„Viele kennen Leftfield und ihren Track „A Final Hit“ schon vom Trainspotting-Soundtrack, und allein dieser Track sollte Grund genug sein, sich dieses Album einmal näher anzuschauen, bzw. anzuhören. In insgesamt elf Tracks wird ein Menü serviert, was man gemeinhin nur als Leftfield ansehen kann, d.h. Musik abseits jeder stilistischen Einordnung unter Verwendung der verschiedensten Mittel. Was Leftfield unter ihrem eigenen Namen verstehen, gibt dieses Album zum Besten: Einen wilden Stilmix aus verschiedenen Dance- und Ambient-Versatzstücken, kühl, nahtlos und perfekt abgemischt und immer für eine Überraschung gut.
Da vermittelt der erste Track „Release The Pressure“ schon mal den Eindruck, man hätte gerade eine Dub-Reggae-Platte gekauft. In der ersten Hälfte ist die CD auch erstaunlich „normal“, was sich aber im „Song Of Life“ (Track 4) nach ca. dreieinhalb Minuten schlagartig ändert: Plötzlich knallt einem ein eisenharter 909-Beat samt blubbernder Goa-Backline um die Ohren, das es nur so hackt. Ähnlich abgedreht geht es weiter. Unschuldige Dubs verwandeln sich in portishead-mäßige Hops („Original“), unvermittelt auftauchende Goa-Beats treiben den Zuhörer zu spontanen Bewegungen („Space Shanty“), trockener Raggamuffin („Inspection Check One“) bringt die Dancehall ins Haus und spacige Balladen á la „Melt“ lassen einen Raum und Zeit vergessen. Der Höhepunkt ist aber zweifellos der Auftritt von Johnny Lydon alias Johnny Rotten alias Ex-Sex-Pistol, der in „Open Up“ (Track 10), einem tranceartigen Vocalstück wieder mal als rotziger Revoluzzer brilliert, und mit rrrollendem Rrr fordert: ‚Make room for me‘ und ‚Burn, Hollywood, burn!‘. Außerdem ist er ‚Bigger than God‘. Was gibt’s schöneres zum Abschluß eines grandiosen Albums als diese höchst realistische Selbsteinschätzung? Meiner Meinung nach teilen sich Leftfield künftig mit Underworld den Job als Retter des Pop. Leftism ist nämlich einfach genial. -ih“ (http://peakinmusic.de/peakin/pages/classic.htm#leftism)