Mit Boulevard hat Ludovic Navarre (aka St. Germain) einen ziemlichen Kracher hingelegt und in der Mitte der 90er Jazz in neuen Spielarten ausgelotet. Die Verbindung mit Elementen elektronischer Musik, dem Beat des House und Dub erregte so viel Aufmerksamkeit, dass für das Nachfolgewerk sogar das legendäre Label Blue Note anklopfte! Das Album wurde als jazzigste Houseplatte oder houseigste Jazzplatte gefeiert. Ludovic Navarre nennt es einfach easy listening underground house music, den er da mit weiteren Musikern einspielt. Funktioniert im Club, in den Bars, im Auto und zu Hause und sicher auch auf dem Boulevard in St. Germain – da hab ich das Album aber noch nicht getestet… Auf nach Frankreich!
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Jamiroquai – Travelling Without Moving (1996)
Hörprobe
„Jamiroquai gelang es mit diesem dritten Album sich die Aufmerksamkeit der Top 40-Radiosender und MTV, sowie einen Grammy und eine Platinauszeichnung zu sichern.
Dabei hatten sie ihrem bewährten Soul-Disco-Mix nur etwas Pop hinzugefügt. Warme Keyboards, zuckersüße Streicher und unbezähmbare Grooves bilden die Basis für Jay Kays überragende Stimme, und powern die Hits („Virtual Insanity“, „Cosmic Girl“). Zwar macht die Stimme des Leadsängers (voll Jazz und Elastizität) das Feuer der Band aus, aber erst die „Kleinigkeiten“ (makellose Gitarrenklänge, flotte Hintergrundgesänge und geschickt eingesetzte Old-School-Soul-Samples (Eddie Harris in „Alright“, Esther Phillips in „High Times“) machen die Platte perfekt. Für einen Ausgleich zu den sehr tanzbaren und radiotauglichen Tracks sorgen die Balladen „Everyday“ und „Spend A Lifetime“, das reggaemäßige „Drifting Along“ und ein paar Didgeridoo-Instrumentalstücke. (Suzanne McElfresh)“ (http://www.amazon.de/Travelling-Without-Moving-Jamiroquai/dp/B000025RR1)
Wikipediaeintrag zum Album
Louie Austen – Easy Love (2003)
„Pünktlich zum Sommerbeginn liefert der Grand Segnieur den passenden Soundtrack für laue Nächte unter einem funkelnden Sternenzelt. „Easy Love“, der inzwischen dritte Longplayer von Louie Austen auf dem Wiener Cheap Label, lässt das technoide Erbe seiner Vorgänger teilweise hinter sich und verwöhnt seine Zuhörer mit einer feinen Melange, die ihre Faszination aus Jazz, Easy Listening, Hip Hop und Disco gleichermaßen schöpft und die unterschiedlichen Facetten von Austens Stimme bestens in Szene setzt.
Wie auch schon die beiden ersten Releases von Austen entstand auch „Easy Love“ mit Patrick Pulsinger und Mario Neugebauer am Mischpult. Gleichwohl sind Dancefloorbomben wie der Hit „Hoping“ auf „Easy Love“ dünn gesäht. Die Up-Tempo-Nummern „You Didn’t Know“ und „I Believe“, das irgendwie nach Ultravox klingt, können wohl noch am ehesten das Erbe vergangener Tage antreten.
Viel repräsentativer als „You Didn’t Know“ sind Tracks wie „Danger“ oder „Desire August 99“, die sich in ihrem Interim zwischen Song und abstrakter Soundcollage bestens gefallen. Hier wartet in jedem neuen Takt eine Überraschung auf den Zuhörer. Langsam und resignierend schleppt sich „Danger“ über stoische Beats voran. Austens Stimme mildert den dunklen Eindruck etwas ab, bereitet den Boden für die Raps von Shake, die dem Song eine ganz neue Richtung geben.
Das ist der Louie Austen des Jahres 2003. Selbstbewusst schlägt er mit Tracks wie „On Tour“ die Brücke zu beinahe hörspielartigen Arrangements, die den Weltenbummler auch als exzellenten Native-Speaker ausweisen. Überhaupt legt Louie Austen auf „Easy Love“ eine Vorliebe für das gesprochene Wort an den Tag, die seinen Songs eine bisher nicht gekannte Tiefe verleiht.
So darf man den in „As Long As I Have A Song“ zur Schau getragenen Ekklektizismus, der kühlen Electro-Funk und soulige Vocals auf wunderbare zu verbinden weiß, durchaus als kraftvolles Statement begreifen. Geht man mit der geistigen Frische eines Louie Austen ins Studio, dann erhalten selbst so ausgezehrte Begrifflichkeiten wie Crossover eine Frischzellenkur. Mehr solche Querdenker würden dem Musikbusiness gut tun.“ (http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/a/austen_louie/easy_love/index.htm)
Ein Wikipediabeitrag zu Louie Austen