Reinhören
Da hab ich mal wieder was im CD-Regel ausgegraben. Hassliebe würde ich es nicht nennen, zu hart. Aber, wenn ich die CD mal wieder „ziehe“, weiß ich nicht, ob ich mich darüber ärgern werde, wenn ich sie gleich auflege und warum ich sie überhaupt noch besitze. Und dann läuft sie …und läuft. Succor ist wie ein Traum. Kein Böser. Und auch kein Guter. Aber einer, der immer wieder mal kommt. Und geht. Vergessen wird, bis er wieder da ist. Seefeel arbeiten mit Strukturen, Soundfetzen, winzigen Melodien, die sich nie zu einem „Großem und Gesamten“ verdichten wollen oder können, aber sich auch nie richtig voneinander lösen. Es wirkt fragmentiert und dicht. Sascha Köch (Spex) schrieb einst passend zu Seefeel „Seefeel waren ja schon immer groß darin, auf einem Gitarrenriff, nennen wir die Dinge mal beim Namen, herumzureiten, bis es sich auflöst und der Wahrnehmung nur noch seine immer wieder Andersartigkeit überlässt.“ Und weiter heißt es: Wer zu dieser Schallplatte geboren wird, muß sich spontan denken, die Welt sei schon in Ordnung. Bißchen rauh vielleicht, aber O.K. (…) Genaugenommen ist das die beste Seefeel-Veröffentlichung, auch wenn man sich damit etwas schwerer tut. Es ist die intensivste. Eine Spieluhr, die Jahrtausende später durch die veränderte Dichte der Atmosphäre wieder zu ticken beginnt, um einen daran zu erinnern, wie behaglich die Tage waren, als man Herzklappenfehler noch für schick halten konnte… “
Recht hat er, der Herr Köch. Und so träume ich die Musik oder sie mich, hole sie anschließend aus dem Player raus und vergesse schon, wie der Traum war, kurz nach dem Erwachen.
Seefeel bei Wikipedia
Das Album bei Warp-Records