„Ein Gefühl wie ein Traum, den niemand sich traute, zuende zu träumen, bekommt ein Kleid aus Klängen. Mogwai fassen Atemzüge in Töne und Stimmungen in hörbare Gefühle. Haß, Wut und Zorn haben keine Einladung zu dieser „Rock action“. Sanfte Luft fließt durch die Lücken. Selbstverzehrende Niedergeschlagenheit und zaghafter Optimismus beginnen damit, Freundschaft zu schließen, während draußen die Kälte einer industrialisierten Welt um sich greift.
Weg von den durch tektonische Verschiebungen aufgeschichteten Klanggebirgen von „Come on die young“ zieht es die kosmischen LoFi-Gebilde von Glasgow’s finest jetzt auch ins Tal der niedergeschlagenen Ruhe. Erinnerungen an damals finden ihren Platz im weiten Feld ausufernder Melancholie. Traurige Gitarren erkennen „You don’t know Jesus“ und reiten auf der „Sine wave“. Verzagte Stimmen trauen sich ins Licht. Die Einsichten ins Seelenleben stecken voller betrüblicher Weisheit: „2 rights make 1 wrong“.
Zwischen Scheppern und Schwelgen sammeln sich einzelne Töne, nehmen einander an der Hand und krümmen sich zu hymnischem Weltschmerz und euphorischer Untergangstimmung. „Take me somewhere nice“ verlangt eine Stimme, die selber nur an das eigene gebrochene Herz zu glauben scheint. Jegliche Erleichterung erscheint als Marginalie. Zu zerbrechlich fühlen sich die kostbaren Hoffnungen an, um sie leichtfertiger Überheblichkeit zu opfern. Und während draußen weiterhin Frost und Frust nach unseren Seelen greifen, wandern wir mit Mogwai durch den Schwermut Forest und freuen uns über ehrliche Tränen. (Oliver Ding)“ (http://www.plattentests.de/rezi.php?show=495)
Wikipediaeintrag (en) zum Album