Facebook, google+ & Co. – die sozialen Neidnetze

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In einer Untersuchung bei 584 Nutzuern von Facebook haben Forscher (Hanna Krasnova (Humboldt-Universität Berlin), Helena Wenninger, Thomas Widjaja und  Peter Buxmann (TU Darmstadt)) die Emotionen während und nach der Nutzung des sozialen Netzwerks beforscht. Sie kamen zum Ergebnis, dass 1/3 der Befragten (36,9%) negative Gefühle hatten, die sich durch Neid auf die Freunde bei Facebook begründen lassen. Der Neid entsteht durch die vielen Positivnachrichten der Freunde im Netzwerk, der diese im sozialen Vergleich als kleine Sonnenscheinchen erstrahlen lässt, während der Nutzer selbst nicht ganztags vom Glück heimgesucht wird. Da in sozialen Netzwerken eher gute Nachrichten gepostet werden, überschütten diese offensichtlich die Nutzer – im Gegensatz zum „real life“, wo auch weniger schöne Momente zur Geltung kommen können und dürfen. Besonders intensiv trifft es nach der Untersuchung Personen, die selbst wenig aktive Beiträge in den Netzwerken hinterlassen sondern mehr auf den Seiten der Freunde schauen, was es Neues gibt.  Auf der anderen Seite können diese negativen Gefühle dazu führen, selbst mehr gute Nachrichten zu hinterlassen, was wieder zu Neidgefühlen auf der anderen Seite des Kanals führt („Neidspirale“). An der Spitze der zu beneideten Dinge stehen Reise- und Freizeitthemen (56,§%, im Vergleich Offline 19,3%), wie gepostete Bildergrüße aus dem Urlaub, gefolgt von sozialer Interaktion. Bei Themen wie Partnerschaft und Familie sowie Erfolg hingegen erzeugen die Beziehungen im realen Leben einen höheren Neidfaktor. Es sei eingeräumt, dass auch und mehrheitlich (43,8% der Befragten) positive Gefühle wie Spaß, Zufriedenheit, Informiertheit,  Begeisterung und Entspannung bei der Nutzung sozialer Netzwerke gemessen wurden. So schlimm ist es dann auch nicht 😉

Link zur Studie: http://warhol.wiwi.hu-berlin.de/~hkrasnova/Ongoing_Research_files/WI%202013%20Final%20Submission%20Krasnova.pdf

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