„Dort wo die Diskussion clubtauglich vs wohnzimmermusik ihren Nullpunkt in der zweiten Ableitung der absoluten Engstirnigkeit und Belanglosigkeit gefunden hat setzt normalerweise die Musik des WARP-Labels an. Und dort wo sich die gesamte Genialität, Weitläufigkeit und klassenüberschreitende Universalität (ich habe WarpPlatten auf einem ZiviSeminar gleichzeitig einem Antifa-Skin, einem Berliner Antikapitalisten mit rechten! Ansichten, einem Kiffer und zwei HipHop Rudeboys vorgespielt und alle haben vor schweigender Ergebenheit andächtig gelauscht) in eine Singularität mit größtmöglichem Unwahrscheinlichkeitshorizont verdichtet erscheinen aus den Trümmern der elektronischen Musik …….AUTECHRE !!!
Meinem Vorredener ist auch schon die Anstrengung zu entnehmen diese Musik in Worte zu fassen, doch ich werde es versuchen: Reggaeangehauchte – festplattensampleexperimentenmüllansaugende – wunderschöneAnalogueweltenproduzierende – endlossoweitergehensollende – neoklassische – undjedenaufgeblasenen Bildungsbürgerarsch in ewig andächtiges schweigen versinkenlassende Musik, die wenn sich unser Gottverdammtes Zeitalter in eine postatomare Eiswelt geschrödert hat über die schneebedecken Trümmern gleiten wird. Der absolute Hammer !!!!!“ (Quelle: http://musik.ciao.de/Tri_Repetae_Autechre__Test_105973)
Zwei (self-made) Videos bei youtube die neben der visuellen Schiene auch den Klang wiedergeben
„Pünktlich zum neuen Jahr leben, zeitgleich mit den guten Vorsätzen, auch in Vergessenheit geratene Traditionen wieder auf: Die Veröffentlichung inzwischen legendärer John Peel-Sessions auf Platte. Autechre bolzten in der BBC-Kantine im August 1995. Ich erinnere mich auch dunkel an die Tracks, aber irgendwie hatte mein Verbindungsmann in England das Tape erst in die Waschmachine gesteckt und dann in den Briefumschlag nach Deutschland. Naja. Drei Tracks sind drauf, alle supi, alle fein. „Milk DX“ klingt irre trocken, gnadenlos auf Downtempo gedrückt. Klar, daß, wenn man Betabeatstrukturen so ausquetscht, die Bassdrumpartikel zu Geistermelodien mutieren und den Rücken hochkriechen. Und wenn ich zurückrechne, bedeutet 1995 für Autechre tri repetae, und damit liegen wir dann auch genau richtig. „Inhake 2“ stampft genauso heftig, ist aber deutlich relaxter, so ein Track für das morgendliche Hoppse-Spiel in der Schwerelosigkeit. Damals wußten wir noch nicht, daß diese Melodien einfach in den Köpfen von Autechre leben und waren verblüfft, daß ihnen immer wieder neue tolle Dinge einfielen, über die wir uns dann freuen konnten. Ein sehr ehrlicher Track. „Drane“ ist schließlich der Schritt auf die andere Seite, die Einverständniserklärung mit der Unendlichkeit.. Hochfrequentes trifft auf einen wuinderbar verflangten mellotronigen Mollchor, der sich in die Lautsprechermembran gnadenlos einfrißt und bleibt. Für immer, ob du willst oder nicht.. So deep waren Autechre selten.“ (Quelle: http://www.de-bug.de/reviews/6382.html)