Von Februar 06 bis August 08 beschäftigen sich ein Projektteam unter Leitung von Prof. Dr. Neuberger aus dem Institut für Kommunikationswissenschaft der Uni Münster mit dem Thema „Journalismus im Internet“. Zentrale Frage war, „wie Leistungen der aktuellen Öffentlichkeit im Kontext des Internet erbracht werden, welche Strukturen sich dafür herausbilden und welche Akteure sie erbringen. Mit „Vermittlungsleistungen“ sind Beobachtungs-, Validierungs- und Orientierungsleistungen gemeint, die in den traditionellen Massenmedien Redaktionen mit beruflich tätigen und ausgebildeten Journalisten erbringen, die sich an ein disperses Massenpublikum richten.“ (http://egora.uni-muenster.de/ifk/forschen/vermittlungsakteure-strukturen-leistungen-internetoeffentlichkeit.shtml)
Vereinfacht ging es darum, zu untersuchen, wie das Verhältnis von Webblogs u.ä. zum klassischen Journalismus steht. Befragt wurden 44% der ermittelten Internetredaktionen. „Die Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass weder partizipative noch technische Angebote den beruflich ausgeübten Journalismus verdrängen“ (ebd.) Vielmehr steht das Motto „Ergänzung statt Konkurrenz“ im Vordergrund. So arbeiten Redaktionen stark mit z.B. Wikipedia, dessen Zuverlässigkeit als hoch eingeschätzt wird. Weiterhin spielen Web2.0 Anwendungen eine Rolle bei der Arbeit von Onlineredaktionen. Qualität der Produkte ist wichtig, Spiegel online dient hier vielen als Maßstab.
Interessant ist ein Dilemma: während das Internet eine ernste Konkurrenz für klassischen Journalismus darstellt, ist es im www kaum möglich, Bezahlprodukte erfolgreich zu etablieren. D.h., „Einerseits muss er sich im Internet engagieren, andererseits fehlt ihm dort ein Geschäftsmodell.“ (ebd.)
Mehr zu dem Projekt unter: http://egora.uni-muenster.de/ifk/forschen/vermittlungsakteure-strukturen-leistungen-internetoeffentlichkeit.shtml