichte von Holly Johnson wie in „The World Is My Oyster“ irritierten mich damals bezüglich der Aussage(n). Der Sound hingegen fesselte mich von Anfang an. Perfekt produziert, bombastisch, voll, aber auch mit Platz für ruhige Passagen und Töne. Das Album trägt den Hörenden von Anfang an durch eine wirre Welt voller Geschichten. Dank der Möglichkeit, dieses Album auf CD hören zu können, gibt es keine Brüche durch das lästige Umdrehen von Platte und alles fließt nahtlos ineinander. Ein großartiges Debut der Band! Allein 63 Wochen Platz 1 der britischen Albencharts und unter den Top 10 der bestverkauften Alben des Jahrzehnts. Ein Evergreen der Musik und muss in der Sammlung. Und nicht zuletzt ein guter Grund, diese Musik nach fast 40 Jahren mal wieder zu würdigen 🙂

Ich denke u.a. häufig an das titelgebende Stück „Welcome To The Pleasure Dome“, wenn ich auf Volksfesten unterwegs bin. Daher auch mein Begleitfoto zu diesem Stück, entstanden in Bremen.

Welcome To The Pleasure Dome
Welcome To The Pleasure Dome by Lars Kilian

Auch Bremen Eins erinnerte sich im Juni 2021 an dieses Werk. Frankie und der Bombast der 80er – Bremen Eins

Björk – Volta (2007)

Reinhören

„Keine leichte Kost, aber Björks pop-ähnlichste Songs seit langem.

Mit ihrem Stimmakrobatik-Experiment Médulla schien sich Björk vor drei Jahren endgültig aus der Popwelt in Richtung Avantgarde-Kunst zu verabschieden, mit Volta kehrt sie zurück ins Rampenlicht, wenn auch zu ihren Bedingungen. Die zehn neuen Songs sind luxuriös, ideenreich und eklektisch wie zu ihren besten Zeiten, wenn auch alles andere als leichte Kost. Zur Befeuerung ihrer Kreativität hat sie sich prominente Kollegen wie Timbaland, Antony Hegarty (Antony And The Johnsons) oder Mark Bell von LFO ins Studio geholt, die gemeinsam mit Musikern aus Afrika, China oder Island für eine exotische Mischung von Sounds und Rhythmen sorgen. Inspiriert von einem Aufenthalt im vom Tsunami erwüsteten Indonesien eröffnet „Earth Intruders“ mit stampfenden Marschtrommeln und treibenden Beats, gefolgt von „Wanderlust“, einer Symphonie von Schiffshörnern, Bläsern und Björks hypnotischem Gesang. Eine Aura düsterer Feierlichkeit liegt auch über „The Dull Flame Of Desire“ und „Innocence“, das dank Timbalands exquisiter Produktion fast schon Hitqualitäten besitzt. Es gibt aber auch Momente fragiler Schönheit wie „I See Who You Are“ mit dem afrikanischen Kora-Meister Toumani Diabate oder „Hope“, das die Geschichte einer palästinensischen Selbstmordbomberin erzählt. „Declare Independance“ dagegen mit gnadenlosem Techno-Beat und wüstem Feedback-Lärm hätte sich auch auf dem neuen Album von Nine Inch Nails gut gemacht. Am Ende versöhnt sich Björk im Duett mit Anthony mit der Welt, deren Zerrissenheit Volta musikalisch eindrucksvoll auf den Punkt bringt.“ (http://www.now-on.at/kritiken.artikel.php?artikel=492)

Björk bei myspace und Wikipedia

http://bjork.com/ – die offizielle Webseite

Das Video zum Titel „Wanderlust“ aus dem Album