„Habe ich mich im Zusammenhang mit „Multiply“ eigentlich über dessen unverschämte Kürze beschwert? Ich kann mich nicht erinnern, allzu lange schon liegt Jamie Lidells Vorgängeralbum zurück. Was sich mir allerdings unauslöschlich ins Gedächtnis gefräst hat: Das verständnislose „Wie? Schon aus?“-Gefühl, das „JIM“ unerfreulich reanimiert.
Andererseits: Wie oft bekommt man überflüssiges Füllmaterial serviert, das man genau so gut bis viel besser hätte weglassen können? Der Fehler, halbgare oder auch nur okay geratene Tracks zwischen die exquisiten Nummern zu streuen, unterläuft Jamie Lidell nicht. „JIM“ birgt, wie einst „Multiply“, ausschließlich zauberhaftes Material.
Womit die Kritik – zu lange hat’s gedauert, zu schnell ist’s wieder vorbei – auch bereits abgehakt wäre und ich getrost in Schwärmerei verfalle. „Another day, another way for me to open up to you.“ Positiver, freundlicher kann man eigentlich nirgends willkommen geheißen werden. Vogelgezwitscher und ein beschwingtes Piano sorgen für frühlingshafte Leichtigkeit, während soulige Background-Gesänge dezenten Gospel-Appeal verströmen…
…Unter der oft schlicht erscheinenden Oberfläche birgt „JIM“ komplex konstruierte, dabei doch wundervoll eingängige Songs, die, außer, dass sie durchgehend Freude bereiten, vor allem eins schüren: die Lust auf den nächsten Jamie Lidell-Live-Auftritt. Aus der Konserve nämlich ist dieser Mann groß. In seinen manischen Ausbrüchen auf der Bühne aber explodiert der höfliche bebrillte Brite in einen glitzernden Show-Giganten, den man dringend erlebt haben sollte. (Dani Fromm)“ (http://www.laut.de/Jamie-Lidell/JIM-%28Album%29)
http://www.jamielidell.com/ – offzielle Homepage von Jamie Lidell
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