Projektionen realistischer als die Natur

Laut Spiegel online in der heutigen Ausgabe findet ein immer stärkerer „Kampf ums Klassenzimmer“ (http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,809908,00.html) statt. So drängen die großen Anbieter von Hard- und Software immer mehrin den Bildungsbereich vor, um sich schon früh zukünftige Nutzergruppen „heranzuziehen“. So bietet beispielsweise Apple seine neue E-Book Software „Autho“r bereits für den englischsprachigen Markt an. Mit dieser sollen multimediale Lehrbücher einfach zu erstellen sein. Aber auch auf Landesebene gibt es großangelegte Initiativen, die Bildungsangebote auf den „virtuellen Bereich“ auszudehnen. So investiert Korea über 1 Milliarde Dollar, um alle Bildungsinhalte bis 2015 zu digitalisieren. Die Türkei wiederum plant den Kauf von 15 Millionen Tablet-PCs, um alle Schüler mit diesen neuen Medien auszustatten. In den USA arbeiten über 2300 Schulen mit iPads und über 1000 haben sich ihre eigene App-Lernwelt aufgebaut.

Inwieweit dieser Markt wirklich für web-based learning geeignet ist, wurde bislang aber nur wenig erforscht, findet doch e-Learning vorwiegend außerschulisch bzw. im tertiären Bildungssektor, auf dem Weiterbildungsmarkt und ggf. in größeren Unternehmungen Anklang. Jedoch fand Anne Bamford in einer Forschung heraus, dass der Einsatz neuer Medien durchaus gewisse Effekte hat. So gab ein befragter Schüler an, dass der Einsatz von 3D-Brillen im Biologieunterricht im Vergleich zur Arbeit an echten Objekten besser – weil realistischer – ist. Das kann ja immerhin eine Lernmotivation sein. Jedoch wird es noch einige Hürden geben, bevor die Schüler statt mit prall gefülltem Schulranzen nur noch mit dem Tablet in die Schule gehen. Wobei: braucht man dann noch die Schule als örtlich angesiedelte Institution? Es wird spannend bleiben 😉

Zum Artikel: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,809908,00.html

2 Gedanken zu „Projektionen realistischer als die Natur“

  1. Lustiges Argument, dass es realistischer ist mit 3D-Brillen zu arbeiten, als mit echten Objekten?! …
    Ich denke sie meinten wohl eher, dass es möglich ist viel mehr zu zeigen, als es an echten Objekten möglich ist, denn nicht jeder möchte einen Frosch aufschneiden, nur um gewisse Dinge zu untersuchen…

  2. Kann ich gar nicht sagen, ob die 3D-Brille nicht realistischer wirkt. Durch die mediale Präsentation der Inhalte bringen Medien ja auch ein anderes Empfinden für Natürlichkeit. Mir wird es deutlich bei farbintensiven Einstellungen am TV, wenn die Wiesen grüner sind, als es die schönste Alm jemals war. Ähnliche Effekte auf Fotos, die mit stärkerer Farbsättigung und Kontrast gefälliger wirken…

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